Nur wenige Stunden nach dem Start der überarbeiteten App-Store-Weboberfläche ist Apples vollständiger Frontend-Quellcode im Netz aufgetaucht. Wie unter anderem 9to5Mac berichtet, hat das Unternehmen beim Livegang offenbar vergessen, die sogenannten Sourcemaps zu deaktivieren – ein eigentlich grundlegender Schritt bei Webprojekten.

Vollständiger Quellcode durch aktive Sourcemaps abrufbar
Der Fehler wurde von einem Entwickler unter dem Namen rxliuli entdeckt, der auf GitHub ein öffentliches Repository mit dem gesamten Frontend-Code angelegt hat. Laut eigener Aussage hat er die Dateien mithilfe einer Chrome-Erweiterung direkt von der produktiven App-Store-Seite heruntergeladen.
Im veröffentlichten Paket befinden sich unter anderem die Svelte- und TypeScript-Quellen, der komplette UI-Aufbau, die Routing-Konfiguration, Logiken zur Zustandsverwaltung sowie Teile der API-Integration. Damit lässt sich nachvollziehen, wie Apple die Webversion des App Store technisch strukturiert und modular aufgebaut hat.
Kein Sicherheitsrisiko, aber ein seltener Patzer
Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich nicht um ein klassisches Datenleck. Weder Nutzerdaten noch vertrauliche Serverinformationen sind betroffen. Dennoch gilt der Vorfall als ungewöhnlich, denn das Deaktivieren von Sourcemaps gehört zum Standard jeder Produktionsumgebung.
Der Entwickler erklärt, er habe den Code selbst mithilfe von Browser-Entwicklertools aus öffentlich zugänglichen Quellen extrahiert. In der Beschreibung des Projekts schreibt er, dass das Repository „nur zu Bildungs- und Forschungszwecken“ veröffentlicht wurde. Inzwischen zeigt der Projektlink jedoch einen DMCA-Hinweis, der das Repository vollständig offline genommen hat.

Neuer Web-Auftritt bleibt online
Die neue Web-Version des App Store ist seit Anfang November aktiv und bietet eine deutlich modernisierte Oberfläche. Apple stellt darin eigene Unterseiten für Plattformen, App-Kategorien und Suchergebnisse bereit. Der Leak ändert daran zunächst nichts – der Web-Auftritt bleibt wie geplant erreichbar. Trotzdem dürfte der Vorfall intern für Diskussionen sorgen, da der Konzern sonst äußerst konsequent auf Sicherheits- und Strukturdetails achtet.