In der Welt der Smart-TVs hat Google mit Android TV und Google TV zwei Plattformen geschaffen, die stark miteinander verknüpft sind, jedoch unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Auch wenn Google TV als neue, fortschrittliche Benutzeroberfläche und eigenständige Plattform vermarktet wird, basiert sie nach wie vor auf Android TV.
Dieser Artikel beleuchtet meine eigene Meinung zu Gemeinsamkeiten, Unterschiede und die teils verwirrende Herangehensweise von Google, beide Systeme parallel weiter zu entwickeln.
Android TV: Die ursprüngliche Plattform
Android TV wurde 2014 als Nachfolger für das damalige „Google TV“ eingeführt und basiert auf dem Open-Source-Betriebssystem Android, das ursprünglich für Smartphones und Tablets entwickelt wurde. Die Idee hinter Android TV war es, das Android-Ökosystems auf den Fernseher zu übertragen. Android TV wurde von einigen TV-Herstellern wie Sony, Nvidia und auch kleineren integriert. In der Folge gab es natürliche zahlreiche Streaming-Apps, die für diese Plattform entwickelt wurden.
Die Benutzeroberfläche von Android TV ist schlicht und funktional. Sie bietet einen einfachen Zugriff auf die Apps und andere Medieninhalte. Das System wurde auch immer wieder als „appbasiert“ betitelt. Darüber hinaus ermöglicht Android TV eine Integration mit anderen Google-Diensten, was für Nutzer des Ökosystems ein erheblicher Vorteil sein kann.
Ein wichtiger Vorteil ist die Offenheit des Systems. Hersteller konnten eigene Anpassungen vornehmen, was eine gewisse Vielfalt in der Benutzererfahrung zur Folge hatte. Doch diese Offenheit hatte auch ihre Schattenseiten: Die Benutzeroberfläche war in vielerlei Hinsicht veraltet, es gab nicht immer eine konsistente Erfahrung auf unterschiedlichen Geräten. Viele Geräte haben auch nie Updates gesehen – ganz zu schweigen von Sicherheitsupdates.
Google TV: Neuer Launcher – aber keine neue Plattform
Google TV wurde im Jahr 2020 vorgestellt, zunächst als eine neue Benutzeroberfläche für den Chromecast, das als neueste Ergänzung in den Handel kam. Das System wurde schnell als die neue Vision für Smart TVs präsentiert und sollte die bestehende Android TV-Plattform ersetzen.
Doch Google TV ist kein eigenständiges Betriebssystem. Es ist im Wesentlichen ein Launcher, der auf Android TV aufsetzt. Dies bedeutet, dass Google TV nicht wie eine komplett neue Plattform funktioniert, sondern lediglich eine verbesserte, benutzerfreundlichere und personalisierte Oberfläche für Android TV darstellt. Die Grundstruktur und die zugrunde liegende Architektur von Android TV bleiben also bestehen.
Google TV nutzt viele der gleichen Kernfunktionen und Dienste wie Android TV, bietet jedoch eine modernisierte UI und tiefere Integration von Google Assistant, YouTube und den Google Play Store. Ein zentraler Aspekt ist der Inhaltsaggregator, der es Nutzern ermöglicht, Inhalte aus verschiedenen Streaming-Diensten an einem Ort zusammenzuführen und Vorschläge basierend auf dem bisherigen Verhalten zu machen. Daher wird Google TV auch gerne als „inhaltsbasiert“ betitelt. Dieser personalisierte Ansatz steht im Kontrast zur früheren, eher starren und App-orientierten Struktur von Android TV.
Die wichtigsten Unterschiede lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Benutzeroberfläche und Design: Google TV bietet ein moderneres, visuell ansprechenderes Design als Android TV. Statt einer einfachen Rasteransicht für Apps und Inhalte wie bei Android TV, zeigt Google TV personalisierte Empfehlungen auf einer neuen Oberfläche. Der Fokus liegt auf Inhalten statt auf Apps, was zu einer persönlicheren Benutzererfahrung führt.
- Personalisierung und Content Aggregation: Google TV nutzt eine neue Empfehlungs-Engine, die Inhalte über verschiedene Plattformen hinweg zusammenführt und dem Nutzer personalisierte Vorschläge macht. Bei Android TV gibt es ebenfalls Empfehlungen, jedoch sind diese in ihrer Relevanz und Präzision oft weniger ausgeprägt und durch die größere App-orientierte Struktur weniger optimiert.
