Google stattet seine Kartenplattform mit einer Funktion aus, die seit Jahren gefordert wurde. Künftig lassen sich Bewertungen in Google Maps mit einem separaten Profil abgeben, sodass Nutzer ihre Rezensionen unabhängiger von ihrem Google-Konto veröffentlichen können.
Eigenständiges Profil für Bewertungen
Die neue Funktion erlaubt es, einen individuellen Nutzernamen, ein alternatives Profilbild und eine kurze Beschreibung zu hinterlegen. Obwohl das Alternativprofil weiterhin technisch mit dem eigentlichen Google-Konto verbunden bleibt, ist diese Verknüpfung für niemanden sichtbar – weder für Unternehmen noch für andere Nutzer der Plattform. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Schutzraum für Menschen, die ihre Meinung äußern möchten, ohne ihr Standardprofil zu verwenden.
Warum Google diesen Schritt geht
Bisher wurden alle Rezensionen mit dem regulären Google-Profil angezeigt. Viele Nutzer verzichteten deshalb auf Bewertungen, weil sie ihren Klarnamen nicht öffentlich neben negativen oder besonders kritischen Anmerkungen sehen wollten. In einzelnen Fällen kam es sogar zu Abmahnungen oder rechtlichen Auseinandersetzungen. Google reagiert nun auf diese Bedenken und versucht, die Hemmschwelle für ehrliches Feedback spürbar zu senken.
Anonymität ohne Kontrollverlust
Trotz der zusätzlichen Privatsphäre bleiben die internen Schutzmechanismen unverändert aktiv. Googles Systeme zur Spam- und Fake-Review-Erkennung laufen wie gewohnt im Hintergrund und sollen verhindern, dass anonyme Bewertungen missbraucht werden. Die Alternativprofile greifen ausschließlich für Rezensionen und sind nicht mit weiteren Diensten des Google-Kontos verknüpft.
Globaler Rollout noch im November
Der weltweite Start der neuen Funktion erfolgt im Laufe des Monats. Nutzer können das Alternativprofil direkt in der Maps-App oder über die Weboberfläche anlegen. Google geht davon aus, dass künftig mehr Rezensionen verfasst werden, weil Nutzer nun deutlich flexibler entscheiden können, wie sie sich auf der Plattform präsentieren möchten.

Hi,
da werden Unternehmen wg. geringsten Angelegenheiten negativ bewertet werden.
Habe selbst ein Unternehmen und weiss das Bewertungen gern als kleiner „Rachefeldzug“ missbraucht werden.
Welche Möglichkeit habe ich dann noch als Unternehmen zu reagieren, wenn ich nicht mal weiss warum und wieso.
Als Gegenzug auf diese Funktion sollten Unternehmen die Möglichkeit bekommen den Bewertungskram ganz zu deaktivieren.
IMHO, Grüße Mike
Das wurde auch Zeit. Das Bewertungssystem war zuletzt vollkommen nutzlos, weil negative Bewertungen immer wieder von dubiosen Anwälten oder automatisierten Bots angegangen und dann gelöscht wurden. Ich selbst habe zu fast allen negativen, oder nicht ganz positiven Bewertungen Emails von Google erhalten, dass die Bewertungen wegen diskriminierung oder ähnlicher Bewschuldigungen gelöscht wurden.
Wenn ein Service oder ein Produkt schlecht war, dann sehe ich eine kritische Bewertung als Anlass für den Betreiber, seinen Dienst zu verbessern. Aber offenbar werden negative Bewertungen oft als persönlicher Angriff angesehen und gelöscht. Dann kann man das Bewertungssystem auch gleich abschalten.
Kann ich bestätigen, ich habe vor Jahren ein Autohaus negativ bewertet und nach über fünf Jahren wurde ich von Google angeschrieben, dass diese Bewertung wegen diskriminierender Äußerungen gelöscht wird; außer ich komme mit einem Gerichtsbeschluss gegen diese Löschung. Das war auch das einzige Mittel, welches Google akzeptieren würde und irgendwie wollten die diesen Beschluss quasi in Echtzeit haben. Eine Begründung, was an meiner Bewertung „Diskriminierend“ gewesen sein soll, gab es natürlich auch nicht.
Seitdem spare ich mir die Mühe noch irgendwelche Bewertungen bei Google zu hinterlassen. Es kommen auch keine freundlichen Mail mehr von Google, die meine Bewertungsarbeit loben und mich auffordern noch mehr Bewertungen zu schreiben. Bin wohl auf einer Blacklist bei denen…
Aber, wenn negative Bewertungen so einfach administrativ entfernt werden können und man dieses nur mit einer Klage verhindern kann, ist dieses Bewertungssystem unbrauchbar. Letztendlich bleiben nur noch positive Bewertungen übrig und verfälschen das Bild. Vermutlich kann Google dann noch mehr Anzeigen verkaufen, wenn die Plattform quasi garantiert, dass man als Anzeigenkunde immer im besten Licht dargestellt wird.
