Telefónica und Schufa hatten seit Anfang November ein Projekt mit dem Namen Check Now laufen. Hier konnten Verbraucher mit einer schlechten Schufa-Score der Schufa die Möglichkeit bieten die Kontoauszüge zu prüfen.
Sinn des Projektes war es eigentlich, dass wenn man noch einen schlechten Schufa-Score hat, aber in letzter Zeit wieder „flüssig“ war trotzdem einen neuen Mobilfunkvertrag abschließen zu können. Aber das Projekt wurde nun nach sehr viel Kritik nicht nur von den Datenschützern eingestellt. Telefónica hat dies in einer kurzen Mitteilung bestätigt: „Daher hat Telefónica/O2 heute beschlossen, den Test zu beenden und das Check-Now-Verfahren der Schufa nicht mehr länger zu nutzen“.
Die Idee dahinter war vielleicht gar nicht so schlecht. Aber die daraus resultierenden Möglichkeiten für die Schufa wäre enorm gewesen. Deshalb ist es gut, dass die Datenschützer hier vorgegangen sind und das Projekt nun eingestellt wurde. Bei dem Test hatten etwa 100 mitgemacht, indem sie einen Haken für die Überprüfung gesetzt hatten.
Gut so, allerdings gibt es da auch noch andere Baustellen.
Die Telematik-Tarife der Kfz-Versicherer gehören auch abgeschafft, wenn sich genug Dumme finden, die sich damit trotz Vollüberwachung einen geringfügig billigeren (nicht günstigeren) Tarif erkaufen wollen, werden irgendwann die Tarife für normale Menschen mit Hirn völlig überteuert sein, weil man alle in solche Tarife zwingen will.
Ich weiß ja nicht, ob die alle so dumm sind, nicht zu begreifen, dass die dort gesammelten Daten (genauso wie die einer Dashcam, deren Videos nicht voll verschlüsselt sind und erst nach Durchsicht mit dem eigenen Anwalt freigegeben werden) im Fall der Fälle gegen einen Fahrer verwendet werden können. Menschen mit Hirn berücksichtigen sowas und gehen immer vom „worst case“ aus. Passieren kann immer was und dann muss man dem Staatsanwalt ganz sicher keine Daten liefern, es sei denn sie belegen die eigene Unschuld.
Nicht ganz zum Thema, aber wenns schon um Schufa geht:
Typisch Deutschland, naseruempfend auf China schauen und sich ueber das Social Scoring system beschweren. Aber dass es eigentlich nur ein Schufa light ist und wir solch ein menschenverachtendes system schon seit jahrzehnten haben, interessiert niemanden.
Unfug. Chinas Überwachungssystem ist sehr viel umfangreicher und tiefgreifender, wäre mir zb neu, dass die Schufa deine Whatsapp Nachrichten auf systemkirititsche Kommentare checkt. Auch die Folgen von nicht konformem Verhalten sind dort ungleich extremer. Schufa Light my ass, wenn was typisch deutsch ist, dann solche haarsträubenden Vergleiche, ohne wirklich in der Materie drin zu sein.
Es interessiert übrigens offensichtlich doch jemanden, siehe diese News. Irgendwelche Datenschutzverfechter gibt’s dagegen im tollen China nicht. Naja in Gefängnissen und Arbeitslagern schon….
@Karl: Der Vergleich von Anton hinkt in keinster Weise! Die Schufa ist beinuns ein Puzzlestein von vielen! NetzDG, Schufa und weitere tolle Dinge wie Smart Meetering, digitale Zahlungsabwicklung bis hin hur Meldepflicht ergeben schon ein ähnliches System wie in China – aber eben so, wie es in einer „demokratischen Wertestruktur“ möglich ist. Unsere neue Welt ist von der der Chinesen nicht mehr weit weg. Ein echter Weg davon weg, wäre das Abschaffen der Schufa ein erster Schritt, denn ich habe einer Speicherung meiner Daten dieser Bande – genau wie der ehemaligen GEZ – nie zugestimmt. Die Daten hat unsere größte Datenkrake – der Staat selbst! – einfach weitergegeben. Mich scored man damit, ohne das ich weiß wofür, warum und mit welchen Folgen! Natürlich ist das typisch „deutsch“, obrigkeitshörig jeden Mist zu schlucken, der einen im Hamsterrad hält. Du bist das beste Beispiel mit deiner verqueren Wahrnehmung… @Anton: volle Zustimmung!
