Parallels Desktop 14 ausprobiert [Nachtrag]

Vor ungefähr einem Monat hat Parallels sein jährliches Update für die macOS-Virtualisierungssoftware in Form von „Desktop 14“ heraus gebracht. Versprochen wurden mehr Leistungs- und Detailverbesserungen als große revolutionäre Neuerungen. Ich konnte in den letzten Wochen ein wenig mit der neuen Version herumspielen und möchte nun einmal ein paar meiner Gedanken niederschreiben. Getestet habe ich sowohl unter macOS 10.13 „High Sierra“ als auch unter dem ganz frischen macOS 10.14 „Mojave“.

Insgesamt war ich während des Testzeitraums mit Paralleles Desktop sehr zufrieden: Es lässt sich sehr leicht bedienen, ist komplett auf deutsch und bietet alle Funktionen, die ich von einer Virtualisierungssoftware erwarte. Die Performance der VMs war auf meinem Testgerät immer ansprechend schnell und auch die hohe Bildschirmauflösung wurde zumindest unter Windows dank entsprechender Treiber automatisch und von Anfang an unterstützt. Und vor allem auch hier für den Blog wichtig: Neue Windows 10 Versionen werden relativ zugig unterstützt und etwaige Probleme mit raschen Updates behoben.

Es sind viele kleine Details, die angenehm auffallen: Schließt man beispielsweise im laufenden Betrieb ein USB-Gerät an dem Mac an, erscheint ein Popup, bei dem man auswählen, ob man das Gerät in der VM haben will oder eben nicht.

Die Integration der Touchbar unter Windows 10 ist zwar kein neues Feature der aktuellen Version, dennoch muss man die Entwickler auch hier mal loben: Auf dem Desktop werden Shortcuts für Apps, Cortana und die Timeline angezeigt; im Explorer bekommt man u.a. Buttons zum Navigieren und Umbenennen; im Edge Browser für u.a. für einen neuen Tab. Insgesamt finde ich das sehr gelungen. Eine solche Touchbar wäre auf richtigen Windows-Notebooks sicherlich auch keine schlechte Idee. Hier ein paar Screenshots:

Desktop
Datei-Explorer
Microsoft Edge
Sondertasten

Was mir negativ aufgefallen ist

Da aber eher meine negativen Erfahrungen für eure Entscheidungsfindung relevant sein dürften, möchte ich hier 3 Dinge ansprechen, die mir aufgefallen sind.

Gleich am Anfang nach der Installation von Parallels Desktop 14 öffnete sich ein Fenster mit einem Hinweis auf die Parallels Toolbox. Das ist eine Sammlung von vielen kleinen Tools, die nichts mit der Virtualisierung zu tun haben und für mich persönlich eher überflüssig sind. Einen einmaligen Hinweis auf die eigenen Produkte würde ich ja noch durchgehen lassen, aber hier muss man extra unten Links noch einen Haken setzen. Nicht so toll.

Der Laie erkennt aufgrund der Gestaltung des Fensters („Jetzt installieren“ blau hinterlegt) vielleicht auch gar nicht, dass eine Installation nicht notwendig ist:

Als ich kürzlich dann per Windows Update meine virtuelle Maschine auf den aktuellen Stand bringen wollte und das Windows 10 Oktober 2018 Update installierte, passte beim anschließenden Installations-Assistenten von Windows irgendetwas nicht ganz mit der Auflösung. Dadurch lagen einige Schaltflächen nicht im sichtbaren Bereich. Ein Wechseln vom Vollbildmodus in den Fenstermodus und zurück schaffte hier Abhilfe:

Zudem drehen die Lüfter bei meinem Testgerät nach dem start einer VM immer erstmal recht hoch. Kurze Zeit später beruhigt sich dann alles wieder, sodass ich es insgesamt nicht als besonders störend empfand. Möglicherweise liegt das aber auch an Apples veränderter Lüftersteuerung beim aktuellen MacBook nach dem großen „Skandal“ mit dem Intel i9 Prozessor.

Fazit

Ich bleibe dabei: Parallels Desktop ist zu teuer – zumindest wenn man immer die aktuellste Version haben möchte (zu den hohen Preisen hatte ich mich HIER auch schon einmal ausgelassen). Allerdings gibt es wohl auch keine vergleichbare Virtualisierungssoftware für den Mac, die auch nur annähernd so einfach zu bedienen ist, zugleich wunderbar läuft und auch noch Mac-spezifische Funktionen wie die Touchbar umsetzt. Fazit: Ein Upgrade auf die aktuelle Version halte ich nicht für notwendig, wenn man eine der direkten Vorgänger-Versionen einsetzt. Dafür sind die Unterschiede zu gering. Wer allerdings neu einsteigt, kann durchaus mal einen Blick auf Parallels Desktop 14 riskieren.

Im Store gibt es ja zum Hineinschnuppern auch eine kostenlose Version für Linux-VMs:

Nachtrag vom 13.10.2018

Mich hat ja eigentlich schon das Werbe-Fenster für die Parallels-Toolbox extrem gestört. Heute wurde mir beim Start dann ein ähnliches Fenster mit Werbung für Acronis True Image 2019 angezeigt. Solche Werbe-Einblendungen gehen bei einem Kauf-Programm meiner Meinung nach überhaupt nicht.

Parallels Desktop 14 ausprobiert [Nachtrag]
zurück zur Startseite

11 Kommentare zu “Parallels Desktop 14 ausprobiert [Nachtrag]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzerklärung für diesen Kommentar.

Aktuelle News auf Deskmodder.de
alle News anzeigen
Deskmodder