Mit dem F4 SSD präsentiert TerraMaster ein NAS-System, das in mehrerlei Hinsicht aus der Masse heraussticht. Statt auf herkömmliche Festplatten zu setzen, setzt das Gerät ausschließlich auf M.2-SSDs. Das spart Platz, reduziert Geräusche – und sorgt für beeindruckende Geschwindigkeiten.

Kompaktes Gehäuse, solide Verarbeitung
Schon beim Auspacken fällt auf: Das F4 SSD ist ausgesprochen kompakt. Mit Abmessungen von nur 138 × 60 × 140 Millimetern passt das Gehäuse problemlos auf jeden Schreibtisch. Die Verarbeitung ist solide, das Gehäuse wirkt robust, ohne dabei billig zu erscheinen. Vier Slots für M.2-2280-SSDs sind unter einer abnehmbaren Metallabdeckung untergebracht. Die SSDs werden über PCIe 3.0 angebunden, maximal 32 Terabyte sind laut Hersteller möglich – abhängig vom RAID-Modus.
Anschlüsse und Besonderheiten
Bei den Schnittstellen hat sich TerraMaster nicht lumpen lassen. Ein 5-Gigabit-Ethernet-Port sorgt für flotte Netzwerkanbindung – wobei wie auch beim TerraMaster F8 SSD Plus ein zweiter LAN-Anschluss gut getan hätte. Hinzu kommen zwei USB-A-Anschlüsse sowie ein USB-C-Port mit bis zu 10 Gbit/s. Besonders auffällig: Das F4 SSD bietet zusätzlich einen HDMI-Ausgang. Damit lassen sich Medieninhalte direkt vom NAS an Fernseher oder Beamer übertragen – ein Feature, das in dieser Geräteklasse Seltenheitswert besitzt.

Prozessor und Arbeitsspeicher
Im Inneren des NAS arbeitet ein Intel N95 Prozessor. Für typische Aufgaben wie Dateifreigaben, Mediaserver oder Container-Anwendungen ist die Leistung absolut ausreichend. Ab Werk sind 8 GB DDR5-Arbeitsspeicher verbaut, aufrüstbar auf bis zu 32 GB. Auf ECC-Unterstützung verzichtet der Hersteller allerdings – ein Punkt, den gerade professionelle Nutzer im Blick behalten sollten.
Betriebssystem: TOS 6
Wie bei allen aktuellen TerraMaster-Modellen kommt auch beim F4 SSD das hauseigene Betriebssystem TOS 6 zum Einsatz. Die Bedienoberfläche ist aufgeräumt, Funktionen wie Nutzerverwaltung, Rechtemanagement und Backup-Tools sind schnell erreichbar. Wer mehr möchte, kann über das App Center zahlreiche Zusatzdienste installieren – darunter Plex, Nextcloud oder Docker. Gerade die Unterstützung für Container-Anwendungen macht das NAS auch für komplexere Szenarien interessant.

Performance im Alltag
Im Praxistest zeigt das System, wozu es fähig ist. Mit passenden SSDs und einer 5-Gigabit-Netzwerkanbindung sind im sequentiellen Lesen und Schreiben Transferraten jenseits der 500 MB/s möglich. Das entspricht in etwa dem, was der Netzwerkanschluss zulässt. Trotz zweier Lüfter bleibt das System auch unter Volllast angenehm leise – ein Pluspunkt für Büros und Wohnzimmer.

Für wen eignet sich das F4 SSD?
Das TerraMaster F4 SSD richtet sich an Nutzer, die Geschwindigkeit, geringe Abmessungen und moderne Schnittstellen in einem Gerät vereint wissen wollen. Ob als Mediaserver im Wohnzimmer, als Projektlaufwerk für Kreativprofis oder als schnelle Speicherlösung im kleinen Team – das NAS deckt eine breite Palette möglicher Einsatzgebiete ab. Wer allerdings auf klassische 3,5-Zoll-Festplatten setzt oder ECC-RAM benötigt, sollte sich anderweitig umsehen.

Lohnt sich das TerraMaster F4 SSD?
Mit dem F4 SSD liefert TerraMaster ein durchdachtes NAS, das sich besonders an SSD-Enthusiasten richtet. Der Formfaktor fällt angenehm minimalistisch aus, während die Ausstattung zugleich praxisgerecht und funktional bleibt. Darüber hinaus eröffnet der integrierte HDMI-Ausgang zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten, etwa für den Direktanschluss an einen Monitor. Für einen Preis von rund 430 Euro bietet das Gerät somit eine insgesamt stimmige Gesamtleistung – vorausgesetzt, man bringt eigene M.2-SSDs mit. Unterm Strich ergibt sich daher eine klare Empfehlung für all jene, die sowohl eine hohe Performance als auch einen leisen Betrieb in einem kompakten NAS suchen.
Der Trend zu M.2-SSD-NAS ist zu begrüßen, der aufgerufene Preis allerdings hoch für die gealterte Hardware.
ZB. GMKtec G9 kann das durchaus besser zum halben Preis mit neuerer Basis: Intel N150, 4xM.2-SSD, allerdings „nur“ 2x 2.5 GB LAN.
Ob einem TOS 6 auf älterer Hardware mehr als 250 € zusätzlich wert sind, muss man selbst entscheiden.