Mit dem SwitchBot Lock Ultra bringt der Hersteller ein neues smartes Türschloss auf den Markt, das sich nahtlos in moderne Smart-Home-Umgebungen einfügt – erstmals auch mit Matter-Unterstützung. In Kombination mit dem Keypad Touch oder dem neuen Keypad Vision entsteht ein vielseitiges Zugangssystem mit App-Steuerung, Fingerabdrucksensor, individueller PIN-Vergabe und im Fall des Keypad Vision via Gesichtserkennung. Wir haben das Komplettsystem im Alltagseinsatz ausführlich getestet.

Lieferumfang und Montage
Im Paket des SwitchBot Lock Ultra befinden sich das smarte Schloss selbst, verschiedene Adapterplatten für unterschiedliche Zylindertypen, doppelseitiges Klebepad, Schrauben zur Fixierung sowie eine mehrsprachige Anleitung. Die Montage ist mit dem passenden Werkzeug schnell erledigt – ein klarer Vorteil für Mietwohnungen, da keinerlei Bohrungen erforderlich sind.
Anstatt des mitgelieferten Keypad Touch, kam in unserem Test das neue Keypad Vision sowie der SwitchBot Hub 3 als zentrale Steuereinheit zum Einsatz. Letzterer wird benötigt, um die Matter-Integration freizuschalten und das Schloss in Apple Home einzubinden. Die Montage des Türschlosses dauerte im Test weniger als zehn Minuten. Dank flexibler Adapter ließ sich mein Yale-Profilzylinder problemlos mit dem Schloss kombinieren. Bereits im Rahmen der Montage weist die App daraufhin, dass ein Zylinder mit Panikfunktion – also beidseitig schließbar – verbaut sein sollte.
Alltagsnutzung: Schnell, flexibel, komfortabel
Die Bedienung im Alltag überzeugte durchweg: Das Lock Ultra reagiert schnell auf Befehle, unabhängig davon, ob die Steuerung über die App, das Keypad, per Fingerabdruck, NFC-Karte oder über die Gesichtserkennung erfolgt. Zwar ist das Motorengeräusch beim Ver- und Entriegeln hörbar, aber im üblichen Rahmen für ein elektronisches Türschloss.

Über die App lassen sich detaillierte Automationen und Zeitpläne definieren – etwa ein automatisches Abschließen zur Nachtzeit. Zudem gibt es ein Protokoll aller Türöffnungen inklusive Zeitstempel und Auslösemethode (z. B. App, PIN, Fingerabdruck, Schlüssel).
Keypad Touch: Fingerabdruck, PIN und NFC
Das Keypad Touch, welches initial mitgeliefert wird, stellt dabei fast alle Funktionen bereit. So lässt sich das Schloss per Zahlencode, Fingerabdruck oder über die mitgelieferten NFC-Karte entriegeln. Die Einrichtung mehrerer Nutzer funktionierte problemlos, der Fingerabdrucksensor reagierte im Test zügig und zuverlässig. Auch temporäre Zugangscodes lassen sich vergeben – eine praktische Funktion für Gäste oder Lieferdienste. Die Bauform ist kompakt, die Montage per Klebepad oder Schrauben einfach. Das Keypad ist wetterfest und eignet sich auch für die Montage im Außenbereich.
Keypad Vision: Intelligente Kamera-Zugangskontrolle
Ein echtes Highlight ist das neue Keypad Vision. Es kombiniert die Funktionen des Touch-Moduls mit einer integrierten Gesichtserkennung. Der Nutzer kann das Schloss somit durch bloßes schauen in die Optik des Panels – ähnlich wie bei Apples Face ID – öffnen.

In der Praxis bewährte sich das System vor allem in Haushalten mit mehreren Personen oder bei gelegentlicher Fremdnutzung (Airbnb, Pflegepersonal etc.). Auch in puncto Sicherheit überzeugt das Konzept: Sollte jemand versuchen, das Panel abzunehmen, reagiert dies mit einem Alarm sowie einer Meldung in der SwitchBot-App.
Integration ins Smart Home: Jetzt mit Matter und HomeKit
Eine der größten Neuerungen ist die Unterstützung von. Der SwitchBot Hub 3 stellt dabei zwischen dem Bluetooth-Schloss und WLAN her und erlaubt so die Einbindung in Apple HomeKit, Google Home, Amazon Alexa und andere Ökosysteme. Das erhöht die Flexibilität enorm – zum Beispiel, wenn man das Schloss gemeinsam mit einer Überwachungskamera oder einem Lichtsignal steuern möchte. Wer Das Geld für den SwitchBot Hub 3 jedoch scheut, erhält die Matter-Anbindung auch über den beim Lock Ultra mitgelieferten kleinen Smart-Hub.
Zur Steuerung über Apple HomeKit ist zusätzlich ein HomePod (Mini) oder ein Apple TV 4K (LAN-Version) erforderlich – zumindest dann, wenn man das Schloss auch von unterwegs bedienen möchte. Nur mit einem dieser Geräte im heimischen Netzwerk kann HomeKit eine sichere Verbindung zur Außenwelt herstellen. Wer bereits ein solches Gerät im Einsatz hat, profitiert so von nahtloser Integration, Sprachsteuerung über Siri und automatisierten Szenen – etwa zum automatischen Verriegeln beim Verlassen des Hauses.

