Google verschärft erneut die Regeln rund um YouTube Premium. Nachdem zuletzt Auslands-Abos ins Visier genommen wurden, geraten nun auch die Familien-Abos stärker in den Fokus. Erste Nutzer berichten, dass sie von YouTube direkt per E-Mail darauf hingewiesen wurden: Künftig müssen alle Mitglieder einer Familiengruppe denselben Wohnsitz haben. Andernfalls droht der Ausschluss von den Premium-Vorteilen.
Sperre nach zwei Wochen Vorlauf
Die Mitteilungen sehen eine Übergangsfrist von 14 Tagen vor. Danach werden Nutzer, die an einem anderen Ort als der Administrator wohnen, aus dem Abo entfernt. Offiziell stand diese Vorgabe schon seit Jahren in den Nutzungsbedingungen, eine Überprüfung fand bisher jedoch kaum statt. Nun scheint Google mit der konsequenten Durchsetzung begonnen zu haben.
Viele Nutzer überrascht
Der Schritt dürfte für zahlreiche Abonnenten eine unangenehme Überraschung sein. Denn viele Familiengruppen wurden nicht nur innerhalb eines Haushalts genutzt, sondern auch mit Verwandten oder Freunden an anderen Standorten geteilt. Besonders heikel: Die Familiengruppen gelten ebenfalls für andere Google-Dienste wie Cloud-Speicher oder Play-Abos, bei denen bisher keine Wohnsitzkontrolle vorgesehen war.
Hintergrund zu den Abos
YouTube Premium bietet werbefreie Videos, Downloads, Hintergrundwiedergabe und Zugriff auf YouTube Music. Der Einzelpreis liegt derzeit bei 12,99 Euro pro Monat, das Familien-Abo mit bis zu sechs Teilnehmern kostet 22,99 Euro. Mit der strengeren Wohnsitzregelung will Google offenbar Einnahmeverluste verhindern und zugleich das Prinzip „Familien-Abo“ enger auslegen als bisher.
Dann sollen sie es Wohnsitz-Abos nennen und nicht Familien-Abos. Eine Familie besteht unabhängig vom Wohnsitz und ein Wohnsitz definiert nicht zwingend eine Familie. In einem Mehrfamilienhaus könnte man demnach, ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn vorausgesetzt, auch diese dem Abo hinzufügen. Der Nachname sollte keine Rolle spielen, denn ich kenne einige verheiratete Paare, die beide ihren jeweiligen Nachnamen behalten haben. Oh, und was ist, wenn ich mehrere Wohnsitze habe oder viel unterwegs bin? Muss ich dann auch für jeden Standort ein extra Abo abschliessen, weil Google das nicht als meinen Wohnsitz oder als meine Familie akzeptiert?
„Einnahmeverluste“ ist auch so ein tolles Wort. Wie viele Einnahmen entgehen mir, weil ich als Content Creator nicht an den GEZ-Gebühren (bzw. in der Schweiz ist es die Serafe) beteiligt werde, obwohl jeder in den Genuss meiner geistigen Ergüsse auf meiner Website kommen kann, ebenso wie auf den Websites der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten? Oh, wartet! Ich habe ja keinen staatlichen Bildungs- und Informationsauftrag. Sorry, mein Fehler. Ist ja vollkommen was anderes. *fazialpalmier*
Eine Bekannte betreibt einen YouTube-Kanal. Hat irgendwas bei, glaube, 200.000 Abonnenten oder so und meinte, über die Werbeeinnahmen sowie ihren Shop verdient sie weitaus mehr, als sie über die Premium-Abos anteilig bekommt. Kann ich nicht überprüfen. Weiss auch nicht, wie das durch Google geregelt ist. Hab sie dann gefragt, ob sie Einbussen sieht, die aufgrund von AdBlockern oder so entstehen. Sie meinte, das sei für sie nicht messbar. Sie schätzt den Grossteil ihrer Abonnenten jedoch so ein, dass die keinen AdBlocker benutzen. Ich habe daraufhin mit ein paar ihrer Abonnenten gesprochen (meine Frau ist u.a. eine davon). Die meisten sagten mir, dass sie die Werbeblöcke zwar stören würden, sie die aber einfach genervt wegklicken oder gleich mit AdBlocker auf dem PC schauen. Auf die Frage, wieso sie dann nicht YouTube-Premium abonnieren, sagten die meisten, dass sie sich das nicht leisten könnten oder wollten, da sie bereits andere Abos hätten, wo hochwertigerer Content geboten werde.
Mich würde ja interessieren, wie genau Google respektive YouTube das überprüft, ob meine Familie allesamt an einer Adresse wohnen? Geolocation? Adresse in den persönlichen Daten der Google Account-Verwaltung? 🤔
Da bin ich aber froh, das nicht damals gekauft zu haben. So wurde das definitiv nicht beworben. Das ist eine ziemliche Frechheit. Wer benötigt denn bis zu sechs Accounts für einem Wohnsitz? (Klar sowas gibts, aber wie oft?)
Wie wir das denn technisch umgesetzt? Sollen Geräte einfach aus dem selben „Netzwerk“ kommen? Dann gäbe es ja sicherlich die Möglichkeit über Wireguard oder ähnlich sein eigenes VPN-Netzwerk aufzubauen und dann die Sperre „auszuhebeln“.
Und was macht Google, wenn man z.B. mal aus dem Urlaub sein Abo nutzen will?
Z.B. in einer Ferienwohnung?
Oder im Ausland?
Oder bei Kindern, die in einer anderen Stadt an einer Uni studieren?
Deren gemeldeter Wohnsitz ist i.d.R. immer noch der der Eltern.
In den Semestern wohnen die aber in einer Studentenbude o.Ä. und nicht an ihrem Wohnsitz.