Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile USA hat einen neuen Rekord, was Kundenzahlen angeht, aufgestellt. So hat Firmenchef John Legere nun bekanntgegeben, dass das Unternehmen nun 71,5 Millionen Kunden hat. Eine unglaublich große Zahl, denn damit hat man schon länger den deutschen Mutterkonzern überholt, welcher „nur“ knapp über 60 Millionen Kunden, laut meinen Rechnungen mit Zahlen von Wikipedia, hat. Unglaublich ist aber auch, wie viele neue Kunden die US-Tochter hinzugewinnen konnte, denn im gesamten Jahr 2016 konnte man über 8 Millionen neue Kunden hinzugewinnen, wovon 4,1 Millionen Postpaid-Verträge abgeschlossen haben.
Was reizt die Amerikaner an T-Mobile? Mehrere Gründe würde ich sagen, welche ich nachfolgend gleich mal auflisten werde. Dabei wird euch sicherlich auch auffallen, dass in vielen Bereichen die US-Tochter unserer Deutschen Telekom um einiges voraus ist.
- Punkt 1: Aggressive Werbung ist bei T-Mobile an der Tagesordnung, so pöbelt der Chef über seine sozialen Netzwerke gegen andere Provider und in großen Werbespots werden die Nachteile der anderen und die Vorteile des eigenen Konzerns beleuchtet. In den USA ist vergleichende Werbung nämlich nicht untersagt.
- Punkt 2: Ein Tarif „T-Mobile One“, welcher alles enthält, wie Steuern und Anschlusspreis, was man bei anderen Providern/ Tarifen extra zahlen muss. Auch gibt es bei diesem Tarif unlimitiertes Datenvolumen, eine Telefon- und SMS-Flat. Alles für $70, bzw. weniger je mehr Lines, also Zweitkarten, man hinzubucht. (4 lines – $40 pro line)
- Punkt 3: Smartphones, Tablets und sogar Wearables lassen sich günstig als Option hinzubuchen.
- Punkt 4: Bestes LTE-Netz laut unabhängigen Tests (und T-Mobile selbst).
- Punkt 5: Bei sofortigem Wechsel zu T-Mobile zahlt T-Mobile den Vertrag beim alten Provider ab, bzw. zahlt die Gebühren für eine vorzeitige Kündigung.
- Punkt 6: Alle Tarife können monatlich Postpaid oder Prepaid bezahlt werden, da einige Amerikaner bekanntlich auch am Minimum leben und Prepaid besser planbar ist.
- Punkt 7: Tarif kostenfrei nutzbar in Mexiko und Canada, was ja ein wahnsinnig großes Gebiet ist und vielen Bürgern im Norden und Süden gefällt.
- Punkt 8: Mit 128 Kbit/s in 140+ Ländern weltweit kostenfrei unlimitiert Surfen, Telefonieren und Textnachrichten verschicken.
- Punkt 9: In US-Airlines bis zu 1h kostenfrei Surfen und dauerhaft kostenlos Textnachrichten verschicken.
Alle 9 Punkte sind einfach unvorstellbar für unsere deutschen Tarife, vor allem von der Telekom, wobei wir jetzt mal den teuren MagentaMobil Premium-Tarif (200€) außer Acht lassen. Persönlich würde ich sagen, dass sich T-Mobile US mit dieser Preisstruktur die vielen Kunden echt verdient hat. Bedenkt man, dass die Telekom nun schon mehrmals versucht hat die US-Tochter zu verkaufen, gehe ich mal davon aus, dass sich das Thema nun erstmal geklärt hätte, denn dieser riesen Kundenbasis ist ziemlich wertvoll.