- Integration von Google-Diensten: Google TV bietet eine noch tiefere Integration von Google Assistant, YouTube und dem Google Play Store. So ist es einfach, mit Sprachbefehlen auf Inhalte zuzugreifen oder die Funktionen des Systems zu steuern. Android TV bietet ebenfalls Google Assistant, aber Google TV geht hier einen Schritt weiter, indem es eine zentralisierte Ansicht von Empfehlungen aus verschiedenen Quellen (Netflix, Disney+, Prime, etc.) bietet.
- App- und Streaming-Dienste: Auf beiden Plattformen ist es möglich, Apps aus dem Google Play Store zu installieren. Allerdings können bestimmte Apps oder Funktionen (z. B. Google TV-spezifische Inhalte) exklusiv auf Geräten mit Google TV verfügbar sein.
Hardwareanforderungen und die Zukunft von Android TV
Ein weiterer interessanter Aspekt in der Entwicklung von Android TV und Google TV ist die unterschiedliche Handhabung der Hardwareanforderungen. Während Android TV in der Vergangenheit eine relativ hohe Leistungsanforderung hatte, wurden die Hardwareanforderungen für Google TV angehoben. Dies könnte zur Folge haben, dass „GTV“ als Premium-System zum Einsatz kommt, wenn das Gerät bessere Hardware an Board hat.
Im gleichen Zuge hat Google vor Kurzem die Hardwareanforderungen für Android TV runtergeschraubt, insbesondere in Bezug auf die Rechenleistung und die Speicherkapazitäten. Dies könnte dazu führen, dass die Plattform für ältere Geräte und weniger leistungsstarke Set-Top-Boxen oder Smart-TVs weiterhin attraktiv bleibt. Einige Experten befürchten, dass dies das für noch mehr Verwirrung sorgen wird, sich die Hersteller aber wohl stärker auf Google TV konzentrieren.
Trotz der Einführung vom neuen Google TV bleibt jedoch unklar, wie es mit Android TV weitergeht. Auf der Google I/O 2024 wurde sowohl Android TV als auch Google TV thematisiert. Dennoch bleibt die Zukunft beider Plattformen weiterhin vage. Es wurde zwar betont, dass beide Systeme zukünftig unterstützt werden, aber es bleibt fraglich, ob Hersteller in der Zukunft noch neue Android TV-Geräte auf den Markt bringen.
Es ist möglich, dass Google TV langfristig Android TV als die bevorzugte Plattform ersetzen wird – zumindest in Form des Launchers und der Benutzeroberfläche. Doch die Tatsache, dass Google weiterhin beide Plattformen unterstützt und keine klare Strategie in Aussicht stellt, sorgt für Unsicherheit bei Herstellern und Nutzern gleichermaßen. Ich finde es schade, dass man Android TV irgendwie langsam absägt, aber dennoch weiterentwickelt. Die appbasierte Lösung finde ich persönlich auch interessanter.
Mich stört bei den allermeisten TVs, egal ob mit Android TV oder Google TV die mitgelieferte Katastrophen-Fernbedienung.
Die Teile sind wegen nicht vorhandener Tasten (z.B. 10er Tastatur) quasi unbrauchbar bzw. verkomplizieren die Bedienung nur unnötig.
Dazu ein Beispiel:
Linear-TV, man schaut einen Sender auf Speicherplatz 5 und will auf einen Sender auf Speicherplatz 30 wechseln.
Mit 10er Tastatur drückt man die 3 und die 0 und es sofort ist man auf dem neuen Sender.
Ohne 10er Tastatur:
Man drückt 25 mal das Steuerkreuz, um jeweils 1 Sender weiter zu schalten
oder man nutzt die Bildschirmtastatur:
1. Tastendruck = Bildschirmtastatur aufrufen
2. und 3. Tastendruck = mit dem Steuerkreuz 2 nach rechts gehen auf die 3
4. Tastendruck = OK drücken
5., 6. und 7. Tastendurck = mit dem Steuerkreuz 3 nach unten gehen
8. Tastendruck = mit dem Steuerkreuz 1 nach links gehen auf die 0
9. Tastendruck = OK
Jetzt wird dann enlich auf Sener 30 umgeschaltet.
