Mit dem F4-424 Max erweitert der chinesische Hersteller TerraMaster sein NAS-Portfolio. Das kompakte Gerät setzt auf das bewährte 4-Bay-Layout. Es richtet sich vor allem an ambitionierte Heimanwender und kleinere Büroumgebungen (SoHo). Besonders interessant: Neben den vier Festplatteneinschüben gibt es zwei zusätzliche NVMe-Slots. Diese sorgen für spürbar mehr Performance im Alltag.

Lieferumfang und erster Eindruck
Typisch für TerraMaster ist der vollständige Lieferumfang. Neben dem NAS selbst befinden sich ein Netzteil und Montageschrauben für 2,5- und 3,5-Zoll-Festplatten sowie NVMe-SSDs im Karton. So kann man direkt loslegen – ohne weitere Zubehörkäufe. Bereits beim Blick auf die Rückseite fällt eine große Verbesserung ins Auge: die Anschlussvielfalt. Beim älteren F8 SSD Plus war das noch ein Kritikpunkt. Nun jedoch verbaut TerraMaster zwei 10-Gbit/s-fähige RJ45-LAN-Ports. Dadurch werden schnelle Datenübertragungen möglich – ein entsprechendes Netzwerk vorausgesetzt. Zusätzlich stehen zwei USB-A-Anschlüsse sowie ein USB-C-Port zur Verfügung. Alle bieten bis zu 10 Gbit/s. Ein HDMI-Ausgang rundet die Ausstattung sinnvoll ab. Das Gehäuse wirkt schlicht, aber funktional. Verarbeitung und Zugänglichkeit sind solide, wie man es von TerraMaster kennt.

Hardware: Leistung satt für NAS-Verhältnisse
Im Inneren arbeitet ein Intel Core i5-1235U der 12. Generation. Dieser bietet spürbar mehr Leistung als die sonst üblichen Celeron- oder Atom-Prozessoren. Ihm stehen ab Werk 8 GB DDR5-RAM zur Seite. Wer mehr braucht, kann den Arbeitsspeicher problemlos auf bis zu 32 GB aufrüsten. Das NAS bietet vier Einschübe für 2,5- oder 3,5-Zoll-SATA-Laufwerke. Zusätzlich lassen sich zwei M.2-NVMe-SSDs verbauen. Diese eignen sich ideal als Cache oder besonders schneller Datenspeicher. Damit richtet sich das Gerät auch an anspruchsvollere Nutzer. Ein kleiner Nachteil: Für Kühlkörper auf den NVMe-SSDs ist kein Platz. Diese würden das Gehäuse stören. Im Test zeigte sich jedoch, dass auch ohne Kühlkörper keine thermischen Probleme auftraten.
TOS 6: Bewährte Software mit Licht und Schatten
Als Betriebssystem kommt TOS 6 zum Einsatz. TerraMaster hat dieses System über die letzten Monate spürbar verbessert. Die Benutzeroberfläche ist modern und gut strukturiert. Auch die Bedienung wirkt intuitiv. Grundlegende Aufgaben wie Datei-Management oder Benutzerverwaltung lassen sich zügig erledigen. Zudem bietet TOS 6 einige Highlights: Dazu zählen integrierte Backup-Lösungen, ein Medienserver, Cloud-Dienste und die einfache RAID-Konfiguration. Besonders erfreulich ist die Unterstützung für Docker und die Virtualisierung kompletter Systeme. Diese Funktionen liefen im Test stabil – ganz anders als noch in der frühen Beta-Phase. Ein Wermutstropfen bleibt: Die Auswahl an Drittanbieter-Apps ist sehr begrenzt.

