Testbericht: SwitchBot S20 – solide Leistung mit Wasseranschluss

SwitchBot, bekannt für Smart-Home-Zubehör, hat mit dem SwitchBot S20 einen neuen Saug- und Wischroboter im Sortiment. Als direkter Nachfolger des S10 wird das Modell vom Hersteller selbstbewusst in die Kategorie der Konkurrenzprodukte von Dreame, Roborock und Ecovacs eingeordnet. Wir von deskmodder haben beide Varianten — mit und ohne festem Wasseranschluss — geprüft und bereits den ersten relevanten Kritikpunkt identifiziert: Vor dem Kauf muss entschieden werden, ob das Gerät an die Hauswasserleitung angeschlossen werden soll oder nicht; diese Entscheidungsmöglichkeit ist in anderen Geräten bereits eleganter gelöst.

Vorab sei jedoch festgehalten: Der S20 hinterlässt einen insgesamt guten und soliden Eindruck. Warum sich Aufbau und Inbetriebnahme in unserem Test dennoch als weniger intuitiv erwiesen, erläutern wir im folgenden Testbericht.

Wie in jeden meiner Testberichte, werde ich diesen wieder in mehrere Absätze einteilen.

  1. Technische Daten
  2. Verpackung & Design
  3. Vorbereitung & Aufbau
  4. App
  5. Eindruck & Reinigung
  6. Fazit & Preis

Technische Daten

  • Saugkraft: 10.000 pa
  • Lautstärke: 68 dB
  • Akku: 4000 mAh
  • Navigation: Laser / LIDAR / LDS / 3D Licht / Kamera
  • Gewicht: circa 5,5 kg
  • Frischwassertank: 2,5 Liter
  • Abwassertank: 2,5 Liter
  • Staubbehälter: 4 Liter
  • Lautstärke: < 40 dB
  • Ladezeit: circa 4 Stunden
  • Maße: 36,5 x 36,5 x 11,5 cm
  • CE-Zertifizierung: Ja

Verpackung & Design

Der SwitchBot S20 wird in einem schlichten, unscheinbaren Karton geliefert. Die Verpackung ist komplett in Braun gehalten und wird lediglich durch eine einfache Illustration des Roboters auf der Vorderseite ergänzt. Insgesamt wirkt das Design eher funktional als ansprechend und erfüllt in erster Linie seinen praktischen Zweck.

Bei der Variante mit Wasseranschluss fällt der Karton aufgrund der kompakteren Basisstation etwas kleiner aus. Unser Testgerät wies zudem mehrere Aufkleber mit chinesischen Schriftzeichen auf. Diese zusätzlichen Markierungen könnten für Endkunden jedoch etwas befremdlich wirken und die ansonsten nüchterne Verpackung unattraktiv erscheinen lassen.

Im Inneren des Kartons sind die Station, der Saugroboter sowie das mitgelieferte Zubehör sicher verpackt. Alle Komponenten sind so angeordnet, dass sie während des Transports bestmöglich geschützt bleiben.

Als praktisches Extra legt der Hersteller Reinigungszubehör bei, das für die regelmäßige Wartung des Roboters vorgesehen ist. Darüber hinaus befinden sich im Lieferumfang mehrere Anschlussadapter für die Station, sowohl für den Abwasseranschluss als auch für die Frischwasserzufuhr. Diese werden in unterschiedlichen Ausführungen beigelegt, um eine möglichst flexible Installation zu ermöglichen.

Vorbereitung & Aufbau

Bevor der SwitchBot S20 in Betrieb genommen wird, sollte zunächst ein geeigneter Standort für die multifunktionale Station gewählt werden. Dieser Platz muss möglichst frei und gut zugänglich sein, damit der Roboter ungehindert ein- und ausfahren kann. Türen, Möbelstücke oder andere Hindernisse sollten den Fahrweg daher nicht blockieren.

Bei der Variante mit Frischwasseranschluss ist es zudem – selbstredend – erforderlich, dass sich in unmittelbarer Nähe ein Waschbecken oder ein anderer Wasseranschluss befindet. Nur so kann die Installation reibungslos erfolgen und die Station später zuverlässig arbeiten.

Beim Aufbau zeigte sich – wie man auch auf den Fotos erkennen kann – das erste praktische Problem. Der Frischwasseranschluss ließ sich mithilfe des beiliegenden Adapterzubehörs problemlos am vorhandenen Waschbecken montieren. Schwieriger wurde es jedoch beim Abwasseranschluss: Am vorhandenen Abflussrohr fehlte der übliche Geräteanschluss, wie er beispielsweise auch für Spülmaschinen oder Waschmaschinen vorgesehen ist.

