Oft stelle ich Kunden an meiner Arbeit diese Frage. Zu 80% bekomme ich ein „Nein“, als Antwort. Viele Leute wissen einfach nicht wie sowas funktioniert. Auch nicht, dass die Hersteller bei einer Reparatur die Geräte vollständig zurücksetzen, egal ob Notebook, PC oder Smartphone.
Für seine Daten auf dem jeweiligen Gerät ist jeder selber verantwortlich. Das heißt, wenn das Display beim Smartphone nicht mehr geht oder die Festplatte kaputt ist, sind die Daten weg. Es gibt spezielle Firmen, die selbst defekten Festplatten noch die Daten retten können, aber für den Otto-Normal-Verbraucher ist so etwas einfach zu teuer.
Aber nun steht man da, mit dem defekten Gerät und die Daten sind weg. Man ärgert sich und der Hersteller bekommt meistens die Schuld, was der für ein Schrott verbaut. Jedoch kann meiner Meinung nach, der Hersteller wenig dafür. Jeder Mensch macht Fehler. Defekte Geräte oder Bauteile wird es immer geben.
Datensicherung ist wichtig
Deswegen ist eine regelmäßige Datensicherung wichtig. Wie oft man eine durchführen sollte, hängt selbstverständlich davon ab, wie viele neue Dateien speichere ich täglich auf meinem PC oder Smartphone. Am PC ist sowas relativ einfach. Externe Festplatte anschließen, Dateien kopieren, fertig. Es gibt auch Programme wie „Paragon Backup & Recovery“ oder von Windows selbst, womit man das ganze Automatisieren und das ganze Betriebssystem gleich mit sichern kann. Das System mitzusichern ist aber riskant, aufgrund möglicher Software-Fehler oder veränderte Strukturen durch andere Programme. Es kann passieren, dass die Backup-Festplatte auch irgendwann den Geist aufgibt, daher sichere ich z.B. die Daten auf zwei Festplatten.
Datensicherung beim Smartphone
Beim Smartphone ist das schon etwas schwieriger. Fotos, Videos, Kontakte und WhatsApp-Chats lassen sich automatisch über die Cloud speichern. Vorausgesetzt es ist eingestellt und man hat genug Datenvolumen oder befindet sich im Wlan. Es kommt darauf an, mit welchem Betriebssystem man unterwegs ist. Bei Android muss man vieles selber einstellen um seine Daten regelmäßig zu sichern. Spielstände, Notizen oder Musik können ebenfalls über die Cloud gespeichert werden. Alles eine Frage der Einstellung. Es gibt von kleineren Entwicklern, mehrere Programme zur Datensicherung bei Android, ob als App oder für Windows. Jedoch vermisse ich bei Android ein Programm von Google dazu oder eine Funktion in den Einstellungen, die einem die Dateien ohne größere Hürden sichert. Programme von den jeweiligen Herstellern, bieten mitteileweile auch eine Sicherungsfunktion, aber ich kann nicht bestätigen, dass wirklich alles gesichert wird.
Bei iOS geht das relativ leicht. Entweder per iTunes, da reichen paar Klicks und alles wird gesichert oder über die iCloud, da kann sich aussuchen man sichern möchte. In den Einstellungen ist das bei Apple relativ einfach und übersichtlich dargestellt. Leider erhält man bei Apple, trotz des teuren Gerätes nur 5GB Cloud Speicher. 50GB mehr kosten monatlich 0,99€.
Unter Android hat man 15GB kostenlosen Speicher bei Google. Man muss nur dran denken, dass man seine Daten in einem evtl. weit entfernten Land speichert und keine wirkliche Kontrolle über die Daten hat. Es kann nicht verkehrt sein, die Daten trotz Cloud-Sicherung auf eine externe Festplatte zu sichern.