Während Systeme wie Synology DSM oder TrueNAS stark auf Community-Entwicklungen setzen, ist das Angebot bei TOS deutlich kleiner. Wer nur den offiziellen App-Store nutzt, findet dort zwar alle grundlegenden Anwendungen. Doch experimentierfreudige Nutzer stoßen schnell an Grenzen.
Fazit: Viel Leistung, faire Ausstattung – mit kleinen Kompromissen
Das TerraMaster F4-424 Max überzeugt durch starke Technik. Der Intel Core i5-Prozessor, aufrüstbarer DDR5-RAM und NVMe-Support bieten viel Leistung – auch für komplexe Aufgaben. Ob als Medienserver, Backup-Zentrale oder virtuelle Testumgebung: Das NAS ist für viele Szenarien geeignet. Die erweiterte Anschlussvielfalt ist ein echter Pluspunkt. Zwei 10-Gbit-LAN-Ports, schnelle USB-Anschlüsse und HDMI machen das Gerät flexibel einsetzbar. Auch der Lieferumfang fällt erfreulich vollständig aus.
Auf der Softwareseite zeigt sich TOS 6 ausgereift. Die Bedienung ist angenehm, die Funktionen zahlreich. Dennoch sollten Nutzer wissen, dass die Auswahl an Drittanbieter-Apps begrenzt bleibt. Wer also maximale Softwarefreiheit sucht, ist bei anderen Systemen besser aufgehoben. Unterm Strich ist das TerraMaster F4-424 Max für 949,99 Euro ein leistungsstarkes NAS für anspruchsvolle Anwender. Es eignet sich ideal für das Heimnetz oder kleine Unternehmen – solange man mit den softwareseitigen Einschränkungen leben kann.
Ich nutze ein NAS von Terramaster udn bin zufrieden…. hat alles kann alles was ich brauche. Ebenso wie beim Handy brauche ich auch keine Drölfmillionen Apps wo über die Hälfte nur Müll ist! Mit Docker stehen auch alle Möglichkeiten offen…
In der Schweiz kostet das EUR 762.- (da ist die Schweizer Mwst runter, die Verzollung in D mit 19% drauf und in Euro umgerechnet anhand aktuellem Wechselkurs). Ist für Leute, die in Grenznähe wohnen, ggf. interessant.
Oh, und ich sehe gerade, die 6-Slot Variante F6-424 Max kostet nur EUR 100.- mehr. Da fällt die Wahl leicht.
Die Aussage „Wer also maximale Softwarefreiheit sucht, ist bei anderen Systemen besser aufgehoben.“ verstehe ich absolut nicht. Das ist eine x86 Hardware mit HDMI Ausgang, auf die man ALLES bare metal installieren kann.
Windows Server, ProxMox, VMware, TrueNAS, *nology DSM, etc…
Muss wohl besser heißen: „Wer also maximale Softwarefreiheit sucht, ist bei DIESEM System besser aufgehoben.“ 😄
Tatsächlich wollte sich außer TOS – egal mit welchen Einstellungen – kein Dritt-System booten lassen. Daher hatte ich das im Artikel so geschrieben.
https://forum.terra-master.com/en/viewtopic.php?t=7105
https://nascompares.com/guide/truenas-terramaster-nas-full-installation-guide-2025/?
Ist mir definitiv zu teuer. Mein selbstgebauter Server hat selbst mit seinen 3 4TB-SSDs (zzgl. einer 128 GB System M.2 SSD, die dank schlankem headless laufenden Debian nur zu 1.5 GB belegt ist) und Ryzen 3 2200G + 16 GB RAM weniger gekostet als das Ding ohne Speicher. Hat aber nur 2.5 GBit LAN, aber da dort eine Netzwerkkarte verbaut ist, kann ich die bei Bedarf gegen eine 10er tauschen. Aktuell sind mir 10 GBit Switches aber zu teuer als sich das für mich lohnen würde. Die 250 MB/s die der auch so wuppt reichen mir völlig.
Ich habe seit mehreren Monaten das F6-424 Max und betreibe es mit Proxmox. Ich bin sehr zufrieden damit und habe noch alles abbilden könne, was ich installieren wollte.
I got this one, removed the terrible OS it comes with, and installed Windows 2019 Server Essentials -> perfect for NAS.