GPS-Chaos: Mammotion iNavi Service im Test (Luba Mini)

Der noch vergleichsweise junge Premium-Hersteller Mammotion führt ab dem Modelljahr 2025 ein neues Feature für seine Mähroboter ein: den sogenannten iNavi-Service. Dieser soll perspektivisch die weiterhin verbaute RTK-Antenne vollständig ersetzen. Stattdessen setzt Mammotion auf eine Kombination aus GPS und Mobilfunktechnologie zur Positionsbestimmung.

Ziel meines Tests war es, beide Technologien – die klassische RTK-Antenne und den neuen iNavi-Service – innerhalb eines definierten Zeitraums direkt miteinander zu vergleichen.

Für diesen Test stellte mir Mammotion das aktuelle Modell zur Verfügung: den Luba Mini. Dieser, sowie der Yuka Mini, dürften hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses besonders für viele Interessenten relevant sein. Ursprünglich war eine Testdauer von zwei Wochen geplant. Aufgrund erheblicher Probleme und Inkonsistenzen mit der bisherigen RTK-Lösung verlängerte sich der Testzeitraum jedoch um fast vier Wochen.

Info

Dieser Testbericht wird als Werbung gekennzeichnet, da das Testgerät vom Hersteller Mammotion zur Verfügung gestellt wurde. Die Bewertung und Inhalte spiegeln dennoch ausschließlich meine persönliche Meinung und Erfahrungen im Testzeitraum wider.

[Werbung] Der Sommer naht, und vielerorts werden bereits wieder Rasenmäher und Mähroboter in Betrieb genommen. Vor Kurzem berichteten wir über den neuen iNavi-Service von Mammotion, der ab dem Modelljahr 2025 serienmäßig in allen Geräten des Herstellers verfügbar ist.

Der iNavi-Service wurde als wegweisende Alternative zur bisherigen RTK-Antennentechnologie eingeführt. Statt einer festen Antenne setzt das System auf eine Kombination aus GPS und Mobilfunk, was insbesondere in dicht bebauten Gebieten Vorteile bietet.

Ein zentrales Versprechen: Zuverlässiger Betrieb auch bei schwierigen Bedingungen – wie Regen, Schnee oder unebenem Gelände – ohne die bekannten Einschränkungen der RTK-Lösung.

Doch kommen wir erstmal zu dem Luba mini AWD 800:

Technische Daten

  • Maximale Mähgröße: 800m²
  • Max. Multi-Zone Management: 20
  • Motor: Allrad (AWD)
  • Max. Steigfähigkeit: 80% (38°)
  • Fähigkeit, vertikale Hindernisse zu überwinden: 50mm
  • Schnittbreite: 200mm
  • In-App Schnitthöhenanpassung: 25-70mm
  • Aufladezeit: 160 min
  • Mähzeit pro Ladung: 120min
  • autom. Wiederaufladbar: Ja
  • Positionierung & Navigation: UltraSense AI Vision + RTK
  • Sprachsteuerung: Alexa & Google
  • Vision Überwachung: Ja
  • Konnektivität: 4G, WLAN & Bluetooth
  • Wasserdicht: IPX6 für LUBA & Ladestation / IPX7 für RTK Station
  • Regen-Erkennung: Ja
  • Gewicht: ca. 15 kg
  • Größe (L*B*H): 58,4 x 43,0 x 28,2 cm

Verpackung und Design

Der Mammotion Luba AWD Mini wird in einem schlichten, dunkel gehaltenen Karton geliefert. Im Vergleich zum größeren Modell, dessen Verpackung noch in Weiß gehalten war, wirkt die dunkle Variante aus meiner Sicht deutlich hochwertiger. Auf der Außenseite des Kartons sind das Gerät selbst sowie einige zentrale Features abgebildet.

Interessanter wird es jedoch beim Blick ins Innere: Wie bereits von Mammotion bekannt, befindet sich direkt obenauf eine großflächige, mehrsprachige Schnellstartanleitung, die eine zügige Inbetriebnahme ermöglicht.

Darunter ist der passgenaue Styroporeinsatz untergebracht, in dem sämtliches Zubehör sicher verstaut ist – darunter auch die bisherige RTK-Antenne, die weiterhin verwendet werden kann. Perspektivisch dürfte diese jedoch durch den neuen iNavi-Service vollständig ersetzt werden.

