Es gibt E-Scooter, die sehen nett aus und rollen ordentlich – und dann gibt es Modelle, die auf den ersten Metern klarmachen, dass sie mehr wollen. Der Isinwheel T4 gehört in die zweite Kategorie. Schon beim Auspacken wirkt er nicht wie ein Spielzeug für kurze Stadtfahrten, sondern wie ein richtiges Fahrzeug. Schwer, solide, mit einem Rahmen aus Aluminium. Das weckt Vertrauen in den eScooter.

Erster Eindruck
Der erste Eindruck ist überzeugend. Schon im Stand macht der T4 einen robusten Eindruck. Er steht fest, nichts wackelt, kein Teil klappert lose mit. Die Schweißnähte sind ordentlich gezogen, die Lackierung matt schwarz, hier und da ein roter Akzent – dezent sportlich, ohne Effekthascherei. Man merkt, dass der Roller nicht bloß zusammengeclipst, sondern gebaut wurde. Beim ersten Zusammenklappen braucht es noch ein bisschen Kraft – nichts Ungewöhnliches bei neuen Modellen. Nach ein paar Versuchen läuft das Ganze schon deutlich geschmeidiger.

Mit seinen 23,7 Kilogramm bringt der T4 spürbares Gewicht mit, was bei der ersten Fahrt sofort Sinn ergibt. Die Konstruktion wirkt massiv, ganz bewusst auf Haltbarkeit statt Leichtbau getrimmt. Zusammengeklappt bleibt er schmal genug, um im Auto Platz zu finden oder in der Wohnung in der Ecke zu stehen. Bis zu 150 Kilogramm darf er tragen – das sagt einiges über die Zielgruppe und das Vertrauen des Herstellers in die eigene Konstruktion.
Technik, Leistung und Fahrgefühl
Im Heck sitzt der Elektromotor – mit 500 Watt Dauerleistung.In der Spitze zieht der Antrieb bis zu 1000 Watt. Zahlen sind das eine – wie er anschiebt, ist das andere. Schon beim ersten Antippen des Gashebels wird klar, dass der Motor mehr kann, als es die Daten vermuten lassen. Der T4 zieht gleichmäßig an, erreicht locker die erlaubten 20 km/h und hält das Tempo auch dann, wenn es leicht bergauf geht. Im Test pendelte sich der T4 bei rund 19 km/h ein – also exakt im legalen Rahmen.
Im T4 arbeitet ein 48-Volt-Akku mit 12,5 Amperestunden, was unterm Strich rund 600 Wattstunden ergibt. Klingt ordentlich – und reicht im Alltag auch. Etwa 25 bis 30 Kilometer sind realistisch, wenn man nicht permanent Vollgas fährt. Die vom Hersteller versprochenen 70 Kilometer sind eher etwas für Prospekte als für den Bordcomputer. Nach ungefähr fünf bis sechs Stunden an der Steckdose ist der Akku wieder einsatzbereit. Ein integriertes Batteriemanagementsystem achtet währenddessen auf Temperatur und Spannung und verhindert zuverlässig, dass die Zellen über- oder tiefentladen werden.

Auf der Straße wirkt der T4 souverän. Die Federung – vorn mit vier Dämpfern, hinten mit zwei – arbeitet spürbar, ohne weich zu sein. Schlaglöcher oder Bordsteinkanten steckt sie locker weg. Besonders auf Schotter oder Waldwegen zeigt sich der Unterschied zu einfachen Stadtmodellen: Hier bleibt der Roller ruhig, die Spur stabil, das Lenkverhalten kontrolliert.
Ausstattung und Bedienung
Der Lenker ist höhenverstellbar, die Gummigriffe liegen angenehm in der Hand. In der Mitte sitzt ein Farbdisplay, das Geschwindigkeit, Akkustand und Kilometer anzeigt – gut lesbar, auch bei Sonne. Die Steuerung erfolgt über fünf Tasten. Wer mag, koppelt den Roller mit der MiniRobot-App, um Tempomat, Verriegelung oder Diebstahlschutz zu aktivieren.

Die Beleuchtung ist ordentlich, aber nicht perfekt. Der Frontscheinwerfer leuchtet hell, sitzt allerdings etwas tief. Das Rücklicht funktioniert zuverlässig, ein Bremslicht gibt es nicht. Die Blinker an den Griffenden sind auffällig hell, müssen aber von Hand ausgeschaltet werden. Bei den Bremsen setzt Isinwheel auf zwei mechanische Scheibenbremsen mit elektronischer Unterstützung.

