Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) will den Glasfaserausbau in Deutschland beschleunigen, sieht aber keinen Anlass, die alten Kupferleitungen flächendeckend abzuschalten. Sein Ziel: Mehr Anschlüsse schaffen – und mehr Menschen davon überzeugen, sie auch zu nutzen.

Deutschland weit entfernt vom EU-Plan
Die EU hat sich vorgenommen, bis 2030 in allen Mitgliedstaaten ein vollständiges Glasfasernetz zu schaffen. Deutschland liegt davon weit entfernt: Nur etwa jeder zweite Haushalt hat derzeit Zugang zu Glasfaser oder könnte ohne größeren Aufwand angeschlossen werden. Wildberger will die Quote bis zum Ende der Legislaturperiode 2029 auf 70 Prozent anheben. „Bis dahin wollen wir die 70 Prozent knacken“, sagte er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Keine Zwangsabschaltung von DSL
Von einem radikalen Schnitt hält der Minister nichts, betont er gegenüber der Funke Mediengruppe. „Es ist sicher nicht der richtige Weg, einfach nur abzuschalten. Das haben wir in der Vergangenheit zu oft gemacht. Wir müssen mal wieder etwas anschalten“, so Wildberger. Gemeint ist der Ausbau der Glasfasernetze – nicht das Ende von DSL. Gleichzeitig verweist er auf ein anderes Problem: Selbst dort, wo Glasfaser verfügbar ist, entscheidet sich nur rund ein Viertel der Kunden für den Wechsel. Das will der Bund ändern – durch gezieltere Information und attraktivere Angebote.
Bedenken aus der Wohnungswirtschaft
Mehrere Verbände aus der Wohnungswirtschaft warnen vor hohen Kosten und juristischen Auseinandersetzungen im Zuge des Ausbaus. Wildberger sieht den Gesprächsbedarf, will aber nicht vom Ziel abweichen: „Wir müssen in diesem Land lernen, Prioritäten zu setzen. Wenn man etwas macht und alle sind am Ende glücklich, hat man wahrscheinlich nicht viel gemacht.“
Netzagentur sichert freiwilligen Wechsel zu
Auch die Bundesnetzagentur hält eine Zwangsumstellung für den falschen Weg. Präsident Klaus Müller stellte im Mai klar, dass DSL vorerst bleibt: „Die Menschen sollen freiwillig wechseln, und es wird niemand ohne Anschluss dastehen.“
Niemand der noch halbwegs rechnen kann, lässt sich diesen Glasfaserunsinn aufschwatzen. Jedefalls nicht zu diesen Preisen. Und die werden garantiert nicht puzeln, nicht in diesem Land. Und die wenigen die sich diesen Kram ins Haus geholt haben, drosseln sich im Haus dann durch ihr WLan wieder runter.^^
Die Auffassung, das Glaserfaser gegenüber DSL zu teuer sei, kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe eben mal bei 1und1 geguckt und dort kostet ein DSL100 Anschluß genau das gleiche wie ein Glasfaser150 Anschluß (wenn man ihn den bekommen kann):
1.-10. Monat 9,99€ 11.-24. Monat 39,99€. Das entspricht dann 27,49€ im Schnitt über 24 Monate.
Bei 1und1 bekommt man derzeit, spätestens auf Nachfrage, echtes Dual-Stack kostenlos geschaltet. Und 2 Sim-Karten mit Allnetflat und 1GB Daten/Monat bekommt man für je einmalig 4,90€ Aktivierungsgebühr auch noch dazu.
Selbst ein VDSL50 Anschluß ist derzeit nicht billiger, weil VDSL100 aufgrund einer aktuellen Werbeaktion zum gleichen Preis wie VDSL50 angeboten wird.
Bei den Drillisch Töchtern kostet VDSL100 derzeit 26,99€/Monat, aber ohne die Möglichkeit von Dualstack und ohne Simkarten. Ich kann also nicht nachvollziehen, wieso hier die Rede von „Glasfaserunsinn“, der zu teuer sei, gesprochen wird. Lediglich in den Gegenden, die von anderen Anbietern als der Deutschen Telekom mit FTTH erschlossen werden gibt es tatsächlich teilweise völlig überhöhte Preisvorstellungen von anderen Anbietern.