Unter dem Zubehör befindet sich schließlich der Mähroboter selbst, der bereits weitestgehend vormontiert ist. Lediglich die UltraSense AI Vision-Kamera muss noch separat aufgeschraubt werden – ein Schritt, der in wenigen Minuten erledigt ist.

Ebenfalls im unteren Bereich der Verpackung liegt die Ladestation. Diese präsentiert sich in einem minimalistischen Design und besteht im Wesentlichen aus einer Kunststoffplatte mit zwei integrierten Ladekontakten – funktional, kompakt und einfach zu installieren.

Vorbereitung und Aufbau

Der Mammotion Luba AWD Mini 800 erfordert nur wenige Handgriffe, um einsatzbereit zu sein. Im ersten Schritt habe ich die RTK-Antenne aufgebaut. Dafür müssen zunächst die einzelnen Stangen zusammengeschraubt, anschließend der Antennenkopf montiert, die Kabel verbunden und die kleine Zusatzantenne angebracht werden.

Im Vergleich zum größeren Modell fällt die RTK-Antenne des Luba Mini etwas kompakter aus und kommt nun vollständig in weißem Design.

Die Antenne lässt sich flexibel montieren – entweder mithilfe eines Erdspießes, der einfach in den Boden gesteckt wird, oder alternativ per Wandmontage. Wichtig ist, wie sich im Testverlauf gezeigt hat, dass sowohl die Ladestation als auch die RTK-Antenne an einem möglichst freien, unverbauten Standort platziert werden.

Hinweis

Wenn man den iNavi-Service nutzt, ist der Aufbau und die Installation der RTK-Antenne nicht nötig!

Meist befinden sich beide Komponenten meist nebeneinander, jedoch ist es problemlos möglich, die RTK-Antenne separat und weiter entfernt von der Ladestation zu positionieren – um eine bessere Signalabdeckung zu erreichen oder Hindernisse zu vermeiden.

Nachdem die Ladestation positioniert, der Mähroboter einsatzbereit und die RTK-Antenne im Boden verankert war, wurde das System mit Strom versorgt. Die RTK-Antenne erhält ihre Energie über die Verbindung zur Ladestation, was bedeutet, dass bei einer gemeinsamen Platzierung beider Komponenten lediglich ein einziges Netzteil benötigt wird.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, bereits im Vorfeld einen geeigneten Standort mit Zugang zu einer Steckdose einzuplanen. Das mitgelieferte Stromkabel hat eine Länge von etwa 10 Metern, was bei der Standortwahl einen gewissen Spielraum ermöglicht.

Das Netzteil ist laut Hersteller IP-zertifiziert und somit für den Außeneinsatz geeignet. Im vorliegenden Fall wurde es dennoch durch ein vorhandenes Wandloch nach innen verlegt, um es zusätzlich vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Ein kleiner Nachteil in der Praxis: Das Stromkabel ist fest mit der Ladestation verbunden.

Einrichten mit der Mammotion App

Sobald der LUBA Mini in seiner Ladestation steht, erste akustische Signale ausgibt und die RTK-Antenne durchgehend grün leuchtet, beginnt die Einrichtung über die zugehörige App. Diese ist für iOS und Android verfügbar. Die Inbetriebnahme startet mit der Erstellung eines Benutzerkontos – ein inzwischen üblicher Schritt bei smarten Geräten. Direkt im Anschluss beginnt die App mit der Suche nach der RTK-Antenne und fordert zur Verbindung mit einem WLAN-Netzwerk auf.

Diese Verbindung ist nicht nur für die Ersteinrichtung notwendig, sondern auch essenziell für die Durchführung von Firmware-Updates, insbesondere um neue Funktionen wie den iNavi-Service nutzen zu können. Ohne stabile WLAN-Verbindung sind weder Updates noch der Zugriff auf bestimmte Dienste möglich.

Leider zeigte sich, dass das bestehende WLAN-Signal im Außenbereich nicht ausreichte, um die Verbindung zuverlässig aufrechtzuerhalten. Daher war die Anschaffung eines zusätzlichen WLAN-Repeaters erforderlich, um die notwendige Netzabdeckung am Standort der Antenne sicherzustellen.

Nachdem das WLAN-Signal durch den Repeater deutlich besser wurde, traten die ersten Probleme auf. Die RTK-Antenne meldete immer wieder, keine Position zu haben. Hindernisse wie Bäume waren nicht im Weg. Allerdings stand die Antenne, wie auf dem Bild zu erkennen ist, in einer Ecke und hatte keine optimale Verbindung.