Ebenfalls muss darauf geachtet werden, dass die Daten in der Cloud mit einem Account bei Apple, Microsoft oder Google verknüpft sind. Ist das Passwort vergessen worden und man kommt auch mit den Sicherheitsfragen nicht mehr weiter, so sind die Daten leider weg. Handynummer oder eine Alternative Email-Adresse zu hinterlegen, erscheint bei Sicherung über die Cloud dann sinnvoll. Somit kann man seinen Account auch absichern und man stellt sicher, dass man auch bei einem vergessenen Passwort noch an die Daten gelangt.
Das Thema sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen
Deswegen ist es normalerweise Pflicht, dass sich jeder mit diesem Thema auseinandersetzt. Einige machen bestimmt regelmäßig eine Datensicherung. Doch es gibt viele Leute, die keine Lust oder Zeit haben um sich damit auseinander zu setzen. Wenn die Hochzeitsfotos oder die Bilder der Kinder, aber nicht mehr zu retten sind, ist das Geschrei immer wieder groß.
Gerade für jemanden der sein Smartphone zwar bedienen kann, aber keine Ahnung von den Einstellungen hat, ist es fast unmöglich eine Datensicherung zu verlangen. Viele Leute sagen auch, dass soll der Service im Fachmarkt für den Kunden machen, doch kosten darf es nichts. Die Hersteller-Garantie deckt so etwas nicht ab, also muss der Kunde für seine Unwissenheit zahlen…
Wie seht Ihr das? Sollte es von den Herstellern mehr Möglichkeiten geben, zur Datensicherung? Oder habt Ihr noch andere Tipps?
Das war ein Gastbeitrag von Nico, der sich über unseren Aufruf nach Unterstützung bei uns gemeldet hatte. Es wird mit Sicherheit nicht sein letzter Beitrag hier bei uns gewesen sein. Wir freuen uns schon sehr.
Ja, natürlich sind Back-Ups sinnvoll. Windows bietet mit einem On-Board Tool eine einfache, wie praktikable Lösung an. Externe Programme kann man sich sparen, zumal die auch noch Geld kosten, wenn man unbedingt die (überflüssigen) Zusatzoptionen nutzen will.
nööh… meine Zick Jahren alten ssd´s die sogar defragmentiere werden(omg), sind Bobben sicher dafür genuch !
Oder etwa nicht xD ?
Es sollte schon Programme dafür geben, und es sollte so einfach sein wie Telefoniren. Nur man sollte angegeben können ob ich das will, wo, was und wie viel.
Ich mache immer Systemimage, sobald sich was grundlegendes ändert – Private Daten sichere ich NIE auf der Systemplatte sondern 1. in einer Cloud (tägliche Dokumente z.B.) und 2. auf seperate Festplatten und die sind dann noch mal gesichert auf Platten am Router (NAS) – denke damit fährt man recht gut
Könnte dafür im Prinzip zwar die Windows eigenen Boardmittel nehmen, aber benutze externe Programme mit denen ich schon länger arbeite und die komfortabler sind
“Am PC ist sowas relativ einfach. Externe Festplatte anschließen, Dateien kopieren, fertig.”
Neien, Herr Gast-Nico, grins. Das ist Herr Hugo nicht sicher genug, er geht seit geraumer Zeit so vor:
– so gut wie alles kommt auf den Haupt-PC, von da aus gehts los
– ich speichere nix auf der Systempartitition
– ich synce vieles zum/mit dem NAS > mit FreeFileSync
– ich sichere zusätzlich auf einer externen 3,5″ HDD, die ich nur für die Backups einschalte > mit Personal Backup
– Windows-Bord”zeuch” nutze ich nicht, Cloud auch nicht. Da kämen höchstens Kopien hin, von dem, was lokal vorhanden ist
– und: ich mache das nicht ab und zu, sondern täglich
“…die Hochzeitsfotos oder die Bilder der Kinder, aber nicht mehr zu retten sind, ist das Geschrei immer wieder groß.”
