Microsoft hat gestern unerwartet das Surface Book 2 präsentiert. Alle Gerüchte besagten eine Vorstellung Ende Oktober bei einem Event in London. Überraschung gelungen, dass schafft selbst Apple in letzter Zeit nicht mehr.
Die erste Generation des Surface Book ist nun schon 2 Jahre auf dem Markt und hatte ein Refresh nötig. Mit der Leistung der alten Modelle, gerade derer mit Performance-Base, würde man zwar mit Sicherheit auch die nächsten Jahre noch gut zurechtkommen, aber der Produktlebenszyklus ist nunmal so kurz und gerade der anspruchsvolle Kunde erwartet immer die neusten Prozessoren und Features.
Die Neuerungen des Surface Book 2 im kurzen Überblick
Das Surface Book 2 wird es wie das Mac Book Pro in zwei Größen geben. In 13,5″ und 15″, wobei das große Modell vorerst nur in den USA verfügbar sein wird. Am Äußeren sind ansonsten kaum wirklich sichtbare Änderungen vorgenommen worden. Nur wurde der DisplayPort-Anschluss durch einen USB-C-Anschluss ersetzt.
Im Inneren hat sich schon mehr getan. So wurden die Prozessoren der 6. Generation durch Modelle der 7. Generation bei den Core i5-Varianten ersetzt und bei den Core i7 wurde sogar auf die 8. Generation mit Quad-Core gesetzt. Außerdem sind neue dezidierte Grafikkarten verbaut. Die Kühlung soll nun teilweise passiv sein, wobei die Modelle mit i7 noch aktiv gekühlt werden müssen und auch die dezidierten Grafikkarten nicht ohne auskommen. Die Akkulaufzeit wird mit 17 Stunden angegeben, im Tablet-Modus mit 5 Stunden.
Noch ein paar mehr Infos gibt es hier.
Meine Kritik (Positive und Negative)
Das Surface Book hat ein Update auf die neusten Prozessoren und Grafikkarten gebraucht. Das hat Microsoft gemacht und Geräte mit ordentlich Leistung präsentiert. Auch die Akkulaufzeit wurde deutlich verbessert, wobei ich mir im Tablet-Modus doch mehr als 5 Stunden gewünscht hätte. Im Alltag sollte das aber nicht stören, da man ein Surface Book wahrscheinlich nicht so häufig als Tablet benutzt.
Endlich wurde auch USB-C verbaut, was längst überfällig war. So konsequent wie Apple, setzt Microsoft nicht auf den neuen Standard. Es gibt weiterhin zwei normale USB-Anschlüsse und den Surface-Connector. Für die Kompatibilität mit älteren Produkten und gerade auch mit dem Surface Dock, welches doch einige Kunden schon haben dürften, eine gute Entscheidung.
Das Surface Book 2 ist eine gelungene Weiterentwicklung mit ordentlich Power für Kreative und Entwickler. So ein bisschen fehlte mir aber der Wow-Effekt. Bei der Präsentation der ersten Generation, als unerwartet das Display von der Tastatur abgenommen wurde, hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen. So eine innovative Neuerung gab es dieses Mal leider nicht.
Ich habe mir ehrlicherweise ein wenig mehr Mut zur Innovation gewünscht, wofür die Marke Surface ja eigentlich steht. Zum einen wäre es schön gewesen, wenn Microsoft das Scharnier überarbeitet hätte, sodass der Spalt zwischen Display und Tastatur entfällt. Das sieht zwar toll aus, aber es macht das Gerät sehr viel dicker und kann nicht so platzsparend in eine Hülle gesteckt werden.
Auch beim Display hätte ich mir eine Innovation erhofft. Ganz klar ist die Auflösung fantastisch und das Display insgesamt klasse. Aber wie wäre es mit einem randlosen Display, wie es in immer mehr Smartphones zum Einsatz kommt. Im Tablet-Modus könnte zum besseren Halten ein Rand eingeblendet werden, wie es vor einiger Zeit mal in Gerüchten zu hören war.
Ein größeres Touchpad wie beim Mac Book Pro wäre auch schön gewesen oder eine Variante mit SIM-Slot oder sogar eSIM. Wobei sich Microsoft letzteres wahrscheinlich für ein Gerät mit ARM-Prozessor aufspart, welches dann vielleicht auf dem Event Ende Oktober das Licht der Welt erblickt.
Fazit
Microsoft hat auf jeden Fall noch Potenzial nach Oben bzw. für die Zukunft. Ich bin mir bewusst, dass der Preis bei allen von mir gewünschten Features wesentlich höher ausfallen würde und damit für noch weniger Leute erschwinglich wäre. Deshalb ist es nur logisch, dass Microsoft nicht alle Komponenten neu entwickelt und verbaut hat.
Insgesamt hat mich das Surface Book 2 überzeugt. Ich bin wegen des hohen Preises noch nachdenklich, aber innerlich habe ich es schon gekauft und erfreue mich an der Leistung, die ich für Design- und Programmieraufgaben benötige und wofür mein Surface Pro 4 nicht ausreicht.
Danke für den Beitrag!
Hatte MS nicht mal den Slang „Information at your fingertips“ geprägt?
Wenn aber kein SIM-Slot oder eSim verbaut sind, dann sieht es schlecht aus damit. Nicht überall hat man WLAN und ein Netzwerk aufbauen mit dem Smartphone ist auch nicht immer möglich. Insofern: schick aber mehr nicht.