Zoom, der Dienst für Videokonferenzen ist die letzte Zeit arg in die Schlagzeilen geraten, da man alles irgendwie mit der heißen Nadel gestrickt hatte, wie zum Beispiel bei den Apps.
Scheint viele aber nicht zu interessieren. Denn wie Eric S. Yuan gestern in einem Beitrag schrieb, sind die täglichen Nutzerzahlen von Ende Dezember von 10 Millionen auf 200 Millionen kostenlose und bezahlte Teilnehmer horrend gestiegen.
Inzwischen hat man aber noch weitere Verbesserungen durchgeführt und neue angekündigt. So wurden die Mac-Probleme beseitigt. Ein Fix für das UNC-Link-Problem veröffentlicht und der LinkedIn Sales Navigator wurde entfernt, da auch dieser Daten offen gelegt hatte. Jetzt hat man ein „Feature-Freeze“ für die nächsten 90 Tage veranlasst, sodass sich die Entwickler auf die Sicherheits- und Datenschutzprobleme konzentrieren können und sollen. Auch will man die Transparenz verbessern. Kommt sicherlich alles ziemlich spät, aber es kommt wenigstens.
„Unsere Plattform wurde in erster Linie für Unternehmenskunden gebaut – große Institutionen mit voller IT-Unterstützung….Wir haben das Produkt jedoch nicht in der Voraussicht entwickelt, dass jeder Mensch auf der Welt innerhalb weniger Wochen plötzlich von zu Hause aus arbeiten, lernen und Kontakte knüpfen würde. Wir haben jetzt eine viel breitere Gruppe von Benutzern, die unser Produkt in einer Vielzahl von unerwarteten Situationen nutzen, was uns vor Herausforderungen stellt, die wir bei der Konzeption der Plattform nicht erwartet hatten.“
„Diese neuen, meist privaten Anwendungsfälle haben uns geholfen, unvorhergesehene Probleme mit unserer Plattform aufzudecken. Engagierte Journalisten und Sicherheitsforscher haben auch dabei geholfen, bereits bestehende Probleme zu identifizieren. Wir wissen die Untersuchungen und Fragen zu schätzen, die wir erhalten haben – über die Funktionsweise des Dienstes, über unsere Infrastruktur und Kapazität und über unsere Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien. Dies sind die Fragen, die Zoom besser machen werden, sowohl als Unternehmen als auch für alle seine Nutzer.“
Der Linux-Client von Zoom ist auch ein besonderer, unbauchbarer Kandidat für Konferenzen und Homeoffice.
Er klinkt sich tief ins System ein, zermurkst dabei auf Ubuntu 19 und Debian 10 die Tastatureingabe. Ich hatte hier mehrere Kunden, die mir ihr Leid klagten, nachdem Zoom seitens deren Firmen eingesetzt wurde. Der Zoom-Support ist natürlich ahnungslos und will nicht wirklich helfen. Infrastrukturapokalypse³!
Kann jemand bestätigen, dass man an Meetings (immer noch) auch im Browser teilnehmen kann?
Hab’s mit allen Mitteln einschl. Workarounds, die ich gegoogelt hatte, versucht. Gelingt mir nicht. Komme immer an den Punkt, wo ich eine .exe runterladen und installieren soll.
Zoom lässt sich auch prima für Massenentlassungen nutzen, wie Golem schreibt:
http://www.golem.de/news/bird-e-scooter-anbieter-entlaesst-406-mitarbeiter-per-zoom-konferenz-2004-147657.html
Hoffentlich nur ein schlechter Aprilscherz.
Die News kommt ein Tag zu spät.
Gestern war der 1. April.
In den USA vermutlich möglich, in Deutschland eher nicht.
Bei uns werden Arbeitsverträge in der Regel schriftlich geschlossen und können in Regel auch nur schriftlich gekündigt werden. Dabei ist Schriftform, nicht Textform erforderlich. – Wobei es da im Einzelfall Ausnahmen gegen kann, ob die anerkannt werden hängt dann von den Umständen und der Laune des zuständigen Richters ab.
Wobei die Kündigung dann auch vom Arbeitgeber oder einer von ihm bevollmächtigten Person im Original persönlich unterschrieben sein muss.
Massenveranstaltung mit „Ihr seid alle gekündigt“ per Mikrofon ist nicht.
Massenveranstaltung mit persönlicher Übergabe der vorgefertigten Kündigungsschreiben vor Zeugen schon.
Spart die Zustellung durch einen Boten. – Boten deshalb, weil das Ganze erst mit der Zustellung zu laufen beginnt und man sicherstellen will, dass Fristen eingehalten sind. Bote auch deshalb, weil man dann im Fall, dass die rechtzeitige Zustellung bestritten wird einen gerichtsverwertbaren Zeugen hat. Sinnvollerweise wird das Schreiben auch erst im Beisein des Boten einkuvertiert, damit später nicht behauptet werden kann, dass im Kuvert nichts oder was anderes gesteckt hat. Genaue Dokumentation nicht vergessen.
….neben meinem Kommentar hier vom 28.03.2020 bzgl. ZOOM ( https://www.deskmodder.de/blog/2020/03/28/zoom-senden-von-daten-an-facebook-wurde-nun-in-der-neuen-ios-app-unterbunden/#comment-130619 ) mag ich hier noch den Hinweis geben auf einen aus meiner Sicht recht guten „Zeit“-Artikel über Zoom vom 31.03.2020 auf https://www.zeit.de/digital/2020-03/videokonferenzen-zoom-app-homeoffice-quarantaene-coronavirus/komplettansicht ……..
……..und noch als weitere aktuelle Ergänzung: https://fm4.orf.at/stories/3001021 ……..