Seit kurzem musste Apple das EU-Recht der Rückgabe von Apps innerhalb von 14 Tagen umsetzen. Jeder hat sich nun aber gefragt, wie man nun Missbrauch vorbeugen kann. Denn mal locker ein Game spielen, zurückgeben und das Geld wiederbekommen, klingt für einige wie ein Paradies.
Aber Apple hat sich nun mit einer kleinen Neuerung gegen diese Benutzer geschützt, wovon der normale Nutzer nichts mitbekommen wird. Denn der kann weiterhin seine App oder Game problemlos im Apple Play Store kaufen. Ist ein Benutzer dazwischen, der schön öfter eine App zurückgegeben hat, dann wird er vor dem Abschluss des Kaufes dieses PopUp zu Gesicht bekommen.
Dort muss er dann auf die üblichen 14 Tage Rückgaberecht verzichten, um die App etc. kaufen zu können.
Dies ist zwar für die Sicherheit der Entwickler und auch Apple gut, kann aber auch wiederum normale Benutzer treffen, die mit ein, zwei Apps nicht zufrieden waren, oder es einfach nur die üblichen Trittbrettfahrer-Apps waren, die Null Funktion mitbringen und dann dieses PopUp zu sehen bekommen.
Ab wie vielen Rückgaben dieses PopUp erscheint ist noch nicht bekannt. Aber es wird sicherlich nicht lange dauern, bis die ersten darüber berichten werden.
Findet ihr die Lösung von Apple gerechtfertigt?
Ich würde mich nicht wundern, wenn so ein Vorgehen Apples nicht rechtens wäre. Nur weil einer zur Aufgabe eines gesetzlichen Rückgaberechts per Deklaration gezwungen wird, heißt das noch lange nicht, dass er dieses Recht nicht mehr hat. Jemand richtig Ahnung vom BGB?
Irgendwie müssen sie sich und besonders die Entwickler ja schützen. Diese Verzichtserklärung wird es bestimmt auch nicht beim dritten Mal innerhalb von einem Jahr geben. Da muss sicherlich schon mehr in kürzeren Zeiträumen vorfallen. Google lässt einem im Playstore ja grundsätzlich sogar nur zwei Stunden Zeit.
Den Zweck in allen Ehren, aber das beantwortet immer noch nicht die rein juristische Frage, ob ein Rückgaberecht Verhandlungssache sein kann. Ein Vermieter mag im Mietvertrag seinen Mieter dazu verpflichten, sein Auto ein mal im Monat zu putzen, aber die Zeile ist die Tinte nicht wert. Es würde deutlich mein Rechtsempfinden stören, wenn Apple mit so was durchkäme. Man stelle sich mal vor, man dürfte PCs nur dann kaufen, wenn man auf die gesetzlich garantierte Gewährleistung verzichtet.
Zumindest in Deutschland ist das aber gesetzlich völlig in Ordnung, was Apple da macht: §356 Absatz 5 BGB
Demnach können wir sogar nich froh sein, dass wir die Apps überhaupt zurückgeben können.