Daraufhin habe ich die Antenne an die Wand gehängt, um eine freiere Position zu schaffen. Das half allerdings nur zeitweise. Besonders störend war, dass die Funktionalität immer wieder wechselte – mal funktionierte alles, dann wieder nicht.

Die Positionierung und das GPS-Signal mit der RTK-Antenne gestalteten sich als sehr schwierig. Solche Probleme hatte ich bei einem früheren Test des „normalen“ Luba-Modells vor etwa einem Jahr nicht – zumindest nicht in so unregelmäßiger Form.

Verwirrend war zudem eine Meldung, dass die Ladestation kein GPS-Signal empfängt. Leider gab die App keine Auskunft darüber, ob die Ladestation selbst GPS empfängt und deshalb versetzt werden muss oder ob die RTK-Antenne dafür zuständig ist. Deshalb wurden sowohl die Ladestation als auch die RTK-Antenne mehrfach im Garten umpositioniert, um herauszufinden, welche Komponente neu platziert werden musste.

Nachdem die App schließlich stabil lief und keine weiteren Fehlermeldungen anzeigte, konnte ich mit der Kartierung beginnen. Diese lässt sich inzwischen auch automatisch durchführen. Der Roboter versucht dabei, eigenständig die Rasenkanten zu erkennen.

Grundsätzlich funktioniert das, allerdings zeigt sich das System recht empfindlich. Der Roboter fährt zum Teil große Bögen um Sträucher oder Objekte, die in der Nähe der Rasenkante stehen. Diese Bereiche werden dann nicht mit erfasst, was später beim Mähen zu Lücken führt.

Wenn es zeitlich möglich ist, empfehle ich daher ganz klar die manuelle Kartierung. Damit lässt sich die Fläche deutlich präziser und vollständiger abfahren.

Ein weiterer Kritikpunkt: Während der Kartierung wurde der Vorgang bei mir mehrfach abgebrochen, weil das GPS-Signal erneut verloren ging – entweder durch den Roboter selbst oder die RTK-Antenne. Das sorgte im Testverlauf für einige Frustration. Nach mehreren Versuchen funktionierte es schließlich, und die eigentliche Mäharbeit konnte beginnen.

Wer glaubt, dass mit erfolgreicher Kartierung alle Probleme behoben waren, wird leider enttäuscht. Auch während des aktiven Mähbetriebs kam es zu teils gravierenden Störungen.

Der Roboter verlor wiederholt seine Position oder verließ unerwartet die geplante Route. In einem besonders kritischen Fall fuhr das Gerät ins Blumenbeet und anschließend über eine Vogeltränke aus Stein. Die rotierenden Messer kamen dabei deutlich hörbar mit dem Hindernis in Kontakt – eine unschöne und potenziell schädliche Situation.

Da solche Vorfälle mehrfach und an unterschiedlichen Stellen auftraten, habe ich den Kontakt zum Mammotion-Support gesucht. Dort zeigte man Verständnis für die Problematik und empfahl, auf den neuen iNavi-Service umzusteigen. Die Umstellung erfolgt manuell in der App und ist technisch unkompliziert. Allerdings muss die gesamte Fläche neu kartiert werden, was erneut Zeit und Geduld erfordert.

Der iNavi-Service hat sich als deutlich zuverlässiger erwiesen als die zuvor getestete RTK-Antenne, obwohl letztere eigentlich als etablierte Lösung gilt. Mit iNavi ist der Roboter nun nicht mehr auf eine externe Antenne angewiesen, sondern nutzt eigenständig GPS und 4G, um seine Position zu bestimmen.

Für die erstmalige Einrichtung musste der Roboter dennoch an einer freien Stelle im Garten platziert werden, um ein möglichst gutes Signal zu erhalten. Dort konnte er die notwendige Positionierung vornehmen und diente diese als Referenzpunkt für die anschließende Kartierung.

Seit der Umstellung auf iNavi zeigte sich der Mammotion Luba Mini spürbar stabiler im Betrieb. Insbesondere nach dem Firmware-Update Ende April ließ sich eine deutliche Verbesserung bei der Positionsgenauigkeit und der allgemeinen Zuverlässigkeit feststellen. Auch wenn mir nach dem Update nur noch wenige Testtage zur Verfügung standen, war der positive Unterschied im Verhalten des Roboters klar erkennbar. Laut Changelog enthielt das Update gezielte Optimierungen für den iNavi-Service – und diese scheinen in der Praxis tatsächlich Wirkung zu zeigen.

