Bundeswehr setzt auf digitale Souveränität statt Microsoft 365

Die BWI GmbH, Digitalisierungspartner der Bundeswehr, und das Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS) haben einen mehrjährigen Rahmenvertrag abgeschlossen. Vereinbart ist die Einführung und Weiterentwicklung zweier zentraler IT-Bausteine: der Office- und Collaboration-Plattform openDesk sowie der Entwicklungsumgebung openCode. Beide Systeme sollen die digitale Eigenständigkeit der Bundeswehr dauerhaft sichern und ausbauen.

Künftig soll bei der Truppe Open Source statt digitaler Abhängigkeit Einzug halten. Symbolfoto: Bundeswehr/Jane Schmidt

Fokus auf Kontrolle und Unabhängigkeit

Die Bundeswehr setzt seit Längerem auf IT-Lösungen, bei denen sie selbst die Kontrolle behält. Gerade im Cyber- und Informationsraum ist es für die Streitkräfte entscheidend, nicht auf ausländische Anbieter angewiesen zu sein. Durch die Zusammenarbeit mit ZenDiS will die BWI sicherstellen, dass zentrale Anwendungen auch in Zukunft unter eigener Verantwortung betrieben und angepasst werden können.

Digitale Arbeitsumgebung auf Open-Source-Basis

openDesk bildet das Herzstück der künftigen Arbeitsplatzlösung. Die Plattform vereint Anwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Kalender, E-Mail, Messaging, Videokonferenzen, Cloudspeicher sowie Projektmanagement- und Wiki-Funktionen. Bestehende Systeme, etwa die Messaging-Lösung der BWI, lassen sich direkt einbinden. Für die Bundeswehr ergibt sich dadurch eine einheitliche, erweiterbare Arbeitsumgebung, die sich an den tatsächlichen Bedürfnissen orientiert – ohne Abhängigkeiten von proprietären Softwareanbietern.

Entwicklung unter eigener Kontrolle

Ergänzend zu openDesk kommt openCode zum Einsatz. Die Plattform dient als technische Grundlage für eine geschützte und überprüfbare Softwareentwicklung. Sie schafft die Voraussetzungen dafür, dass neue Anwendungen nicht nur intern entwickelt, sondern auch sicher bereitgestellt werden können. Darüber hinaus wird der von der BWI entwickelte BundesMessenger über openCode qualitätsgesichert ausgeliefert. Die Plattform legt damit die Basis für eine vertrauenswürdige digitale Infrastruktur im sicherheitskritischen Bereich.

Verlässlicher Rahmen für die nächsten Jahre

Der Vertrag besitzt eine Laufzeit von sieben Jahren und ist im Bedarfsfall verlängerbar. Damit steht der Bundeswehr und der öffentlichen Verwaltung ein langfristig planbares Modell zur Verfügung, das auf Offenheit, Interoperabilität und Eigenverantwortung setzt. Die Entscheidung für Open-Source-Technologie stärkt nicht nur die Transparenz, sondern vereinfacht auch die Zusammenarbeit mit anderen Behörden. Für die Bundeswehr bedeutet das mehr Flexibilität bei der Gestaltung ihrer IT – und zugleich mehr Sicherheit bei der Umsetzung ihres verfassungsmäßigen Auftrags.

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10 Kommentare zu “Bundeswehr setzt auf digitale Souveränität statt Microsoft 365

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