Im Alltag
Im Stadtverkehr wirkt der Roller unaufgeregt. Der Motor ist nicht wirklich hörbar, die Beschleunigung ist gleichmäßig, und selbst bei schlechten Straßen liefert der eScooter konstante Leistung. Auf Kopfsteinpflaster oder unebenem Untergrund zeigt sich, dass die Federung kein Marketingversprechen ist. Man spürt, dass das Fahrwerk ernsthaft ausgelegt wurde und nicht nur ein Gimmick ist.

Trotz aller Alltagstauglichkeit bleibt ein Problem: der öffentliche Nahverkehr. Obwohl der T4 zusammengeklappt kaum mehr Platz braucht als ein Trolley, verweigern viele Verkehrsbetriebe die Mitnahme. Begründung: Sicherheitsrisiken wegen der Akkus. Ein klassischer Fall von deutscher Übervorsicht – oder, wie man es gern nennt, „German Angst“. In anderen Ländern gehören E-Scooter längst selbstverständlich zum Nahverkehr. Hierzulande hingegen zieht man lieber die Handbremse – aus Angst, aus Vorsicht oder schlicht aus Gewohnheit. Für Pendler ist das kaum nachvollziehbar, denn gerade der T4 wäre für die kurze Strecke zwischen Bahnhof und Arbeitsplatz wie gemacht.
Sicherheit und Regenfestigkeit
Die Bremsanlage überzeugt auf ganzer Linie. Die Bremsen packen kräftig zu und lassen sich gut dosieren. Eine elektronische Unterstützung sorgt dafür, dass das Hinterrad beim scharfen Bremsen nicht so leicht blockiert – ein echtes ABS-System ist jedoch nicht verbaut. Die Reifen haben ordentlich Grip, auch bei Nässe. Der Roller selbst ist nach IP54 spritzwassergeschützt, der Akku sogar nach IPX7 – kurzzeitiges Untertauchen übersteht er ohne Schaden. Regenfahrten sind also kein Problem, nur Dauerregen sollte man vermeiden.

Die hohe Traglast sorgt dafür, dass sich der T4 auch unter Belastung stabil anfühlt. Wer häufig auf unebenem Gelände unterwegs ist, sollte gelegentlich die Schrauben kontrollieren – eine kleine Maßnahme, die die Lebensdauer deutlich verlängert.
Preis, Lieferumfang und Fazit
Zum Testzeitpunkt lag der Preis bei 465,99 Euro – deutlich unter dem Listenwert von rund 799 Euro. Mit unserem Rabattcode desk40 spart man zudem weitere 40 Euro. Mitgeliefert werden neben dem Ladegerät auch Werkzeug, eine kleine wasserdichte Tasche, ein Ersatzschlauch sowie die notwendige ABE-Bescheinigung. Das klingt nach Nebensache, ist aber praktisch, weil man nach dem Auspacken tatsächlich alles beisammen hat.

Unterm Strich bleibt ein rundes Bild: Der T4 überzeugt technisch und wirkt durchdacht bis ins Detail. Der Isinwheel T4 verbindet Kraft, Komfort und Stabilität zu einem stimmigen Gesamtpaket. Er fährt sich kontrolliert, bietet echte Federung und ist robust gebaut. Kleine Schwächen wie die tiefe Frontleuchte oder das leichte Spiel im Lenker ändern daran wenig. Wer einen E-Scooter sucht, der nicht bei der ersten Bordsteinkante aufgibt, bekommt hier ein faires Angebot.
Danke für den Bericht!
„Mit seinen 23,7 Kilogramm bringt der T4 spürbares Gewicht mit, was bei der ersten Fahrt sofort Sinn ergibt. Die Konstruktion wirkt massiv, ganz bewusst auf Haltbarkeit statt Leichtbau getrimmt.“
Das ist – verglichen mit einem Segway-Ninebot MAX G2 – und in Anbetracht der verbauten Technik jetzt aber auch nicht außergewöhnlich. Der Ninebot wiegt 24,3 Kilogramm netto, kann jedoch „nur“ 120 Kilogramm Fahrergewicht tragen.
„Regenfahrten sind also kein Problem, nur Dauerregen sollte man vermeiden.“ > wie machen das denn die Leih-Scooter? Die stehen doch ständig im Regen rum und werden auch im Regen gefahren. Sind die dann nach einer noch besseren Klasse geschützt?
Die Leih-Scooter haben meist IP65. Speziell im Strassenverkehr gibt es dann noch IPX9K. Denkbar wäre also, dass Leih-Scooter mit Hinblick auf eine wünschenwerte Langlebigkeit die Norm IP69K zu erfüllen haben, was aber nicht der Fall ist.