Das Problem liegt vielmehr darin, daß es derzeit noch viel zu lange dauert, bis die Faser vom KvZ ins Haus und in die Wohnung gelegt wird sowie darin, daß Eigentümer von Mietwohnungen dem Ausbau auf der Netzebene 4 überhaupt widersprechen dürfen. Glasfaser sollte vom Gesetz her mit dem klassischen kupferbasierenden Anschluß gleichgestellt werden, und hierbei kann der Eigentümer den Ausbau ja auch nicht verbieten.
du findest 60€ also zu teuer? und zahlst lieber 50€ für eine 250k leitung obwohl du das 4 fache von deiner lebenszeit sparen könntest für 10€ mehr? also meine lebenszeit mri st mir wichtiger
Nein, ich bezahle 60 Euro für 3(!) Rufnummern, Fernsehen und 100 ausreichenden Mbit. Da kostet gar nichts Lebenszeit.
GF Ausbau schön und gut. Letztendlich muß das aber zu DSL wettbewerbsfähig sein. In meinem Ort soll ausgebaut werden durch den örtlichen Energieversorger (aber seit 2,5 Jahren nichts passiert). Nur wird dann lediglich NAT angeboten sowohl IPv4 alsauch IPv6. Ohne festes IPv6 Prefix und symmetrische Bandbreite macht GF absolut keinen Sinn. Zudem sollte für schmales Geld eine öffentliche IPv4 zur Verfügung stehen. Faser ins Haus ok, das ist eine Zukunftsinvestition. Den Dienst bekomme ich aber über Mobilfunk mit 300 MBit/s billiger angeboten. Besser wäre es, wenn der Provider frei gewählt werden könnte, so wie bei Strom oder Gas.
Solange sich die Vermieter/Eigentümer spätestens beim Innenausbau querstellen, ist eh Ende Gelände. Die Telekom wird sich nicht auf juristische Querelen mit der Immobilienwirtschaft einlassen, um ihre Gf-Anschlüsse durchzudrücken. Wir warten seit 4 Jahren darauf und unsere Hausverwaltung lässt sich immer wieder neue Sachen einfallen, um den Innenausbau zu verhindern – momentan soll es am Brandschutz liegen. Immerhin liegt die Faser schon mal im Keller…
Hier im Ort wurden in einigen Mehrfamilienhäusern die Glasfasern an der Außenwand/Fassade zu den Stockwerken verlegt. Mal im Kabelkanal (fast unsichtbar) oder in einem Schlitz der danach verschlossen wurde (unsichtbar).
Der Anschluss selber war im Aktionszeitraum kostenfrei und das verlegen im Außenbereich ist eine kostengünstige Variante für den Eigentümer.
Öhm, wenn das Gebiet neu erschlossen wird, wird die Anschlussgebühr doch in der Regel erlassen? Wie sich das bei Bestandsgebieten verhält, weiß ich grad nicht…
gepostet mit der Deskmodder.de-App für Android
Der Einzige Digitalminister wäre Walter Goldenits gewesen mit einem Sachverstand und Praxis – Leider ist er zurück nach Österreich und hat eine eigene Firma aufgemacht !
Das wird nichts mehr – mit dem Festnetz die ganze Bürokratie, ImmoMafia, Eigentümer ohne Vision oder Lust —
Hat sich eh bald selber erledigt 5g SNA ab 2030/31 6G Festnetz ist Obasolet in Zukunft – 280 down und 40 ip ist ein Witz für unsere Nachbarn im echtem 5G – und ja als Schweizer mit Büro in Dubai ist man anderes gewohnt.
Ich habe O2 FTTH mit 250 MBit/s für 40€ finde ich eine sehr guten Preis und 300 MBit/s erhalte ich.
bis 2023 -> Telekom ADSL2+ mit 50€ für 16 MBit/s superLite, also max. 10 MBit/s.
Des weiteren baut die Telekom sein 2 Jahren hier FTTH aus, O2 hat das vorher in 9 Monaten geschafft.
Hallo,
früher hat ein 100mbit Anschluss 19,99 gekostet und dies dauerhaft. Wer den jetzt abschließt bezahlt einiges mehr. Dasselbe bei den 500mbit, früher dauerhaft 39,99 und nun? Mal neuabschließen… Einfach nur Geldgier und Steuern…