Also Minimum 9 anstatt 2 Tastendrücke mit der 10er Tastatur.
Für Videotext, hbbTV etc. etc. muß man auch immer den Umweg über die Bildschirmtastatur gehen.
Und dann kommen noch die langen Umschaltzeiten hinzu.
Jeder 20 Jahre alte Fernseher ist da sehr deutlich schneller!
Für Linear-TV sind Android TV und Google TV anscheinend nicht ausgelegt.
Und was diese „personalisierten Empfehlungen“ angeht:
Die wären für Leute mit einem breit gefächerten Geschmack eher unbrauchbar.
Ich schaue 2 Tage hintereinander Kommödien, da schlägt mir diese Funktion als Empfehlung wieder Kommödien vor. Die Funktion weiß nicht, das ich heute keinen Bock auf Kommödien habe, sondern lieber einen knallharten Aktionfilm sehen will oder eine Doku.
Mich nerven diese „Empfehlungen“ nur, weil die fast nie das vorschlagen, was ich heute sehen will.
Wie auch?
Die können mir ja nicht ins Hirn sehen.
„Die können mir ja nicht ins Hirn sehen.“
noch nicht.
Die Fernbedienungen regen mich auch auf.
Google TV ist halt auch nur ein etwas modernerer Launcher in Android TV.
Keine Ahnung was sich Google dabei denkt, dies als zwei seperate OS für Fernseher parallel zu bewerben.
Im Endeffekt dient die GUI als Werbe- und Empfehlungsplattform, ich pers. drück halt ausschließlich die Apps, Netflix, Prime oder Disney Taste auf der Fernbedienung und nutze den Rest gar nicht.
Der Google Sprachassistent im TV ist ein Witz, der kann gar nichts und findet nichts.
Da ist die Alexa integration im FireOS deutlich besser, da kann man wenigstens play, pause, TV aus sagen.
Wie viele Dauerwerbesendung Kabelkanäle haben sie denn, dass sie ein Nummernfeld wie damals zum eintippen der Kanalnummer brauchen WTF?
Warum legt man sich nicht die Top 20 in die Favoriten und öffnet diese Favoritenliste mit einem Knopfdruck.
Ich habe kein Kabel sondern SAT.
Und ich habe die wichtigsten Sender in einer Favoritenliste.
Obwohl mein TV einen Triple-Tuner hat nutze ich den nur als Monitor, die Fernbedienung liegt ohne Batterien in der Schublade.
Ich habe einen separaten SAT-Receiver, der auch IPTV kann (da habe ich einige Sender aus dem Ausland in der Favoritenliste).
Dessen Bedienkonzept ist dem des Smart-TV mit google-TV haushoch überlegen.
Die Umschaltzeiten liegen im 1/10 Sekunden-Bereich antatt bei über 1 Sekunde beim Smart-TV.
In der Firewall ist der TV geblockt, er darf nicht ins Internet, denn die ganzen Apps etc. brauche ich nicht.
Der TV ist nur deswegen ein Smart-TV, weil es schlicht keine TVs ohne Smart-Funktionen mehr gibt.
Wenn man einen neuen TV kaufen will, muß man diesen Smart-Rotz also zwangsweise mitnehmen.
Verstehen kann ich das auch. Das Nummernfeld ist vor allem für älteres Semester manchmal von Vorteil.
Bei IPTV Apps kann man die Zahlen immer noch gebrauchen
Würde ich auch vermissen. Gibt aber ja noch die ein oder andere Box (Nokia, Thomson, Mecool) die volle Zahlentasten anbieten.
Naja ob jetzt in der Zukunft es Android TV heißt oder Google TV ist beides nachher natürlich immer noch Android als Untergrund ist so was von egal.
das beste an Android TV ist ja der Play Store weil ist immer Aktuell, ich habe 2 One 2te gen mit Android TV 12.
Es heißen den halt in Zukunft sicher Google TV v15/16/17/18 und nicht mehr AndroidTV v14/15/16/17/18.
Die Oberfläche wird SOWISO vorn jedem Anbieter angepasst, das wird Google sowieso nie verbieten
mein letzter „echter“ Fernseher ist aus dem Jahr 2014.