Das wurde auch Zeit. Das Bewertungssystem war zuletzt vollkommen nutzlos, weil negative Bewertungen immer wieder von dubiosen Anwälten oder automatisierten Bots angegangen und dann gelöscht wurden. Ich selbst habe zu fast allen negativen, oder nicht ganz positiven Bewertungen Emails von Google erhalten, dass die Bewertungen wegen diskriminierung oder ähnlicher Bewschuldigungen gelöscht wurden.
Wenn ein Service oder ein Produkt schlecht war, dann sehe ich eine kritische Bewertung als Anlass für den Betreiber, seinen Dienst zu verbessern. Aber offenbar werden negative Bewertungen oft als persönlicher Angriff angesehen und gelöscht. Dann kann man das Bewertungssystem auch gleich abschalten.
@Walter
Ich denke, dass diese Anwälte und Firmen (habe da selbst mal eine Sendung darüber gesehen) sicher auch gegen diese neue Art der Bewertung, Mittel und Wege finden, denn Google weiß ja, wer hinter dem „Anonymus“ steht.
Bester Kommentar.
Unter anonym stelle ich mir was anderes vor Zitat „Obwohl das Alternativprofil weiterhin technisch mit dem eigentlichen Google-Konto verbunden bleibt“, das heißt doch ich brauche für Bewertungen dennoch einen Google Account und muß womöglich auch darüber eingeloggt sein. Das ist nicht anonym. Das ist Enshitification.
So der so sind die Bewertungen mit allergrößter Vorsicht zu behandeln.
Das ist eine Änderung ohne Nutzen. Die vermeintlich anonymen Bewertungen sind nach wie vor mit dem privaten Google Profil verknüpft. Google kennt also im Streifall die Person (und in vielen Fällen dann auch Anschrift und noch viel mehr) und kann die Daten weitergeben. Bewertungen werden also nicht mal im Ansatz anonym.
Der zweite Punkt ist, dass negative Bewertungen, selbst wenn sie wahr und gerechtfertigt sind, auch weiterhin gelöscht werden, weil doofe Leute doofe Sachen machen und sich bei der kleinsten Kritik gleich persönlich angegriffen fühlen bzw. weil es für manche scheinbar ein Hobby ist, irgendwelche Firmen pauschal negativ zu bewerten, obwohl sie nicht mal Kontakt mit ihnen hatten. Teilweise macht das auch die Tochter vom Schwager des Onkels, dessen Eltern einen kleinen Laden haben, um der verhassten Konkurrenz das Geschäft zu zerstören.
Dieses ganze Bewertungssystem kann gar nicht funktionieren, weil Menschen egoistisch, feige und boshaft sind. Würde sich jeder einfach benehmen und ein respektvolles Miteinander pflegen, dann – ja nur dann – würde das Bewertungssystem funktionieren, weil dann jeder seine persönliche Meinung kundtun könnte, ohne Repression befürchten zu müssen; und dann würde auch niemand auf die Idee kommen, fake Bewertungen abzugeben.
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr werde ich zum Misanthrop.
Ich habe lange und viel Bewertungen geschrieben. Gute wie schlechte Posts, mit und ohne Bildern. Gehen die Bewertungen jedoch den bewerteten Unternehmen gegen den Strich – wenn sie sie dann Jahre später endlich selbst l, per Anwalt oder Agenturen sehen – dann lassen die die löschen und ich erhalte eine Mail von Google, dass meine Bewertung wegen „diskriminierenden Inhalten“ gelöscht wurde. Ist mir mit zwei grottenschlechten Autohäusern in München und Deggendorf passiert sowie einem Restaurant in Koblenz. Ich bin geschäftlich viel unterwegs und komme daher weltweit sehr viel rum und bekomme daher von Google haufenweise Hinweise, die besuchten Hotels, Parkhäuser, Firmen, Geschäfte und Hotels sowie Flughäfen und eben auch Werkstätten zu bewerten. Negative (und in meinem Fall stets begründete und dokumentierte) Kritik wird weltweit mit einem Kommentar, einer Stellungnahme oder Entschuldigung oder einem Dankeschön bei guten Rezensionen unter meiner Bewertung beantwortet. Nur bei deutschen Locations erfolgt die ultimative Löschung wegen „Diskriminierung“. Darum spare ich mir das seitdem und Google soll sehen, wo sie bleiben. Ich kann meine Zeit angenehmer vertrödeln…. Darum ist das egal von welchen Konten die jetzt löschen. Solange eine K. I. das „prüft“ und man auf eine Wiedereinblendung klagen muss, solange ist und bleibt das sinnlos, denn echte, konstruktive Kritik wird nicht gewünscht. Schon gar nicht in Deutschland.