Kommentar: Apple verpasst den KI-Anschluss und will sich frei kaufen

Apple steht unter Zugzwang. Während Tech-Giganten wie Google, Microsoft und Meta mit ihren KI-Offensiven längst Maßstäbe setzen, hinkt Apple bei der Entwicklung einer konkurrenzfähigen Sprach-KI deutlich hinterher. Die neu vorgestellte „Apple Intelligence“ bringt zwar einige systemnahe Funktionen auf iPhone und iPad – doch im Alltag ist davon kaum etwas spürbar. Ich selbst habe die Funktionen seit dem Release in Europa ausprobiert und schließlich wieder deaktiviert. Der Grund: kaum Mehrwert, dafür unnötig verbrauchter Speicherplatz.

Logo: Apple

Cook kündigt radikale Investitionswende an

Tim Cook machte in der aktuellen Investorenrunde deutlich, wie ernst Apple die Lage nimmt. Der Konzern wolle seine KI-Investitionen „signifikant“ erhöhen, hieß es. Allein in eigene Rechenzentren sind in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres bereits rund 9,5 Milliarden US-Dollar geflossen – mehr als im gesamten Vorjahr. Zudem sei Apple offen für größere Übernahmen, um den eigenen Rückstand aufzuholen. Kleinere KI-Firmen habe man bereits geschluckt.

Siri bleibt ein Baustellenprojekt

Siri sollte einst die Zukunft sein. Doch während Sprachassistenten wie ChatGPT oder Gemini neue Maßstäbe setzen, wirkt die Lösung wie aus der Zeit gefallen. Wer heute mit Siri spricht, bekommt noch immer ausweichende Antworten, spärliche Informationen oder überhaupt keine Reaktion. Zwar lässt sich Siri durch die Kurzbefehle-App in ihrer Funktionalität erweitern, doch dürften viele Nutzer mit der komplexen Einrichtung schnell überfordert sein. Die geplante „intelligentere“ Siri-Version kommt – wenn überhaupt – erst 2026. Dass die ursprünglich für iOS 18 angekündigten Verbesserungen verschoben wurden, passt ins Bild.

Grafik: Apple

Apple Intelligence: Zwischen Anspruch und Enttäuschung

Was man in Cupertino unter dem Label Apple Intelligence vorstellt, bleibt für viele Nutzer ein Marketing-Versprechen. Zwar kombiniert die Lösung lokale KI-Prozesse mit cloudbasierten Diensten – dem sogenannten „Private Cloud Compute“. Doch in der Praxis fehlt es an Tiefe und Alltagstauglichkeit. Der Schritt, Apple Intelligence vorerst zu deaktivieren, war für mich folgerichtig.

Ex-Designer Ive arbeitet längst an der Konkurrenz

Brisant wird die Lage auch durch Entwicklungen außerhalb Apples. Ex-Chefdesigner Jony Ive arbeitet inzwischen für OpenAI an neuer KI-Hardware. Erste Geräte werden 2026 erwartet. Dass Cook die Idee „ergänzender“ KI-Geräte herunterspielt und das iPhone als unersetzlich darstellt, klingt mehr nach Beschwichtigung als nach Zukunftsvision.

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4 Kommentare zu “Kommentar: Apple verpasst den KI-Anschluss und will sich frei kaufen

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