Du bestellst dir das neuste Smartphone bei Amazon und kannst den Liefertermin kaum noch abwarten. Leider bist du dann aber nicht zuhause und der Paketdienst gibt die Lieferung bei den Nachbarn ab oder nimmt sie sogar wieder mit. Dieser nervige Umstand könnte bald der Vergangenheit angehören.
Nach erfolgreichen Tests in Bonn und Ingolstadt bietet die Deutsche Post nämlich ab sofort Paketkästen in ganz Deutschland an. Diese können von den Kunden dann entweder gekauft (ab 99 Euro) oder gemietet (1,99 Euro im Monat) werden. Dabei variieren die Preise selbstverständlich nach Optik und Größe des Kastens. Über den neuen Paketkasten lassen sich übrigens auch Retouren oder andere bereits vorfrankierte Pakete ‚versenden‘.
DHL reagiert damit auf die stark gestiegene Anzahl von Online-Bestellungen und die daraus resultierende Explosion von Paketsendungen. Bleibt nur abzuwarten, inwiefern die anderen Anbieter mitziehen oder kooperieren.
Quelle: DHL
Bei jeder dritten Lieferung, die ich erhalte oder erhalten soll, läuft es so: man ist zu Hause, wartet gespannt und niemand klingelt. Wenn man Glück hat, findet sich eine Benachrichtigungskarte. Hat man jedoch Pech, wartet man den nächsten Tag ab und wundert sich darüber, dass das Paket noch nicht angekommen ist, obwohl per Mail die Nachricht kam, dass das Teil längst versendet wurde. Also nix wie auf die DHL-Seite, um zu schauen, wo das Päkchen bleibt. Entweder zurück zur im besten Fall nächstgelegenen DHL-Filiale, wo es abholbereit auf mich wartet, oder bei einem Nachbar, wobei der Zusteller größzügig auslegt, wer alles zur Nachbarschaft gehört, also auch der einige Häuser weiter gelegene Friseursalon. Wenn man ganz Pech hat, findet die Friseuse das Paket nicht – wie dumm, dass das Paket als zugestellt gilt! Glückliche Fügung, wenn zufälligerweise bei Amazon diese Bestellung aufgegeben wurde, weil die sich kulant drum kümmern und den bestellten Mist einfach abschreiben und die Ware ein zweites Mal losschicken.
Die DHL hat eine Zweifelslos gute Logistik – bis zum letzten Kettenglied der Lieferung jedoch nur. Ab da sind gewöhnliche Menschen gezwungen, für vielleicht einen Mindestlohn eine Menge zu liefern, die bis Feierabend nicht lieferbar ist. Und da man den sich nicht entgehen lassen will, klingelts halt nicht an jeder Tür. Einfach paar Leute mehr einzustellen, hieße für die DHL sich mit unzumutbar hohen Lohnkosten rumzuschlagen, die – so lernt man es heute – im Widerspruch stehen zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens, dem nichts mehr am Herzen liegt als die Zufriedenheit seiner nicht zufriedenstellbaren Kundschaft. Problem, Problem! Also stellt man Paketkästen hin, die am Ende des Monats keine Lohnbescheinigung sehen wollen und auch sonst sehr anspruchslos sind. Das Schöne für die von Stress geplagten Zusteller: sie können sich endlich ausruhen und in die Schlange beim Arbeitsamt anstellen!
Also bei mir klappt das im Normalfall mit DHL gerade von Amazon gut. Und zu:
„…und der Paketdienst gibt die Lieferung bei den Nachbarn ab.“
DAS ist kein Problem, wenn ich der Nachbar bin – der treue Hugo wacht auch über Fremdpakete. Der Bote wird noch ermahnt, das er einen Zettel schreiben soll, und gut ist.
Holen müssen die sich ihre Päckchen schon selber, nachtragen tu ich nicht.
Da brauchen wir nicht lange zu warten bis sich das bei den organisierten Banden rumgesprochen hat. Dann werden die privaten Paketkästen gezielt geknackt bzw. mit Nachschlüsseln geöffnet. Natürlich tauchen die Klauer dann stilecht mit nachgemachter Uniform und gelbem Auto auf. Der Kunde ist der gelackmeierte, das Paket ist ja schließlich zugestellt.
Wie bei vielem Neuen Heutzutage, nicht genügend nachgedacht.
Ich weiß nicht wer so viel Platz hat sich so ein Monstrum vor das Haus zu setzen – Ich nicht!! Und die anderen Paketdienste? Die empfehlen dir dann auch so eine Kiste. Das stelle ich mir klasse vor!
Der Vorteil der grossen Kiste für 1,99€ im Monat: Eine grosse Werbefläche die man für 1,99 im Monat vermieten kann.