Bei General Motors (GM) fällt eine langjährige Kooperation mit Apple und Google weg. Künftig will der US-Hersteller komplett auf CarPlay und Android Auto verzichten. Betroffen sind nicht nur Elektrofahrzeuge, sondern auch klassische Verbrenner. Stattdessen setzt GM auf ein eigenes Infotainmentsystem, das gemeinsam mit Google entsteht und in allen Marken laufen soll.

Start mit neuer Plattform ab 2028
Laut GM-Chefin Mary Barra arbeitet der Konzern an einer zentralen Softwarebasis für alle Modelle. Das System soll Navigation, Sprachsteuerung und Streaming direkt im Fahrzeug bündeln – also ohne CarPlay oder Android Auto. Der Start ist für 2028 geplant, zunächst in Nordamerika. Ziel ist eine einheitliche Benutzeroberfläche über alle Baureihen hinweg.
Kaum Einfluss auf Europa
Für den europäischen Markt spielt die Entscheidung kaum eine Rolle. Marken wie Chevrolet, Buick, GMC und Cadillac sind fast ausschließlich in den USA aktiv. Dort soll die neue Software ein einheitliches Nutzungserlebnis schaffen und Updates direkt aus dem eigenen System heraus ermöglichen.
Kontrolle über Daten und Dienste
Der Strategiewechsel hat einen klaren Hintergrund: GM möchte die Hoheit über Software, Daten und zukünftige Zusatzdienste behalten. Wer das eigene System steuert, kann Funktionen besser anpassen – und später auch Abo-Modelle oder erweiterte Navigations- und Streaming-Pakete anbieten. Kritiker befürchten, dass Kunden dadurch stärker an den Hersteller gebunden werden.
CarPlay Ultra bleibt Nischenlösung
Apples erweitertes CarPlay Ultra, das tief in die Fahrzeugelektronik eingreifen sollte, hat sich bislang kaum durchgesetzt. Der Aston Martin DBX ist aktuell das einzige Modell mit der neuen Variante. Mehrere ursprünglich angekündigte Partner haben sich inzwischen wieder zurückgezogen.
Was heute alles kommerzialisiert werden soll…. Geschlossene System, die einen mit wieder neuen Abos abzocken wollen. Da fällt mir immer BMW ein, wo man per Abo Sizuheizung und anderen Kram im eigenen(!) Auto buchen kann. Wenn ich so eine Kiste kaufe, dann hab ich da drin das Sagen und kein Hersteller, dem ich für Funktionen noch Abos bezahlen soll und das auch immer wieder mit Werbung oder Hinweisen in Erinnerung gebracht bekomme – hier jetzt sogar für Dinge, die ich auf einem Android-Smartphone bereits drauf habe Navi, Entertainment). Was war das früher so einfach. Auto mit Radio mit Kassette und/oder CD, dazu das Navi, was irgendwo mit Saugnapf hingepappt wurde oder eben der ADAC-Atlas in der Tür. Die Autos hatten den ganzen digitalen Schnickschnack nicht – und liefen trotzdem und wir kamen tatsächlich auch überall hin. Was läuft hier nur schief?
An BMW musste ich in diesem Zuge auch denken. Da wird ja nicht nur die Sitzheizung per Abo verkauft – sondern auch Android Auto / CarPlay. Wäre für mich persönlich auch ein absolutes No-Go. Man munkelt, es gibt auf GitHub und Co je nach Fahrzeug-Modell passende Unlocker. Und in diesem Fall empfinde ich deren Nutzung als durchaus gerechtfertigt.
Naja, die Frage bleibt halt immer nach dem Erfolg und der Wirkung dieser Lösungen. Ich erinnere mich an die 90er, als es mit den Ausstattungspaketen losging. Wollte man die Polster, das Radio und die Klimaanlage oder Schiebedach, dann nur mit dem größeren Motor, Nebelscheinwerfern, Kopfstützen hinten, Colorglas und Zentralverriegelung. Die Leute regten sich auf – und haben es doch gekauft und akzeptiert. Die Pakete sind heute der Standard, die mehrseitige Liste der Sonderausstattungen ist Geschichte. Und wenn man nicht aufpasst, dann kostet das Auto bald monatlich einen Haufen extra, weil das eben jetzt so ist. Die Leute kennen es mittlerweile nicht anders. Abo bei Streaming, Groover und was weiß ich nicht. Mir fällt es heute noch schwer, kein Microsoft Office im klassischen Sinn mehr zu besitzen. Schon der Weg weg von den Datenträger und Boxen mit Handbuch war gruselig. Aber so wurde man nach und nach umerzogen. Und das Thema kommt bei allen Bereichen. Man kann mittlerweile an Spül- und Waschmaschinen bestimmte Programme per Abo freischalten. Total krank. Aber die Leute machen es…..
„Wenn ich so eine Kiste kaufe, dann hab ich da drin das Sagen und kein Hersteller, dem ich für Funktionen noch Abos bezahlen soll und das auch immer wieder mit Werbung oder Hinweisen in Erinnerung gebracht bekomme“
Da Du gerade Werbung erwähnst, VW schaltet bereits Werbungsbanner im ID.7-Cockpit.
Bislang ist es eine Opt-In Frage, die per App kommt, aber das wird sich noch ändern.
https://www.golem.de/news/elektroauto-vw-macht-das-id-7-cockpit-zur-werbeflaeche-2510-201446.html
Im Jahre 1994 hatte ich für 9,99,- D-Mark eine Landkarte gekauft. Bis zum heutigen Tag wüsste ich nicht, wofür ich ein Navigationsgerät brauche.