Die Schufa erhält die Daten NICHT vom Staat, sondern von Unternehmen, die ein Interesse haben, Bonitätsinformationen zu erhalten. Das ist eine Art genossenschaftliches Prinzip: Wettbewerber tauschen über die Drehscheibe Schufa Informationen über Personen aus, um Verlustrisiken zu reduzieren. Über diese Drehscheibe wird sichergestellt, dass die Wettbewerber nicht wissen, bei z.B. welcher Bank genau die Person einen Kredit hat. Damit nimmt die Schufa eine neutrale Position ein.
Eine Zustimmung haben Sie selbst gegeben, bitte genau lesen, was z.B. in Bankverträgen bei Krediten, Girokonto-Eröffnungen, etc. steht. Dort erteilt der Verbraucher z.B. der Bank die Einwilligung, Daten an die Schufa weiterzuleiten.
@ghon: Lesen, eben! In jedem Vertrag, der Bonitätsauskünfte erfordert, gebe ich mein Einverständnis, dass der Dienstleister/Anbieter meine Schufa abfragen und unsere angedachte Zusammenarbeit eintragen darf! Die Erstanlage erfolgt UNGEFRAGT! Deshalb kann ich der Schufa auch mit sofortiger Wirkung die Nutzung meiner Daten untersagen, was aber damit die umgehende Kündigung der an die Schufa angeschlossenen Vetbindungen mit sich bringt…. Daher funktioniert unser System nur in Zwang und Abhängigkeit, was diverse Gerichtsverfahren festgestellt aber aufgrund unseres konfusen System als zu vernachlässigende Interesse verworfen haben. Die totalitären Kontrollmechanismeb sind wichtiger als die Rechte des Einzelnen. Also analog zu China….
@Olaf W1
Versteh ich nicht, was du meinst.
Es ist so:
Verbraucher will ein Kredit haben. Er gibt seine Daten an die Bank, also wie er heisst, wann er geboren ist, etc., welchen Kreditbetrag er haben will, etc. und WILLIGT EIN, dass die Bank erstmal eine Auskunft über ihn einholt, bevor sie die z.B. 10.000 EUR an den Verbraucher gibt. Das sind die Bedingungen, und das finde ich absolut nachvollziehbar: Ich würde keine 10.000 EUR einem wildfremden Menschen geben, ohne mich über ihn zu erkundingen, ob seine Angaben stimmen, ob er in der Vergangenheit seine Kredite zurückgezahlt hat, etc. Schliesslich habe ich nichts zu verschenken. Wenn es die Schufa nicht gäbe, an wen sollte man sich dann wenden? Das ist übrigens der Grund, warum in der Dritten Welt, wo es oftmals an einer Auskunftei wie die Schufa mangelt, das Kreditgeschäft kaum funktioniert. Dort versucht man, z.b. aus Handy-Nutzungsdaten die Kreditwürdigkeit abzuleiten, also ob z.B. die Person Glückspiel-Apps benutzt, zu welcher Tageszeit er welche Apps aufruft, etc.
Das wollen wir nicht in Deutschland haben und wir wollen auch nicht, dass Social Media Daten ausgewertet werden.
Deshalb bin ich froh, dass es ein Unternehmen wie die Schufa gibt, die ausschliesslich Kreditdaten verwendet. Ohne Kredite keine Investition, dann haben Leute ohne Eigenkapital keine Chance, grössere Vorhaben zu realisieren.
@ghon: Ich will darauf hinaus, das ich bereits bei der Schufa „Kunde“ war, noch bevor ich überhaupt 18 und geschäftsfähig war! Die Schufa hat von jedem einen Datensatz, der gemeldet ist – sei es durch Zuzug oder Geburt. Denn das Scoring bezieht ja sowas wie Anzahl der Wohnort – oder Kontowechdel sowie die Wohngegend in Form der Nachbarschaft mit ein! Der Fakt ist, das diese Daten ohne meine Einwilligung erhoben werden. Wäre es so, würde die Bank, bei der ich mein erstes Gehalts- oder Sparkonto als Azubi/Student anlege, mir erst eine Datenvalidierung und einen „Eröffnungsvertrag“ mit der Schufa vorlegen. Passiert aber nicht, da diw Schufa bereits alle Daten hat! Darauf will ich hinaus. Ich habe nie einen erstmaligen Datennutzungsvertrag mit der Schufa geschlossen….
@Olaf W1
Das ist zum Glück nicht richtig:
Die Schufa hat keine Daten von Minderjährigen, diese sind ja schliesslich nicht geschäftsfähig und dürfen kein Girokonto selbst eröffnen. Nochmals: Die einzige Quelle der Daten sind die Unternehmen, nicht der Staat.
Wohnort- und Kontowechsel: Davon kriegt die Schufa erst mit, wenn man der Bank oder z.B. einem Energieversorger mitteilt, dass man umgezogen ist.