Tja, selbst das von Herrn Nico überwachte genialste Backup könnte die bei mir nicht retten – ich war nie verheiratet (da bin ich ganz sicher) und habe keine Kinder (da bin ich fast genau so sicher).
Da wäre eher die Frage (bei anderen): was ist mit den gesicherten Sachen nach einer Scheidung? Alles in einen Sonderordner? Oder Ablage P?
Wäre das dann nicht eher “Sondermüll”
Aber hast Recht, das was sich täglich an Dokumenten etc. ändert mache ich auch täglich, über Cloud und GLEICHZEITIG auf externe Festplatten UND zusätzlich auf NAS , das ist per FilySync ja ein Abwasch
Regelmäßige Datensicherung ist natürlich wichtig und sinnvoll, aber ich wünschte mir, dass es tatsächlich irgendein Medium gäbe, auf dem man seine Daten auch zuverlässig sichern könnte. Festplatten, die ja magnetisch speichern, also mittels Ausrichtung der Atome, scheinen mir noch am zuverlässigsten zu sein, um die Informationen für lange Zeit zu halten, obwohl ich leider in der Vergangenheit seit 1990 auch schon 6-7 Festplattentotalausfälle hatte. Im Moment sichere ich mein System mit Acronis True Image WD auf eine mehr als 11 Jahre alte Festplatte, obwohl die 2 neueren WD Platten schon längst gestorben sind, zB. aufgrund von Firmware-Fehlern. Eine dieser beiden “toten” Platten konnte ich noch kurz an meinem neueren Mini-PC mit Hilfe einer Docking-Station starten und alle Date schienen noch zu existieren. Als ich mir dann überlegte, wie ich die Daten am besten sichern könnte, stellte diese Platte nach 5-10 Minuten dann aber für immer ihren Dienst ein. Seitdem schließt sie nur noch das Netzteil der Docking-Station kurz. Eine Zeit lang hatte ich auch geglaubt, ich könnte Daten auf CDs/DVDs brennen und somit sichern. Aber schon nach nur 4 Jahren konnte ich diese selbst gebrannten Datenträger nicht mehr auslesen. Ich würde auch Daten auf SSDs, Memory-Sticks oder SD-Karten ohne Stromzufuhr nicht als solange trauen. Ich vermute mal, dass solche elektrischen Speichermedien ihre Daten nach etwa 5-10 Jahren ohne Stromzufuhr und ohne Auffrischung der elektrischen Ladungszustände irgendwann verlieren werden.
Zum Speichern auf längere Zeit gibt es doch jetzt die sogenannten M-Disks.
Danke für die Info, MAX! Ich fürchte nur, es wird bei mir am Geldmangel scheitern.
Ja, vor allem da die Laufwerke kosten. Als Ersatz kann ich ein Konto bei der Magenta Cloud der Telekom unter der Nutzung von BoxCryptor empfehlen.
Ich nutze Robocopy, dass mir meine komplette Datenpartition auf mein NAS spiegelt (Alle 5 Minuten). Dort ist eine Platte mit Btrfs verbaut, wo vom Server aus alle 5 Minuten Snapshots angelegt werden (Die 5-minütigen Snapshots werden allerdings nach einer Stunde wieder gelöscht, dafür werden alle 1h neue angelegt, die für 24h halten usw.). Die Snapshots werden – auf Lesezugriff beschränkt – dann wieder per Netzwerkfreigabe bereitgestellt, sodass ich neben einem vollständigen Backup auch noch einen Versionsverlauf habe.
Im Server arbeitet nur eine einzelne Platte, da mich ein RAID nicht vor Softwarefehlern oder Überspannungen schützt und beim RAID eine recht große Gefahr besteht, dass nach dem Ausfall einer Platte gleich noch die nächste den Geist aufgibt – egal welches RAID. Deswegen spiegele ich einfach die Datenplatte ca. einmal pro Woche auf eine externe Platte, die ansonsten immer abgesteckt neben dem Server liegt.
Ganz wichtige Daten liegen verschlüsselt in der Cloud.