Stalking im Visier: Union und SPD wollen Schutzlücken schließen

CDU/CSU und SPD haben sich in den Koalitionsverhandlungen auf neue Maßnahmen gegen digitale Überwachung verständigt. Künftig sollen Gesetze den Einsatz von Ortungsgeräten und Stalking-Apps klarer regeln. Die Parteien greifen damit ein Problem auf, das in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus gerückt ist.

Bluetooth- und GPS-Tracker sollen Stalking-Opfer künftig besser schützen. Grafik: Apple

Ortung per GPS soll unter das Stalking-Gesetz fallen

Kleine Bluetooth- sowie GPS-Tracker, wozu auch die Apple AirTags zählen, lassen sich problemlos verstecken – im Auto, in Taschen oder an der Kleidung. Auch viele Smartphone-Apps ermöglichen es, Standorte still und heimlich zu übermitteln. In der Praxis nutzen Täter diese Mittel häufig, um Personen zu überwachen – etwa im familiären Umfeld oder nach Trennungen. Die Koalition will diese Formen der Nachstellung gezielter strafrechtlich erfassen. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu:

Verwendung von GPS-Trackern nehmen wir im Stalking-Paragraphen auf. Hersteller von Tracking-Apps sollen verpflichtet werden, das Einverständnis der Gerätebesitzerinnen und -besitzer regelmäßig abzufragen.

Anbieter sollen Verantwortung übernehmen

Apps, mit denen sich Geräte orten lassen, müssen nach dem Willen der Koalition künftig deutlich striktere Vorgaben erfüllen. Die Hersteller sollen regelmäßig überprüfen, ob eine Zustimmung zur Ortung vorliegt – und die Nutzer aktiv daran erinnern. So will man verhindern, dass Dritte unbemerkt über längere Zeit Zugriff auf den Standort behalten.

Bekannte Schwachstellen im Strafrecht

Fachleute weisen seit Jahren auf Lücken im Gesetz hin. Zwar regelt § 238 StGB das Thema Stalking, doch neue technische Mittel bleiben oft außen vor. Täter nutzen genau diese Grauzonen gezielt aus. Mit der geplanten Gesetzesänderung reagieren CDU/CSU und SPD auf diese Entwicklung. Noch steht nicht fest, wann ein entsprechender Entwurf ins Parlament eingebracht wird – inhaltlich scheint die Richtung jedoch klar zu sein.

Stalking im Visier: Union und SPD wollen Schutzlücken schließen
zurück zur Startseite

9 Kommentare zu “Stalking im Visier: Union und SPD wollen Schutzlücken schließen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzerklärung für diesen Kommentar.

Aktuelle News auf Deskmodder.de
alle News anzeigen
Deskmodder