Personen, die hinzugezogen sind und z.B. noch kein Bankkonto beantragt haben, kennt man bei der Schufa nicht. Das ist übrigens ein Problem auch in die andere Richtung, also wenn ein Deutscher in die USA einwandert. Auch dort kennt man die Kredithistorie nicht und hat Schwierigkeiten, überhaupt eine Kreditkarte zu bekommen.
Die Wohngegend spielt übrigens keine Rolle für das Scoring, und darüber bin ich froh. Das würde dann eine Rolle spielen, wenn man keine kreditrelevanten Daten hätte, also wieder die Dritte Welt oder so. Ist doch klar, dass man nach jedem Strohhalm greift. Wenn es kein Unternehmen gäbe, was kreditrelevante Daten sammeln würde, dann versucht man allen möglichen Mist zur Kreditbeurteilung zu verwenden, z.B ob man den Kredit mit einem Apple oder Android Handy beantragt, ob man Rechtschreibfehler macht oder nicht. Das liegt daran, dass man Infos BRAUCHT, bevor man Geld verleiht. Also sollte man Daten haben, die relevant sind für Bonität, weil ich eben NICHT anhand dessen beurteilt werden will, welche Facebook-Freunde ich habe, etc.
@ghon: Also, lange Rede, kurzer Sinn: Die Schufa greift – fragwürdig und unerlaubt! – bei den Einwohnermeldeämtern die Daten ab. Das gilt für jeden, der hier in Deutschland gemeldet ist, egal ob geschäftsfähig oder nicht! Das ist Fakt und kann von jedem validiert werden, der ordnungsgemäß umzieht – samt Angehöriger. Quelle: https://www.deutscher-kreditservice.de/wie-kommt-die-schufa-an-meine-daten/#:~:text=Einwohnermeldeamt%20arbeitet%20mit%20der%20Schufa,sondern%20eben%20auch%20vom%20Staat.&text=Interessant%20ist%20aber%20auch%2C%20dass,Wohnadresse%20an%20die%20Schufa%20melden.
@Olaf W1 Zum Thema Informationen vom Einwohnermeldeamt (EMA):
Jede Person in Deutschland darf eine einfache EMA-Anfrage stellen, das ist so im Meldegesetz festgehalten.
https://www.buzer.de/gesetz/10628/a180998.htm
Praktisch kann man das sogar im Internet als Recherche aufsetzen, siehe z.B.: https://www.melderegister-auskunft.de/recherche.html
Daneben gibt es erweiterte EMA-Anfragen, die man stellen kann für gewerbliche Zwecke, aber dafür muss man ein berechtigtes Interesse nachweisen, also z.B. wenn jemand seine Schulden nicht bezahlt hat und unbekannt verzogen ist.
Nichts anders machen Schufa und die anderen Auskunfteien auch, das hat eine gesetzliche Grundlage.
Ich stimme Euch zu.
naja und was ist dann die Alternative? Leute die nicht „kreditwürdig“ sind bekommen keine Verträge… Ist ja nicht so das man aus Lust und Laune auf diese Daten schaut. Warum sollte ich auch jemanden ne Wohnung vermieten den ich nicht einschätzen kann? Dann lass ich sie lieber leer stehen!
Die Schufa-Auskunft hat nicht zwangsläufig damit was zu tun, dass du nicht zahlungsfähig bist. Du kannst einen schlechten Eintrag haben und bist jetzt wieder vollkommen im Saft und hast dickes Einkommen, trotzdem bleibt erst einmal der Eintrag.
Außerdem gibt es auch Leute die trotz dicken Einkommen oder keinerlei negativen Einträge zahlungsunfähig werden können oder andere Problem im Leben haben.
Genau deshalb will die Schufa in das Konto schauen…um zu verhindern, dass Leute mit „dickem Einkommen“ eine schlechte Bonitätsbewertung erhalten.
Ich hatte gehofft so noch einen Kredit zu bekommen weil ich grad viele Ausgaben habe. Jetzt läuft es auf eine Insolvenz raus.
Wenn man sich mit der zuständigen hessischen Dienstaufsicht über dieses Unternehmen beschäftigen muss, weiss man was das eigentlich für Buden sind. Gilt übrigens ebenbürtig für Unternehmen wie Creditreform und Co.
Was wollt Ihr denn überhaupt Alle ??? Es herrscht der Mammon – und nur der Mammon !!!!
Da kann ich nur sagen/schreiben: Es lebe die Geschäftsidee!
Schade nur, dass Banküberfälle (im Gegensatz zu Mord – da gibt’s ja inzwischen täglich mehrere Anleitungen und Weiterbildungs-Lektionen im Fernsehen) immer noch verboten sind !!!