Ob die RTK-Antenne ebenfalls vom Update profitiert hat, habe ich nicht mehr getestet – der iNavi-Service erfüllte meine Anforderungen nun und würde ich zukünftig für Käufer eines Mammotion auch empfehlen.

Abschließend möchte ich euch noch die Einstellungsmöglichkeiten zum Luba Mini AWD 800 zeigen, einfach der Vollständigkeitshalber. Der Mini kommt seinem großen Bruder sehr nahe hat aber manche Funktionen eben nicht. Grundsätzlich lässt sich aber auch bei dem kleinen Gerät viel einstellen, was eventuell der ein oder andere User gar nicht benötigt.

Fazit & Preis

Der Mammotion Luba AWD 800 Mini zeigt im Praxistest eindrucksvoll, was moderne Mährobotik heute leisten kann – zumindest, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die Mähleistung selbst ist durchweg überzeugend: Der Roboter hinterlässt ein gleichmäßiges Schnittbild, arbeitet sauber an den Kanten (sofern diese korrekt kartiert sind) und kommt dank Allradantrieb auch mit schwierigem Gelände, Steigungen oder unebenem Untergrund sehr gut zurecht. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Design funktional und ansprechend.

Weniger erfreulich verlief dagegen die Einrichtung, vor allem mit der ursprünglich vorgesehenen RTK-Antenne. Diese hatte im Test mit erheblichen GPS-Problemen zu kämpfen – trotz freier Sicht zum Himmel. Das ständige Verlieren der Position, unklare Fehlermeldungen und das umständliche Zusammenspiel zwischen Antenne und Ladestation führten zu einer unnötig langen Einrichtungsphase. Wer sich nicht intensiv mit Technik beschäftigen will oder einfach ein „Plug & Play“-Erlebnis erwartet, wird hier schnell frustriert.

Positiv hervorzuheben ist daher die Entscheidung von Mammotion, mit den neuen Modellgenerationen ab 2025 den iNavi-Service zu integrieren. Dieses System nutzt GPS in Kombination mit dem Mobilfunknetz (4G) und macht die externe RTK-Antenne überflüssig. Der Roboter wird dadurch unabhängiger, benötigt keine komplizierte Antennenmontage mehr und zeigte sich im Test nach Umstellung auf iNavi deutlich stabiler und zuverlässiger. Insbesondere nach dem letzten Software-Update (April 2025) ließ sich eine klare Verbesserung der Positionsbestimmung und Navigation feststellen.

Mit einem Preis von rund 1.600 Euro gehört der Luba AWD 800 Mini allerdings nicht zu den günstigen Vertretern seiner Klasse. Für große, komplexe Gärten mit vielen Steigungen und Kanten ist das Gerät absolut empfehlenswert – nicht zuletzt durch die Allrad-Technik, die sonst kaum ein Modell in diesem Preissegment bietet.

Wer jedoch einen kleineren Garten pflegt oder mit etwas weniger Komfort leben kann, sollte einen Blick auf den Yuka Mini werfen. Dieser kostet unter 1.000 Euro und bietet ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Zwar muss hier zum Beispiel die Schnitthöhe manuell direkt am Gerät eingestellt werden und es fehlen einige Komfortfunktionen, doch für kleinere, übersichtliche Flächen ist der Yuka Mini mehr als ausreichend – und profitiert ebenfalls vom neuen iNavi-Service.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Der Luba Mini AWD 800 ist ein leistungsstarker, durchdachter Mähroboter, der nach etwas Geduld bei der Einrichtung (insbesondere mit RTK) sein volles Potenzial entfaltet. Mit iNavi hingegen wird das gesamte Erlebnis deutlich einfacher, stabiler und alltagstauglicher. Wer bereit ist, den höheren Preis zu zahlen, erhält ein zuverlässiges Gerät für anspruchsvolle Grundstücke. Preisbewusste Käufer mit kleineren Flächen finden im Yuka Mini eine starke und sinnvolle Alternative.

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5 Kommentare zu “GPS-Chaos: Mammotion iNavi Service im Test (Luba Mini)

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