Das chinesische Unternehmen Dreame Technology ist bislang vor allem für Staubsauger und smarte Haushaltsgeräte bekannt. Nun denkt die Firma über einen deutlich größeren Schritt nach: In Brandenburg könnte eine Autofabrik entstehen. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bestätigte entsprechende Gespräche. Konkretes ließ er offen und verwies darauf, dass Verhandlungen in dieser Phase besser nicht öffentlich geführt werden.

Strategiewechsel: Vom Haushalt zum Luxusauto
Dreame gibt es seit 2017. Innerhalb weniger Jahre hat sich das Unternehmen einen Platz im Markt für Haushaltsgeräte erarbeitet. Ende August folgte eine Ankündigung, die aufhorchen ließ: Die Firma will künftig Autos bauen. Geplant ist ein elektrisches Modell im Luxussegment – gedacht als Konkurrenz zu Rolls-Royce oder Bugatti. Der Starttermin ist für 2027 gesetzt. Als möglicher Standort wird Brandenburg geprüft. Die Nähe zum Tesla-Werk in Grünheide gilt dabei als Vorteil.
Reaktionen vor Ort: Skepsis beim Flächenbedarf
Vor Ort sorgt das Vorhaben zwar für Aufmerksamkeit, Begeisterung ist aber kaum zu spüren. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium vermeidet eine klare Stellungnahme. Die Kreisverwaltung Oder-Spree erklärte, dass derzeit keine Flächen in passender Größe zur Verfügung stehen. Das neue Gewerbegebiet an der Autobahn 12 sei noch nicht fertig und mit 240 Hektar zudem zu klein, um eine Fabrik von der Größenordnung Teslas aufzunehmen.
Marktumfeld: Konkurrenz im Luxussegment wächst
Sollten die Pläne umgesetzt werden, träfe Dreame auf ein schwieriges Umfeld. Der Markt für Luxus-Elektroautos ist stark umkämpft. Neben den etablierten Marken drängen seit Jahren neue Hersteller nach, oft mit großen Investitionen im Rücken. Ein Standort in Deutschland hätte Vorteile: Die Zulieferer sitzen nah, die Absatzmärkte ebenso. Gleichzeitig bringt Dreame keinerlei Erfahrung im Fahrzeugbau mit – ein Handicap, das den Einstieg erschweren dürfte.
Zeitplan und offene Fragen
Wie hoch die Investitionen ausfallen, wie viele Fahrzeuge produziert werden sollen und zu welchem Preis – all das ist bislang offen. Klar ist nur: 2027 will Dreame sein erstes Modell vorstellen. Ob Brandenburg dafür tatsächlich zum Produktionsstandort wird, bleibt ungewiss.