Sicherheit: Lokal oder Cloud – frei wählbar
Ein häufiges Thema bei smarten Schlössern ist die Frage nach Sicherheit und Datenschutz. Das SwitchBot Lock Ultra verwendet eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung bei der Bluetooth-Kommunikation. Wer die Cloud-Funktionen nicht nutzen möchte, kann das Schloss rein lokal über Bluetooth verwenden. Damit entfällt jedoch auch die Integration in die diversen Smart Home-Dienste. Gleichzeitig bleibt der klassische Schlüssel erhalten – ein Pluspunkt für Notfälle. Auch bei leerer Batterie – neben einem per USB-C ladbaren Akkupack, welches bis zu 9 Monate halten soll, gibt es noch eine Notfall-Batterie. Versagt auch diese ihren Dienst, lässt sich das Schloss somit immer noch manuell öffnen.
Fazit: Durchdachtes Komplettsystem für smarte Haustüren
Wer sein Zuhause mit einzelnen Modulen gezielt aufrüsten möchte, findet mit der SwitchBot Lock Ultra Touch Combo (249,99 €) eine durchdachte Lösung, die klassischen Türschlosskomfort mit modernem Fingerabdrucksensor kombiniert. Ideal für Nutzer, die Wert auf schnellen Zugang, einfache Einrichtung und zuverlässige App-Steuerung legen. Technisches Vertrauen in die Komponenten wird jedoch vorausgesetzt.
Die SwitchBot Lock Ultra Vision Combo (299,99 €) erweitert das System um das neue Keypad Vision, das auf strukturierte 3D-Gesichtserkennung setzt – vergleichbar mit Apples Face ID. Ergänzt wird dies durch weitere Zugangsmöglichkeiten per Fingerabdruck, Zahlencode, NFC, Smartphone oder Smartwatch. Die Technik funktioniert selbst bei Dunkelheit zuverlässig dank Infrarotsensoren. Besonders für Mehrpersonenhaushalte, kleine Büros oder Kurzzeitvermietungen wie Airbnb bietet dieses Set ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit – wenn man bereit ist, sich auf moderne Zutrittstechnik einzulassen.
Der SwitchBot Hub 3 (129,99 €) fungiert als erweiterte Steuerzentrale sowie Matter-Hub und ermöglicht Fernzugriff, Sprachsteuerung und Automationen über Alexa, Google Assistant oder Siri. Vor allem bei Kombination mehrerer Geräte ist der Hub von Vorteil.
Das SwitchBot Keypad Vision (149,99 €) ist auch separat erhältlich und überzeugt als vielseitiger Zutrittsgeber mit insgesamt neun Entsperrmethoden: Neben 3D-Gesichtserkennung sind auch Fingerabdruck, PIN-Code, NFC, Sprachassistent, App, Bluetooth, Smartwatch und klassischer Schlüssel möglich. Die Kombination aus Funktionalität, Diskretion und technischer Finesse macht es zu einer attraktiven Ergänzung für jedes Smart-Home.
Du schreibst, dass das Motorgeräusch „im üblichen Rahmen“ bleibt. Hast du zufällig Messwerte (z. B. dB-Angabe) oder einen direkten Vergleich mit anderen Herstellern gemacht, um das einzuordnen?
Wie lange hält der temporäre Code für Gastzugriffe?
PS: Die Katzen werten den Artikel nochmal mehr auf
Hi Jonas.
Zur Lautstärke: Offizielle Messwerte gibt’s nur für den Quiet Night Mode – der liegt laut SwitchBot bei unter 20 dB und ist damit kaum noch wahrnehmbar. Ideal also, wenn nachts niemand vom Türschloss geweckt werden soll.
Im normalen Modus wurden in unabhängigen Tests Werte zwischen 56 und 59 dB gemessen. Das ist hörbar, aber im Vergleich zu einem Nuki (ca. 40 dB) oder Tedee (35–38 dB) noch im vertretbaren Bereich – vor allem, weil das Lock Ultra mit dem Silent-Modus eine Option bietet, die die meisten anderen Schlösser so gar nicht haben.
Zum temporären Code: Der lässt sich in der App ganz flexibel konfigurieren – entweder mit einem konkreten Zeitfenster (z. B. nur am Samstag von 14:00 bis 16:00 Uhr) oder als wiederkehrender Slot wie „jeden Mittwoch von 8:00 bis 10:00 Uhr“. Nach Ablauf wird der Code automatisch deaktiviert.