Songwriter haben gerade einen großen Sieg im Kampf um bessere Bezahlung von Streaming-Giganten wie Apple und Spotify errungen. Das US Copyright Royalty Board hat für eine Erhöhung der Auszahlungen gegenüber Songwritern entschieden, die ihnen in den nächsten 5 Jahren eine Einkommenserhöhung von 43,8 Prozent bescheren wird.
Das ist zwar nicht gerade das, was Schriftsteller wollten. Sie hofften, pro Stream bezahlt zu werden, was ihnen einen direkten Anteil am Erfolg eines populären Titels geben würde. David Israelite von der National Music Publishers Association bezeichnete es jedoch als das „Beste für Songwriter“ unter dem derzeitigen Zwangslizenzsystem in den USA.
Trotzallem wird dies die Autoren nicht wirklich glücklich machen, wobei bei dem anderen Modell im „Pay-per-Stream“-Verfahren sich Musiker schon wegen zu geringer Gagen beschweren und sich die Situation mit weiteren Beteiligten weiter erschweren würde. Wie die Streaming-Dienste diese neue Situationen nun bezahlen sollen, steht auch noch zur Debatte. Das Erhöhen der Monatsgebühren ist aktuell recht kontraproduktiv, da man aktuell neue Kunden gewinnen möchte. Apple kann notfalls noch quersubventionieren, aber Spotify oder Deezer könnten echt Probleme bekommen. Mal schauen, wie sich die Situation entwickelt.
@Max das ist nicht ganz richtig dargestellt:
Firmen wie Google, Spotify, Apple und Amazon haben sich sogar für die Songwriter eingesetzt, damit diese per Urteil eine signifikante Erhöhung des Gesamtprozentsatzes der an Songwriter gezahlten Einnahmen von 10,5 % auf 15,1 % in den nächsten fünf Jahren erreichen konnten.
Die mechanische (Zwangs)Lizenzierung führt in den USA so zu einer größten Ausgewogenheit zwischen Plattenlabel- und Verlagsraten. Nur zwischen diesen verändert sich die verteilung. Endkunden wie wir und auch Spotify & Co. bezahlen im 1. Schritt wie bisher die mit den Diensten bzw. Labels ausgehandelten Lizenzgebühren, die danach nur im 2. Schritt mehr in Richtung Songwriter gehen. Es wird nicht mehr Geld erhoben, nur zwischen Plattenlabel und Verlagen (Songschreibern) gerechter verteilt.
Ja, du hast recht. Ich habe mich nur unverständlich ausgedrückt. Der Punkt mit den höheren Gebühren war so gemeint, dass auf kurzer oder langer Sicht die Labels ihre Lizenz-Gebühren erhöhen müssen, um die Margen auszugleichen. Das werden die Sreaming-Dienste dann sicherlich an uns weitergeben.
Auf lange Sicht können die Labels ihre Lizenz-Gebüren eher weiter senken, denn das was die an Produktions- und Vertriebskosten durch Streaming einsparen macht fast 80% des gesamten zu verteilenden Kuchens aus. Die Margen der Labels explodieren zur Zeit geradezu und wer heute als Investor einen Katalog mit Songs kaufen will, legt ein Vielfaches hin, um diesen auch zu bekommen. So verwundert es auch nicht, dass die größten Streaminganbieter bessere Konditionen verhandeln konnten. Wer sich heute als Künstler neu auf den Weg macht, verhandelt auch lieber gleich direkt mit Apple, Amazon oder Spotify oder bekommt Zusagen von den Labels, die es früher so nicht gab. Nachdem Downloads und physische Verkäufe zur kleinen Nische geworden sind, wird das Geschäft für alle Marktteilnehmer extrem profitabel. Allerdings sind auch hier wieder die Künstler die letzten in der Kette, die nach zähem Ringen Ihren verbesserten Teil von jetzt wieder größer werdenden Kuchen abbekommen und bei den Künstlern gilt auch die Regel, dass die großen und bekannten Namen eher Direktgeschäfte bekommen, als aufstrebende Künstler, die vom guten automatischen Empfehlungssystem bei Spotify überproportional profitieren.
Bei allem Klagen über die Raten pro Song sollten laut protestierende Künstler aber auch nicht übersehen, dass der Millionenseller heute ein Milliardenseller ist, also der alte Verkaufspreis gut und gern durch 1000 geteilt werden könnte, um vergleichbar zum Mengenvolumen Streaming zu sein. Billboard rechnet sogar mit 1:1500.
Vieles ist auch reines Marketinggetöse. Wenn ich an Taylor Swift denke, ist die Frau einfach nur clever und geschäftstüchtig und zieht Apple vorab um ein paar Millionen ab. Apple wiederum hat gar keine andere Wahl, denn die verlieren gerade den Musikmarkt an Spotify und den Videomarkt an Netflix. Da heißt es mit großen Namen kämpfen. Die größer werdende Kluft in den Abo-Zahlen kennt wohl jeder, aber die tatsächliche wöchentliche Nutzung geht im Zeittrend noch viel weiter zugunsten von Spotify auseinander.
Ich vermute mal das da auch noch kein Ende in Sicht ist – das wird bei Videos /TV dann bestimmt auch noch folgen – hab da z.B. auch die Tage irgendwo gelesen das z.B. Sky plant auch mehr streamen anstatt über Schüssel / Reciver ihre Sachen zu verteilen bzw. diesen „Verteilweg“ nach und nach einzustellen
Ich Kaufe nur AudioCD weil ich rippe die immer als wav wegen Qualität. Bin bei 0 Streamingdienst Angemeldet hab filme auf dvd und Blu-Ray sieht schöner aus im gestell als auf einer Seite des Streaming Anbieter. ?
Vielleicht besteht jetzt endlich Grund zur Hoffnung, dass Spotify pleite geht und Microsoft dann mit einem neuen Musikstreamingdienst der sich vielleicht Groove nennt, den Markt erobert.