Apple kritisiert EU wegen widersprüchlicher App-Store-Vorgaben

Apple hat die Europäische Kommission (EU) in einem Schreiben für ihre widersprüchliche Auslegung der Digital-Gesetze DSA und DMA kritisiert. Der Konzern bemängelt, dass er einerseits strengere Anforderungen zum Schutz von Nutzern erfüllen müsse, gleichzeitig jedoch Funktionen umsetzen solle, die genau diese Schutzmechanismen umgehen.

Grafik: Apple

Apple sieht Widerspruch zwischen DSA und DMA

Apple reagiert in seinem Schreiben direkt auf eine offizielle Anfrage der EU-Kommission. Diese hatte den Konzern um Auskunft gebeten, wie er Betrug, Falschinformationen und Risiken für Minderjährige im App Store bekämpft. Verfasst wurde das Antwortschreiben von Kyle Andeer, dem Vizepräsidenten der Rechtsabteilung von Apple.

Andeer erklärt, Apple habe sämtliche geforderten Informationen geliefert, halte die parallelen Untersuchungen aber für widersprüchlich. Während der Digital Services Act (DSA) den Konzern verpflichtet, Inhalte und Anbieter streng zu kontrollieren, zwinge der Digital Markets Act (DMA) ihn gleichzeitig dazu, Sideloading und alternative App-Stores zuzulassen – ohne die dort geltenden Sicherheitsvorkehrungen.

„Es ist schwer nachvollziehbar“, schreibt Andeer, „dass die Kommission einerseits fordert, Nutzer – einschließlich Minderjähriger – vor Betrug zu schützen, uns andererseits aber zwingt, Systeme zu öffnen, die genau diese Risiken erhöhen.“

Apple fordert einheitliche Anwendung der EU-Regeln

Apple fordert die EU-Kommission auf, beide Gesetze gemeinsam zu betrachten und konsequent im Sinne des Verbraucherschutzes auszulegen. Der Konzern warnt davor, dass die getrennte Durchsetzung von DSA und DMA ein „paradoxes Regelwerk“ schaffe, das am Ende den Schutz der Nutzer schwäche.

Besonders kritisiert Apple, dass er bei alternativen App-Marktplätzen keine vergleichbaren Sicherheitsmaßnahmen einsetzen darf wie im eigenen App Store. Das führe dazu, dass iPhone- und iPad-Nutzer größeren Risiken durch Betrugsversuche, manipulierte Apps oder jugendgefährdende Inhalte ausgesetzt seien.

Zahlen zur App-Store-Kontrolle

Zur Untermauerung seiner Argumentation nennt Apple auch aktuelle Zahlen. Im Jahr 2024 habe das Unternehmen 37.000 Apps wegen Betrugsverdacht entfernt. 115.000 weitere Apps aufgrund unsicherer Inhalte abgelehnt und 320.000 weitere Einreichungen blockiert, weil sie als Spam, Plagiate oder irreführende Kopien anderer Apps eingestuft wurden.

Darüber hinaus seien 139.000 Entwicklerregistrierungen abgelehnt und 146.000 Entwicklerkonten wegen betrügerischer Aktivitäten geschlossen worden. Apple sieht diese Maßnahmen als Beleg dafür, dass der eigene Prüfprozess wirksam ist – und warnt davor, durch zu weitgehende DMA-Auflagen genau diesen Schutz zu untergraben.

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