Die AMD Grafikkartentreiber können CPU Einstellungen im UEFI ändern [Update]

[Update 06.04.2022]

Nachdem das Problem mehrfach nachvollzogen werden konnte von diversen Foren hat AMD sich jetzt seitens Toms Hardware öffentlich dazu geäußert. Und zwar, dass dieses Verhalten des Treibers so nicht beabsichtigt war und an einem Fix gearbeitet wird. Bis dahin bleibt, in diesem speziellen Szenario, nur der Weg die Ryzen Master SDK manuell mit dem RadeonSoftwareSlimmer zu entfernen um den Treiber erst dann einzuspielen.
Also noch einmal zur Info. Wer kein OC oder UV betreibt, weder seitens der CPU noch der Grafikkarte, ist von diesem Problem nicht betroffen. Wer aber ein Profil auf der Grafikkarte einspielt sollte danach sein UEFI überprüfen. Quelle hier.

Gestolpert bin ich über diese Tatsache als ich den Adrenalin 22.3.1 installiert hatte, wie immer mein UV (Undervolt) Profil für die 6800XT laden wollte und der Rechner prompt einen Neustart verlangte. Das war neu, vorher war das nicht so. Nach dem Neustart kamen die ersten Probleme.

Nicht reproduzierbare Bluescreens, Blackscreens, teils ein massives einfrieren des Systems.
Um kurz meine Specs anzureißen, Ryzen 5900x via UV betrieben, gesockelt auf einem potenten X570 Board, 3600er CL16 Ram, und eben die besagte 6800XT, auch via UV betrieben. Der Rest dürfte egal sein.

Ich hatte am Anfang natürlich meine Grafikkarte im Verdacht, bzw. den neuen Treiber dahinter. Und so falsch lag ich nicht, wenn auch nicht richtig. Ich nahm also das UV der Grafikkarte komplett raus und die Fehler waren immer noch da. Nur die Grafikkarte als auch die CPU(?) wurden ordentlich wärmer. Als nächsten Schritt ging ich zurück zum vorigen Treiber, lud nicht einmal mein UV Profil, selbige Fehler. Am Treiber liegt es also nicht, oder doch?

Wie ist jetzt der Plan?

Langsam machte sich etwas Ratlosigkeit breit und ich hatte den Verdacht, dass meine Grafikkarte die Fehler produzieren könnte. Also die 6800XT raus, und die alte RX580 rein. Selbes Phänomen.
Die Grafikkarte ist es also nicht. Was jetzt? Der PCIe x16 Slot? Versuch macht klug und einen PCIe x8 genutzt, selbes Phänomen. Ist es vielleicht der Ram? Also ich mein, ich habe nur einen Treiber aktualisiert. Einen Stick raus, selbes Phänomen, getauscht mit dem anderen, selbes Phänomen. Andere Slots, ihr könnt es euch denken.

Was jetzt? Das NT? Relativ unwahrscheinlich. Also suche ich in der Software (was ich im Nachhinein mal gleich hätte machen sollen). Nämlich im Ereignisprotokoll. Und siehe da, seit der Treiberaktualisierung spuckt das Ereignisprotokoll WHEA Fehler aus! Ja wie jetzt? Ist jetzt meine CPU im Murs oder was ist hier los? Also rein ins UEFI, irgendwas ist hier faul.
Zur Erklärung. Im UEFI habe ich vier Profile gespeichert.

    1. Eines in der ich der CPU nur 65W gönne,
    2. eines wo sie sich 100W gönnen darf,
    3. eines indem ich via Curve Optimizer die Spannungen aller Kerne so angepasst habe, dass die Taktraten auf Stock laufen, aber mit weniger Spannung,
    4. eines wo die Spannungen via Curve Optimizer so angepasst wurden, dass wesentlich höhere Taktraten möglich sind und der Prozessor sozusagen an das stabile Limit getrieben wird, als auch die Grenzen des Motherboards ausgereizt werden (nutze ich nie, totaler Spielkram, ist nur was wäre möglich wenn).

Nur Standard gibt es bei mir nicht. 24/7 läuft bei mir eigentlich das dritte Profil, und das stabil.
Nun komme ich aber ich ins UEFI und sehe, dass meine Einstellungen komplett überschrieben wurden. Die Kurve ist dahin, und der Prozessor wurde, scheinbar in 50MHz Schritten, ans absolute Limit getrieben, sprich in ein instabiles. Also habe ich das erst einmal so vernommen, Windows gestartet, mein UV Profil geladen, bin zurück ins UEFI, habe mein 24/7 Profil geladen, und siehe da, alles läuft!

AHA

Und jetzt war ich neugierig. Ich nahm mir eine SSD, installierte Windows 11 darauf, lud im UEFI vorher die Standardeinstellungen, installierte den Adrenalin 22.3.1, lud mein UV Profil…
…es wurde ohne Neustart übernommen. Selbst im UEFI war danach alles so wie es war.
Treiber deinstalliert, im UEFI ein Profil geladen, Treiber installiert, Profil geladen, geforderter Neustart, WHEA Fehler.

Dasselbe Spiel also mit der RX580 ausprobiert. Hier wird, warum auch immer, das UEFI völlig in Ruhe gelassen. Von einem Kumpel lieh ich mir dann eine 5700XT aus, selbes Phänomen wie auf der RX580.
Im Umkehrschluss bin ich dann, mit meiner SSD und 6800XT bewaffnet, zu meinem Kumpel der ein X570 Board und einen Ryzen 3900x hat. Nichts, alles total unauffällig. Alles so wie es sein soll.

Das Problem betrifft also NUR den Ryzen 5xxx in Verbindung mit einer RDNA2 Karte, und dann auch nur wenn händisch im UEFI Veränderungen bezüglich der CPU gemacht wurden und wenn ein GPU Profil im Treiber geladen werden soll. Nach einigen Nachforschungen fand ich in diversen Foren selbiges. Das „Problem“ erübrigt sich auch von selbst indem man via RadeonSoftwareSlimmer die „RyzenMaster SDK“ abwählt.

Trotz allem finde ich dieses „Gebaren“ ätzend, vor allem, weil es in den Releasenotes in keinem Wort angegeben wird. Was die Radeon Software da macht, ohne Wissen des Nutzers, ist ein „AutoOC“ der CPU anzustoßen, was in 99% der Fälle nicht stabil läuft. Läuft also…

Getestet auf allen Agesa Versionen die mir zur Verfügung stehen (1.2.0.3 – 1.2.0.6)

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29 Kommentare zu “Die AMD Grafikkartentreiber können CPU Einstellungen im UEFI ändern [Update]

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