Navi braucht man, um zielsicher bekannte Routen zu vermeiden und zielsicher doch im Stau zu stehen… 🤣
Abos im Auto kommen auch für mich nicht in Frage.
CarPlay ist in meinem etwas älteren BMW allerdings dauerhaft freigeschaltet (also kein Abozwang).
Das Kartenmaterial wird bewusst nicht gebührenpflichtig aktualisiert. Dafür ist ja gerade CarPlay zuständig.
Würde mich nicht wundern, wenn GM mit ihre Entscheidung nicht den Geschmack der Kunden treffen.
Dann kommt das olle Smartphone eben in den Handyhalter; ohne Anbindung ans Entertainmentsystem. Oder gleich das Tablet einspannen.
Heutztage gibts ja keine Autos mehr, sondern nur noch gummibereifte Computer.
Tausende Funktionen, von denen ich 95% NICHT brauche!
Und die meisten Autos spionieren einen ja auch aus, lassen sich auch wenn das Notrufsystem nicht aktiv ist, orten, etc.
Ich habe CarPlay und Android Auto nie verstanden. Aber ich verstehe auch nicht, warum man einen Spurhalteassistenten benötigen sollte. Zumindest die Implementationen, die ich bislang gesehen habe, bieten mir keinerlei Mehrwert. Ich kann bspw. nur bestimmte Apps über Android Auto anzeigen. Und MirrorLink scheint wirklich nur ein „Spiegel“ zu sein, ohne dass man da irgendwas bedienen kann.
Eigentlich habe ich erwartet, dass CarPlay und Android Auto mir den Inhalt des Handys sauber strukturiert auf einem grossen Display im Auto anzeigen und ich das auf dem grossen Display nach Herzenslust bedienen und konfigurieren kann. Das ist scheinbar aber gar nicht vorgesehen. Es beschränkt sich auf Navigation, Telefon und gängige Streaming-Apps (die ich, nebenbei bemerkt, alle nicht nutze). Damit ist es für mich unbrauchbar.
Abos für Zusatzfunktionen in Autos sind nicht für typische Konsumenten gedacht. Natürlich kann ich ein Fahrzeug privat leasen und dann Zusatzfunktionen per Abos dazu buchen. Jetzt ist es aber so, dass sich Leasing für Privatpersonen zu 99% nicht lohnt. Die Zielgruppe für solche Abos (und Leasing im Allgemeinen) sind Firmen, die Flottenverträge haben. Für die ist es unter’m Strich billiger, wenn sie Zusatzfunktionen abonnieren. Machen wir bei uns in der Firma auch so: Wir leasen bspw. zehn PKWs vom gleichen Modell und abonnieren dann diverse Zusatzfunktionen. Das ist mit dem Flottenrabatt günstiger, als wenn wir das nächst besser ausgestattet Serienmodell, wo diese Features bereits enthalten sind, leasen würden. Aber ja, ich gebe Euch recht, die Entwicklung ist krank.
Hier in der Schweiz fahren noch recht viele Chevrolet, Cadillac, GMC und Buick herum. GM hatte vorher das unsäglich schlechte OnStar-System im Einsatz. Kein Wunder, wollen sie davon loskommen. Ob die Entwicklung eines eigenen, Android-basierten Systems der richtige Weg ist, wird sich zeigen. Kaufen werden die Leute es so oder so, denn die kaufen auch alles andere — wenn auch zähneknirschend. Hinzu kommt, dass bspw. die Chevrolet Modelle der letzten 10 Jahre nicht unbedingt schlecht waren. Die Verarbeitung und Langlebigkeit ist in Ordnung (klar, Premium ist anders) und der Preis ist günstig. Das dürfte für viele das entscheidende Kaufargument sein. Und die Zeiten, wo amerikanische Fahrzeuge sogenannten Gas Guzzlers waren, sind lange vorbei. Ich hatte bspw. mal einen Chevrolet Aveo. Der war nicht kaputt zu kriegen und ich hab ihn nur verkauft, weil wir ein grösseres Auto brauchten. Meine Frau fährt immer noch nen Chevrolet Spark, den wir damals zusammen mit dem Aveo gekauft haben. Innendrin alles Plastik und zweckmässig. Aber die Dinger kosten ja auch nicht viel, der Unterhalt ist günstig und die laufen einfach.
Porsche hat mich unterdessen gefragt, ob ich nicht Interesse an einem neuen Cayenne GTS habe. Im Leasing natürlich. 36 Monate Laufzeit, 10.000 km pro Jahr, EUR 10.000,- Anzahlung und monatlich EUR 2.000,- Leasingrate. Ich habe dankend abgelehnt, denn für das Geld, was ich da in den drei Jahren quasi für nichts zahlen würde (denn mir gehört das Fahrzeug nach Laufzeitende ja nicht), bekomme ich acht Porsche Cayenne, wie ich aktuell einen fahre. Den aktuellen fahre ich jetzt seit fast 2,5 Jahren und werde ihn sicherlich weitere 2,5 Jahre (vielleicht länger) fahren. Wenn ich mir also alle 5 Jahre einen Cayenne für EUR 10.000,- kaufe, habe ich rein rechnerisch die nächsten 40 Jahre weniger Geld ausgegeben, als wenn ich Porsches Leasingangebot annehme.