Formnext 2025: Bambu Lab H2C offiziell vorgestellt

Bambu Lab hat zur Formnext 2025 sein neues Flaggschiff der H2-Serie vorgestellt. Mit dem H2C rückt der Hersteller erstmals spürbar in den Bereich professioneller Produktionsdrucker vor, da das Gerät nicht nur technisch umfangreicher ausgestattet ist, sondern auch auf eine wesentlich breitere Materialpalette ausgelegt wurde. Während der bisher erhältliche H2D vor allem ambitionierte Privatanwender adressierte, richtet sich der H2C klar an Nutzer, die eine vielseitige und zugleich effiziente Druckplattform benötigen.

Grafik: Bambu Lab

Vortek-System ermöglicht schnellere Farbwechsel

Im Mittelpunkt des neuen Modells steht das Vortek-Wechselsystem. Dieses soll Farbwechsel nicht nur erheblich beschleunigen, sondern zugleich den typischen Reinigungsabfall drastisch reduzieren. Gerade bei mehrfarbigen oder multimateriellen Modellen kann dadurch sowohl Zeit als auch Material eingespart werden. Bambu Lab zeigt in eigenen Beispielen, dass bei komplexen Figuren, die auf dem H2D noch große Mengen an Purge-Material erzeugen, der Verbrauch beim H2C nur noch einen Bruchteil beträgt. Dadurch verkürzt sich die Druckdauer oftmals deutlich, was besonders für kleine Serien oder wiederkehrende Produktionen relevant ist.

Grafik: Bambu Lab

Bis zu sieben Farben in einem Auftrag

Das Multi-Material-System ist mit dem neuen System spürbar erwachsener geworden. Obwohl sechs der sieben Kanäle für reguläre Farben vorgesehen sind, kann die zusätzliche Düse wahlweise mit Stützmaterial oder einer weiteren Farbe bestückt werden. Damit lassen sich anspruchsvolle Geometrien realisieren, ohne dass Anwender regelmäßig manuell eingreifen müssen. Durch die automatische Werkzeuglogik entfällt darüber hinaus ein Großteil des Aufwandes, der bei früheren Generationen noch zwingend erforderlich war.

Automatischer Hotend-Wechsel mit Induktionstechnik

Der technologische Kern des H2C bleibt dennoch das Vortek-Hotend-System. Bis zu sechs komplett vorbereitete Induktions-Hotends lassen sich kontaktlos wechseln, wobei der Vorgang nur wenige Sekunden dauert. Da jede Einheit Temperaturen bis zu 350 °C erreicht, wird ein breites Materialspektrum abgedeckt – von klassischem PLA über PA6-GF bis zu flammhemmenden PC-Varianten. Gerade im technischen Umfeld, in dem häufig zwischen unterschiedlichen Kunststoffen gewechselt wird, sorgt das automatisierte System für spürbar weniger Umrüstzeit.

Präzision und Stabilität für technische Anwendungen

Für eine präzise Fertigung setzt Bambu Lab auf mehrere Sensorebenen. Ein Servo-Extruder und Wirbelstromsensoren überwachen die Materialförderung in Echtzeit, wodurch Abweichungen früh erkannt und automatisch korrigiert werden können. Optional lässt sich der Drucker zudem um einen Vision Encoder erweitern, der die Bewegungsgenauigkeit noch einmal erhöhen soll. Der Hersteller gibt eine Positioniergenauigkeit von unter 50 Mikrometern an, was gerade bei technischen Bauteilen Vorteile bietet.

Zusätzlich verfügt der H2C über eine aktiv beheizte Kammer, die bis zu 65 °C erreicht. Dadurch lassen sich Materialien wie ASA, PA6-GF oder technische PC-Mischungen deutlich verzugsärmer verarbeiten, insbesondere wenn größere Komponenten gedruckt werden. Ein dreistufiges Filtersystem aus HEPA- und Aktivkohlefiltern reduziert darüber hinaus Partikel sowie entstehende Gerüche.

Umfassende Sensorik und KI-gestützte Überwachung

Der H2C bringt eine erweiterte Fehlererkennung mit. Neben einer KI-basierten Düsenkamera nutzt das System mehrere Wirbelstromsensoren, ein vierfaches Kamerasystem sowie – in der Laser-Edition – insgesamt 59 Sensoren für Produktionsüberwachung und Qualitätskontrolle. Vor jedem Druck analysiert das Gerät selbstständig Bett, Modellparameter und die gewählten Slicereinstellungen. Weicht das Verhalten des Druckers während des Druckprozesses von den Erwartungswerten ab, soll das System automatisch eingreifen, um Fehlstellen oder Defekte frühzeitig zu verhindern.

Für anspruchsvolle Materialien konzipiert

Dank der Hochtemperatur-Hotends, des geschlossenen Gehäuses und der stabil geregelten Kammer richtet sich der H2C ausdrücklich an Anwender, die regelmäßig technische Kunststoffe verarbeiten. Ob Carbonfaser-Verbundwerkstoffe, flammhemmende PC-Materialien oder flexible TPU-Konstruktionen: Der Drucker soll nicht nur konstantere Ergebnisse liefern, sondern auch den Kalibrieraufwand erheblich reduzieren. Für kleine Werkstätten und Maker-Spaces kann das Gerät damit gleichermaßen interessant sein wie für Entwicklungsabteilungen, die schnell reproduzierbare Prototypen benötigen.

Preis und Varianten

Zum Marktstart wird der H2C in drei Ausführungen angeboten:

  • H2C AMS Combo – 2.249 Euro
  • H2C AMS Combo mit Ultimate Set – 2.699 Euro
  • H2C Laser Full Combo (40 Watt) mit Ultimate Set – 3.799 Euro

Die Laser-Edition ergänzt den Drucker um Funktionen zum Schneiden und Gravieren. In den USA erfolgt der Marktstart aufgrund einer ausstehenden FCC-Zertifizierung jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt.

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