Volkswagen hat angekündigt, die Alexa In-Car App zum 27. September 2025 einzustellen. Die Entscheidung, die VW mit „unternehmerischen Gründen“ begründet, dürfte für viele nicht überraschend kommen – und wirft gleichzeitig ein Schlaglicht auf die grundsätzlichen Probleme des Konzerns im Bereich Software und digitaler Dienste.
Die App ermöglichte es bisher, das eigene Smart Home über Alexa auch vom Auto aus zu steuern – ein Feature, das eigentlich perfekt in die Zeit smarter Vernetzung passen würde. Doch das Konzept ist gescheitert. Und das ist symptomatisch für den Zustand der Softwarestrategie bei VW.
Mit der Einführung eines eigenen App-Stores im Infotainmentsystem wollte Volkswagen einst zeigen, dass man mit den großen Tech-Unternehmen mithalten kann. Nutzer von Fahrzeugen wie dem Golf 8, ID.3, ID.4, ID.7 und weiteren Modellen konnten dort ausgewählte Apps installieren – darunter auch die Alexa In-Car App. Die Idee: Sprachsteuerung fürs Zuhause auch unterwegs nutzen, ganz ohne Smartphone. Licht einschalten, Rollläden hochfahren, die Heizung aktivieren – alles direkt über das Fahrzeug.
Doch was auf dem Papier innovativ klingt, scheiterte an der Realität: Die Anwendung erforderte eine Internetverbindung im Auto, entweder über ein kostenpflichtiges VW-Datenpaket oder über einen Hotspot vom Smartphone. Beides war nicht nur technisch umständlich, sondern laut vielen Nutzerberichten auch unzuverlässig und teuer. Wer Alexa wirklich nutzen wollte, hatte damit also oft mehr Frust als Nutzen.
Angesichts dieser Ausgangslage kommt die Entscheidung, die App einzustellen, wenig überraschend. Die Nutzerzahlen dürften überschaubar gewesen sein, und Volkswagen kämpft ohnehin mit anhaltenden Softwareproblemen, die selbst die Basisfunktionen des Infotainmentsystems in Frage stellen. Ruckelnde Displays, fehlerhafte Updates und inkonsistente Benutzerführung sind für viele Kunden längst Alltag. Dass ausgerechnet eine smarte Zusatzfunktion wie Alexa in diesem System wenig Anklang fand, ist wenig verwunderlich.
Hinzu kommt, dass viele Nutzer längst auf Android Auto oder Apple CarPlay setzen – beide Plattformen ermöglichen nicht nur eine nahtlose Integration von Smartphone-Apps, sondern bieten auch Zugriff auf Alexa, Google Assistant, Siri und viele andere Dienste, ohne Zusatzkosten und mit stabilerer Verbindung. Warum also auf einen halbgaren VW-App-Store setzen, wenn das eigene Smartphone es einfach besser macht?
Mit dem Wegfall der Alexa-App verliert der VW App-Store eine seiner wenigen halbwegs relevanten Anwendungen. Der Store war ohnehin spärlich bestückt – nur wenige Apps waren verfügbar, die meisten davon ohne echten Mehrwert. Die Vision, ein eigenes App-Ökosystem wie auf dem Smartphone aufzubauen, hat sich damit endgültig als fehlgeleitet erwiesen. Denn wer einen App-Store anbietet, muss auch Inhalte liefern – und zwar in einem funktionierenden Umfeld. Daran mangelt es bei Volkswagen nach wie vor.
Das Infotainment (SW 5.20) meines ID.3 Pro ruckelt nicht und arbeitet einwandfrei. Es gab bisher keine fehlerhaften Updates und es existiert eine sehr gute Benutzerführung, auch über die Sprachassistenz.
Was mich schon seit Jahren an den softwarebasierenden Bediensystemen wirklich ALLER Hersteller nervt:
– Die Menüführungen sind meist nicht intuitiv und endlos verschachtelt
– Jeder meint für sich, und mit jeder neuen Version, das Rad neu erfinden zu müssen
– ALLE können den Hals nicht voll kriegen, und verweigern sich jeglichen Standards oder Kooperationen
– Kaum Zugriff auf Standardkonfigurationen, wie Menüführung, Verhalten von Kameras, Innenbeleuchtung, usw.
– …
Da die Datenpakete über Cubic offenbar zu teuer sind und Alexa bereits problemlos über Android Auto läuft, rechnet sich die In-Car-Alexa-App für VW wirtschaftlich kaum. Schließlich müssen Entwicklung, Tests und Deployment bezahlt werden.
Zudem ist das App-Angebot fahrzeugspezifisch nach SOP- und MOD-Kategorie gestaffelt. Ein MOD 3-Fahrzeug sieht andere, manchmal auch gleiche Apps als ein MOD 4-Modell. Gerüchten zufolge soll demnächst zudem eine Smart-Home-App folgen. Darüber hinaus existieren FODs, mit denen man beispielsweise das Ambilight nachträglich farbig gestalten kann.
Die Behauptung, die Displays würden noch ruckeln, stammt aus Golf-6-Zeiten und hat heute keine Gültigkeit mehr. Die HMI arbeitet schnell und übersichtlich. Einzig der Annäherungssensor erscheint gewöhnungsbedürftig – zum Glück lässt er sich abschalten.
Wirklich störend ist für mich die Materialanmutung im Innenraum, die nicht dem Preisniveau entspricht. Abgesehen davon sollte man nicht pauschal alles schlechtreden und sich von alten, überholten Vorurteilen leiten lassen.
Dumme Frage, da ich zum Glück nicht solche WLAN Bomber fahre, interessiert mich aber trotzdem mal die Datenanbindung? In jedem Auto ist doch vermutlich eine Sim Mobilfunkkarte verbaut, wer bezahlt die denn und auf wen läuft die oder der Vertrag bzw. wer haftet für den ganzen Kram oder muß man die immer automatisch mit“kaufen“ wenn man solche Autos besitzt?
Die scheint nur für die Datensammelwut und den Überwachungswahn „intern“ verfügbar zu sein.
Die Kosten übernimmt der Hersteller, lässt aber keine weiteren Dienste zu.
In meinem Betrieb kostet eine SIM pauschal etwa drei €/Monat. Bei VW und Konsorten werden sie noch günstiger sein.