Heute ist ein besonderer Tag: Genau heute vor zwei Jahren hat Microsoft die Augmented-Reality-Brille „HoloLens“ das erste Mal der Weltöffentlichkeit präsentiert. Ihre Vorstellung war ein regelrechter Paukenschlag am Ende einer relativ langweiligen Keynote zu Ehren von Windows 10. Niemand würde sich wahrscheinlich heute noch daran erinnern, wäre nicht eben doch noch die HoloLens vorgestellt worden.
Zum damaligen Zeitpunkt war die Datenbrille schon ziemlich spektakulär: Sie konnte dank zahlreicher verbauter Sensoren ein genaues Profil der Umgebung erstellen und im Sichtbereich des Nutzers bestimmte virtuelle Elemente einblenden – und das alles kabellos. Man konnte die echte Welt durch die von Microsoft sogenannten Hologramme aufwerten und beliebig erweitern. Ein hippes Video sollte uns damals die unzähligen Möglichkeiten aufzeigen:
Im vergangenen Jahr legte man mit einem Werbespot zum Super Bowl in den USA noch einmal nach. Viel getan hat sich in den letzten zwei Jahren dennoch nicht – aus Endkunden-Sicht.
Das Gegenteil ist eher der Fall: Es wird zunehmend deutlich, dass Microsoft die HoloLens nicht wirklich kleiner, leichter, günstiger und mit einem erheblich größeren Sichtbereich hinbekommt. Denn wäre HoloLens wirklich so toll, wie man es uns vor zwei Jahren weismachen wollte, hätte Microsoft sie schon längst für eine breitere Masse verfügbar gemacht.
Man hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit einen richtigen Erfolg landen können, hätte man entsprechende Ressourcen bereitgestellt und das Ding vernünftig zu Ende entwickelt. Nun ist es wie bei so vielen Microsoft-Projekten: Es dümpelt einfach so vor sich hin und endet möglicherweise wie Google Glass.
Wenn in der nächsten Zeit eine andere große Firma etwas ähnliches wie HoloLens auf die Beine stellt und richtig Geld damit verdient, ist Microsoft alles andere als bemitleidenswert. Man hätte ja aus der Sache mit den Smartphones lernen können und so den Ruf des ewigen Zuspätkommers bei neuen Technologien hinter sich lassen können.