Wir hatten ja darüber berichtet, dass Apple Beats Audio übernehmen will und die Gespräche bzw. Verhandlungen so gut wie abgeschlossen sind. Mehr als 3 Milliarden US-Dollar will sich Apple die Übernahme kosten lassen – doch ein im Netz aufgetauchtes Video sorgt nun bei Apple für Missstimmung und könnte sogar den Deal zum Platzen bringen. Zumindest berichtet das, dass Musik-Branchen-Magazin Billboard.
In dem auf YouTube veröffentlichtem Video sieht man Dr.Dre mit Kollege Tyrese in angeheitertem Zustand, wo man sich schon als erster „HipHop-Milliardär“ aufgrund der Übernahme betitelt.
Bei Apple scheint das nicht wirklich gut anzukommen, doch es ist fraglich, ob dadurch ein solch großer Deal platzen könnte. Zumindest scheint aktuell etwas Stillstand eingetreten zu sein.
Dr.Dre – Hip Hop’s first Billionaire
So what? Wer im Lotto paar läppische Millionen gewinnen würde, wäre auch aus dem Häuschen und dürfte mit paar lockeren Sprüchen vorwegnehmen, was für ein Großkotz er in Zukunft zu sein gedenkt. Und wer – wenn nicht ein Milliardär – hat genug Gründe, um zurecht den Angeber zu markieren.
Dr. Dre und seine Homies aus South Central L.A. haben den Beweis erbracht, dass Geld nicht zwangsläufig den Charakter ändern muss: Sie sind die Gleichen geblieben wie zu den Zeiten in den 80ern, als sie mit N.W.A ihre Vorstellung eines damals noch sehr jungen Genres „Gangsta Rap“ auf Vinyl pressen ließen und sich um die musikalischen Spielregeln des damals noch von New York City dominierten Hip-Hop genau so wenig scherten wie um die verlogenen Wächter der Moral, die glaubten einen Sieg errungen zu haben, als sie den Alben die werbewirksame Warnung vor expliziten Lyrics aufzwangen. Wie damals lieben sie das Geld dafür, dass es die Puppen tanzen lässt und einem ein luxuriöses Leben beschert, nur dass sie es heute auch haben.
Natürlich kann eine milliardenschwere Geldmaschinerie wie Apple, deren Reichtum wiederum einen Dr. Dre zur Kirchenmaus degradiert, nicht darauf verzichten, ihr Business als von höchsten Idealen geleitetes Programm zur Beglückung der Menschheit höchstselbst auszugeben. Wenn die zerschlissenen Knechte in den Fabrikhöllen Chinas bloß wüßten, welch höherem Zweck ihr Elend zu Diensten steht! Der freiheitsliebende Hipster, der das billige Gefühl, welches sich zwischen bestandenem Abitur und einsetzendem Ernst des Lebens, ins Erwachsenenalter hinüberretten will und dafür unbedingt ein iPhone braucht, kann natürlich eine Gestalt nicht ab, die auf den Punkt bringt, worum sich die Welt dreht, und das womöglich gutheißt. Er ist Hipster genug, um alles Kritikable ungeschehen zu machen, indem er es schlicht und einfach leugnet. Er braucht nur Geld, um sich zu der viel zu engen und kurzen Hose ein häßliches T-Shirt vom Designer zu kaufen, damit die Welt mitkriegt, wie schrecklich ironisch man sei. Und tut sie’s nicht, hat man einen Grund mehr sie zu verachten.
Was würde Dre sagen: Was für Bitches!