Da der alte Siphon ohnehin verrostet war, habe ich mich dazu entschieden, diesen vollständig auszutauschen und ein neues Modell mit Geräteanschluss zu erwerben. Doch hier ergab sich das nächste Hindernis: Der 1/2-Zoll-Anschluss des Siphons war zu groß für den scheinbar 5/8-Zoll-Anschluss der Station. Von Wettbewerbern kenne ich es so, dass dort kein fest montiertes Schraubgewinde vorhanden ist. Dieses lässt sich beim SwitchBot jedoch nicht einfach entfernen – ein Abschneiden des Schlauches wäre die einzige Option gewesen, was für mich nicht in Frage kam.

Auch das umfangreiche Zubehör im Lieferumfang erwies sich in diesem Punkt leider als wenig hilfreich, da kein passender Adapter für den Abwasserschlauch enthalten war. Letztlich habe ich mir daher einen 1/2-Zoll-auf-5/8-Zoll-Adapter bei Amazon bestellt und warte nun darauf, ob dieser die Lösung bringt.

Das gesamte Problem entfällt selbstverständlich, wenn man sich für die Station mit integrierten Frisch- und Abwassertanks entscheidet. Diese Variante dürfte für die meisten Haushalte ohnehin die praktischere Lösung sein, da sie nicht nur unabhängig von vorhandenen Wasseranschlüssen funktioniert, sondern auch eine deutlich flexiblere Standortwahl ermöglicht.

Abschließend musste lediglich noch die Seitenbürste am SwitchBot S20 montiert werden. Dieser Schritt ist unkompliziert und in wenigen Handgriffen erledigt. Die Wischrolle sowie die Hauptbürste waren dagegen bereits ab Werk installiert, sodass hier kein weiterer Aufwand notwendig war. Zudem galt es, die zahlreichen Aufkleber vom Gehäuse zu entfernen, damit der Roboter eine „freie Sicht“ für seine Sensoren hat und ohne Einschränkungen arbeiten kann.

Ein weiterer Kritikpunkt zeigt sich bei der Gestaltung der Station. Der Roboter verfügt dort über keine integrierte Stellfläche, sondern wird lediglich auf einer separaten Kunststoffunterlage abgestellt. Diese Unterlage muss vorab am Boden fixiert beziehungsweise aufgeklebt werden.

Eine solche Lösung ist in dieser Produktklasse eher ungewöhnlich und wirkt – offen gesagt – etwas kostengünstig umgesetzt. Ich habe mich daher zunächst entschieden, die Unterlage wegzulassen.

App

Zur App selbst gibt es zunächst nicht allzu viel zu berichten – der Ablauf entspricht weitgehend dem, was man auch von anderen Smart-Home-Geräten kennt. Nach dem Öffnen der SwitchBot-App wird jedoch schnell deutlich, dass offenbar ein Konto zwingend erforderlich ist. Zumindest konnte ich keine Möglichkeit finden, das Gerät ohne Registrierung einzurichten.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Benutzerführung beim ersten Start: Die App präsentiert zunächst lediglich einige Illustrationen und am unteren Rand den Hinweis zur Registrierung. Auf den ersten Blick wirkt dies nicht wie eine klare Handlungsaufforderung, tatsächlich ist es jedoch die Voraussetzung, um überhaupt fortzufahren.

Sobald der SwitchBot S20 erfolgreich mit dem WLAN verbunden und in der App eingebunden ist, kann die Kartierung gestartet werden. Dieser Vorgang erfolgt zunächst ohne aktive Reinigungsfunktion – der Roboter fährt also lediglich die verfügbaren Flächen ab, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dank des integrierten LiDAR-Sensors gelingt die Orientierung relativ schnell. Die Grundrisse der Räume werden zügig erfasst, während durch die Fahrt zusätzliche Details ergänzt werden.

Die verfügbaren Einstellungen innerhalb der App sind übersichtlich und entsprechen im Wesentlichen dem branchenüblichen Standard. So lassen sich unter anderem die Hindernisvermeidung, die Saugkraft, das Verhalten des Roboters auf Teppichen sowie die Wischintensität anpassen. Besondere oder ungewöhnliche Optionen konnten wir hierbei nicht feststellen.

Eindruck & Reinigung

Kommen wir nun zum entscheidenden Punkt: der Reinigungsleistung. Hier zeigt der SwitchBot S20 sowohl Stärken als auch Schwächen.

Zunächst zur Saugleistung: Mit angegebenen 10.000 Pa liegt der Roboter deutlich unter dem Niveau vieler aktueller Wettbewerber. Marken wie Roborock, Dreame oder Ecovacs bewegen sich inzwischen im Bereich von 25.000 bis 30.000 Pa und bieten damit auf dem Papier eine spürbar höhere Leistung. Ob dieser Unterschied im Alltag tatsächlich immer relevant ist, sei allerdings dahingestellt.

