Ich habe mich ja schon des Öfteren hier im Blog über die zig verschiedenen Kontextmenüs in Windows 10 aufgeregt. Manch einer konnte meinen Ärger damals verstehen – mach einer nicht. Genau so wird es heute nämlich auch wieder sein.
Und zwar hatte Microsoft ja das ominöse „Fluent Design“ für Windows 10 angekündigt. Grundsätzlich ging man von einem Rollout der neuen Optik im Rahmen des Herbst Creators Updates aus. Mittlerweile erstrahlen aber auch schon unter Windows 10 Version 1703 viele Apps im Fluent Design – darunter Fotos sowie Filme & TV. Nun ist Michael West auf Twitter aufgefallen, dass die Apps auf den den zweiten Blick ziemliche Unterschiede aufweisen, obwohl sie an diesen Stellen eigentlich gleich sein sollten:
- die Stärke der Transparenz ist unterschiedlich
- der App-Name in der Titelleiste beginnt an unterschiedlichen Stellen
- im vertikalen Menü werden aktive Einträge unterstrichen bzw. eben nicht
- der Button für das „Dreipunkt“-Menü sitzt leicht unterschiedlich
I'm just gonna leave this here… pic.twitter.com/TZ8pMaKzlZ
— Michael W (@itsmichaelwest) June 26, 2017
Man hätte das Fluent Design doch auch in aller Ruhe in den Insider-Builds testen und reifen lassen können – es bestand doch überhaupt keine Notwendigkeit, die neue Optik für die Apps schon jetzt zu verteilen. Stattdessen ist das altbekannte Chaos wieder da und man hat die ultimative Chance – mit dem Fluent Design alles wie aus einem Guss wirken zu lassen – vertan. Gibt es denn niemanden bei Microsoft, der das zentral koordiniert?
Der Kritik schließe ich mich an! Ich finde es schlimm genug, dass es keine klassischen Icons mehr links oben in der Titelleiste gibt wie bei Win32-Anwendungen. Okay, man könnte die ja gar nicht so unberechtigt für out erklären, aber wenigstens hätte man das Menü (Maximieren, Minimieren, Bewegen, Schließen) per Klick auf die Ecke beibehalten können, vor allem aber den Doppelklick zum schnellen Schließen!
Und auch ansonsten finde ich es schlimm, dass Microsoft es in all der Windows-10-Zeit bisher immer noch nicht geschafft hat, einen einheitlichen Look für UWP-Fenster und Win32-Fenster zu schaffen. Man öffne jeweils mal ein Fenster (z. B. Editor und Kalender) und vergleiche das schöne Gewusel allein schon der Titelleisten: Verschiedene Textfarben, verschiedene Farben im Hintergrund und an den Rändern, die sich dann auch noch unterschiedlich je nach Aktivität des Fenster verhalten; unterschiedliche Abstände des Titeltextes von den Ecken, …
„…dass Microsoft es in all der Windows-10-Zeit bisher immer noch nicht geschafft hat…“
Vielleicht ist das ja der Grund: Das die Windows Zeit eigentlich vorbei ist.
Mit Hardware verdient nur Apple richtig Geld und mit Software auch Apple mit seinem Appstore und dann noch Google and verwandte Firmen, welche mit Daten bzw. Werbung Geld machen.
Apple kommt dabei aber auch mit einer Exklusivität daher, die wirklich die wenigsten brauchen. Aber es stimmt schon, das microsoftsche Image gewinnt zunehmend an Antiquität. Man muss dem Redmonder Konzern allerdings zugute halten, dass so eine komplexe Betriebssystemsarchitektur wesentlich mehr Altlasten bedeutet als das noch „junge“ Werk Googles.
Nun ja – irgendwie scheint es so zu sein, das alle bei MS, die iwas mit Design, Fonts, Farben, Menüs etc. zu tun haben eifrig gegeneinander arbeiten. Oder schon morgens sau***, grins. Oder beides.
Es stimmt schon das MS das mit der Optik bisher nicht geschafft hat. Ich bin der Meinung das die Optik mit dem Betriebssystem und seinem Innenleben nichts zu tun hat. Es sollte doch möglich sein die Optik so zu trennen das es anderen möglich ist die zu gestalten, Bei der Sprache ist es doch auch möglich.