Der dient aber auch nur noch als Monitor. Daran angeschlossen sind AppleTV und Festplattenreceiver von Vodafone.
Ein neuer „echter“ Fernseher kommt mir nicht mehr ins Haus. Da ist mir die Halbwertszeit zu kurz (Updates, Sicherheitsupdates).
Die TripleReceiver braucht man heutzutage so gut wie nicht mehr (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Ein Monitor mit einem Zuspieler (AppleTV, WaipuTV Stick, ROKU, Chromcast …) reicht völlig.
Wenn, dann wird alle paar Jahre mal der Zuspieler erneuert.
Also ich hab noch nie mehr als 500 Euro für ein TV ausgegeben jetzt hab ich 2 Samsung 55zoll so je 450 Euro.
Den TV selbst nur zum schauen der rest macht meine Box also der TV ist nur für Empfang eingestellt.
Also keine Werbung nichts. 😁
Die halten den wider 5-6 Jahre weil ich kümmere mich ja nur um die magentatv one 2gen wo ja per Playstore auch im 10 Jahre noch aktuelle Updates macht.
Brauch keine Fernbedienung vom dem TV und an der One schaue ich 99.99% nur Stream kein TV.
Und man kann zu dem Samsung Magic Fernbedienung auch ne normale TV Fernbedienungen bestellen.
Ach sprach Erkennung bei der One ist top kanal 10 sagen er geht sofort auf Kanal 10.
Und nein ich muss tv nicht ausmachen ich schalte wie vor 20 Jahre immer die ganze strom leiste aus 0% Strom wenn ich schlafen will.
adb shell
pm disable-user com.google.android.apps.tv.launcherx
adb install ProjectivyLauncher-4.54-c70-xda-release.apk
Auch nicht vergessen, dass die OEM auch noch liefern müssen. Bessere TVs aus 2023/24 sind noch auf Android12 Basis. Ob und wann man A15 sehen wird, wenn die Glotze Tausende gekostet hat, das weiß nicht mal der OEM, weil es nicht unbedingt zum Business gehört, Software zu pflegen.
Android TV 2 Jahre pro Update slso das 13 wird jetzt den kommen.
In diesem Zusammenhang:
Walmart hatte Anfang 2024 die Übernahme des TV Herstellers VIZIO angekündigt und der Vorgang ist nun abgeschlossen.
Warum wohl kauft eine Kaufhauskette einen TV Hersteller? Genau: es geht in erster Linie um die Daten der Kunden.
„Der eigentliche Wert von Vizio liegt in seiner SmartCast-Plattform, die für Walmart besonders interessant ist. Diese Software-Plattform sammelt Nutzungsdaten von 19 Millionen aktiven Konten und generiert den Großteil der Einnahmen von Vizio. Die Datenerfassung ermöglicht gezielte Werbung und bietet Walmart neue Möglichkeiten im digitalen Werbegeschäft.“
Empfehlungen = Werbung =noGo!
Arg ihr vergisst alle das Leben zu genießen beim immer über alles Meckern und 100% Paranoia ausleben.
Meinst ein Walmart und co ist an uns kleinen pupsuser in Deutschland interessiert, wo komplett anderst sind als, Die US User und nix bringt mit den daten. 😁 😁
Als Fernseher und Videorecorder missbrauche ich einen ganz normalen Laptop mit großem Bildschirm. Als Fernbedienung dient eine drahtlose Tastatur mit Touchpad. Zu Weihnachten gibt es ein Upgrade: Eine Drahtlose Tastatur mit Touchpad und Beleuchtung.
1.
Ich danke für die vielen Erläuterungen zu Android-TV und Google-TV. Für mich ist das sehr nützlich, da mich noch immer viele ehemalige „IT-Kunden“ auch bei den TV-Geräten um Rat fragen und um Hilfe bitten.
2.
Habe im April an eine Verwandte einen neuen Panasonic TX-42MZ800E verschenkt. Der hat abweichend von Panasonic GoogleTV. Das Bedienkonzept des Gerätes ist für mich undurchsichtig – höflich gesagt. Die Besitzerin ist viel daheim und wechselt dort öfters zwischen derzeit 87 verfügbaren Free-TV-Programmen (im Kabel) und dem Streaming diverser Anbieter.