Bei der Seitenbürste und der Wischrolle muss der S20 ebenfalls Abstriche hinnehmen. Beide sind nicht ausfahrbar, was bedeutet, dass die Reinigung entlang von Rändern und in Ecken weniger gründlich ausfällt.

Einen klaren Pluspunkt kann der SwitchBot S20 jedoch bei seiner Wischtechnologie verbuchen. Die Wischrolle übt spürbar mehr Druck auf den Boden aus als herkömmliche Wischmop-Systeme oder Vibrationsplatten. Zudem wird sie während des Betriebs kontinuierlich mit Frischwasser benetzt, während das Schmutzwasser separat im Gerät gesammelt wird. Dadurch wischt der Roboter dauerhaft mit einer sauberen Rolle – ein relativ neues und innovatives Feature, das die Reinigungsqualität im Alltag positiv beeinflusst.

Trotz der im Datenblatt vergleichsweise geringen Saugleistung überzeugt der SwitchBot S20 in der Praxis mit einer soliden Reinigungsleistung. Gerade auf Hartböden zeigt sich, dass die Saugleistung vollkommen ausreicht, um Staub, Krümel und selbst gröbere Partikel zuverlässig aufzunehmen. Besonders positiv fällt das Verhalten auf Teppichen auf: Diese erkennt der Roboter zuverlässig und stellt automatisch auf die maximale Saugleistung um. Dadurch werden auch tiefere Fasern deutlich besser gereinigt, als es die reinen Zahlen auf dem Papier vermuten lassen.

Ebenso erfreulich ist die Hinderniserkennung. Der Roboter erkennt Möbel, Stuhlbeine und andere Gegenstände zuverlässig und navigiert gekonnt darum herum. Selbst kleinere Hindernisse stellen in der Regel kein Problem dar, sodass unnötige Kollisionen weitgehend vermieden werden. Damit zeigt sich, dass die Kombination aus Sensorik und LiDAR-Navigation in diesem Modell gut umgesetzt ist und für einen reibungslosen Betrieb sorgt.

Insgesamt macht der SwitchBot S20 trotz gewisser technischer Limitierungen einen überraschend guten Eindruck in der Praxis: Er saugt gründlich, wischt gut, erkennt Teppiche zuverlässig und navigiert sicher – Eigenschaften, die im Alltag wichtiger sind als hohe Pa-Werte auf dem Papier.

Ein weiterer klarer Pluspunkt ist das integrierte Reinigungsmittelsystem. Der SwitchBot S20 sorgt damit nicht nur dafür, dass die Wischrolle permanent mit Frischwasser benetzt wird, sondern auch mit Reinigungsmittel. Zusätzlich wird die Wischrolle nach dem Einsatz automatisch mit (leider nur kaltem) Wasser ausgespült und anschließend bei rund 50 Grad getrocknet, um Bakterien zuverlässig abzutöten. Diese Kombination aus Waschen und Trocknen sorgt für ein sauberes Reinigungsergebnis.

Fazit & Preis

Der SwitchBot S20 präsentiert sich insgesamt als solides Gesamtpaket, das in einigen Bereichen mit innovativen Ansätzen überzeugt, in anderen Punkten jedoch hinter den aktuellen Spitzenmodellen zurückbleibt. Betrachtet man die reinen technischen Daten, so sind Wettbewerber wie Roborock, Dreame oder Ecovacs in vielen Disziplinen klar überlegen – insbesondere bei der Saugleistung oder auch bei den erweiterten Funktionen der Reinigungsstation. Auf dem Papier gibt es daher zweifellos leistungsstärkere Alternativen.

In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der S20 dennoch eine zuverlässige und gründliche Reinigungsarbeit leistet. Die automatische Teppicherkennung, die solide Hindernisvermeidung sowie die hygienische Wischlösung mit integrierter Benetzung der Rolle sind Pluspunkte, die im Alltag echten Mehrwert bieten.

Beim Thema Station offenbart sich allerdings eine Schwäche: Die Lösung mit externer Plastikunterlage und dem notwendigen Anschluss an Frisch- und Abwasser wirkt nicht so hochwertig, wie man es in dieser Preisklasse erwarten könnte. Für viele Haushalte dürfte die Variante mit integrierten Wassertanks daher die bessere Wahl sein – sie ist flexibler in der Aufstellung und erspart mögliche Installationsprobleme.

Mit einem UVP von 799 € positioniert sich der SwitchBot S20 im oberen Mittelfeld. Er liegt preislich unter vielen Topmodellen der Konkurrenz und bietet dafür eine Ausstattung, die im Alltag durchaus überzeugen kann. Wer mit kleineren Abstrichen bei Leistung und Komfort leben kann, erhält hier ein modernes Gerät zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Testbericht: SwitchBot S20 – solide Leistung mit Wasseranschluss
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