Ubuntu 25.10 „Questing Quokka“ ist da – Rust, Wayland und TPM-Verschlüsselung an Bord

Canonical hat heute Ubuntu 25.10 „Questing Quokka“ veröffentlicht. Die neue Version bringt zahlreiche technische Neuerungen, legt den Fokus auf Sicherheit und Stabilität – und markiert zugleich den letzten Zwischenschritt vor dem kommenden LTS-Release 26.04 „Resolute Raccoon“.

Grafik: Canonical

Moderner Kernel mit neuem Ansatz

Ubuntu 25.10 setzt auf den Linux-Kernel 6.17, der in der RC-Phase (Release Candidate) eingefroren wurde. Canonical wagt damit erstmals den Einsatz eines noch nicht endgültig stabilisierten Kernels in einer Finalversion. Der Schritt soll helfen, neue Funktionen früher zu übernehmen und die Systembasis enger an den aktuellen Upstream-Stand zu binden.

Rust zieht ins System ein

Besonders sichtbar ist der technische Umbau bei der Softwarebasis. Mehrere Kernkomponenten liegen nun in einer Rust-Neufassung vor. Der klassische sudo-Befehl wurde durch sudo-rs ersetzt – eine von der Trifecta Tech Foundation entwickelte, speichersichere Variante. Ubuntu ist damit die erste große Linux-Distribution, die auf diese Implementierung setzt.

Zudem ersetzt Canonical nach und nach die GNU Coreutils durch die Rust-basierten uutils. Diese gelten als sicherer und modularer, benötigen aber etwas mehr Speicherplatz. Neu hinzugekommen ist auch die Bibliothek rust-hwlib, die für Ubuntu Pro entwickelt wurde und Hardware-Informationen effizienter verwaltet. Canonical nutzt die aktuelle Version damit, um Rust fest in das Fundament des Systems einzubauen.

GNOME 49 jetzt nur noch mit Wayland

Mit dem heutigen Release endet die Unterstützung des GNOME-Desktops unter X.Org. Ubuntu 25.10 liefert GNOME 49 ausschließlich mit Wayland-Sitzung aus. Ältere X11-Anwendungen laufen weiterhin über XWayland. Mit dem neuen GNOME kommen außerdem zwei frische Core-Apps: der Bildbetrachter „Loupe“ und das Terminal „Ptyxis“, beide vollständig in GTK entwickelt und Bestandteil der Standardinstallation.

Sicherheit: TPM-Verschlüsselung erstmals integriert

Ebenfalls neu ist die TPM-gestützte Verschlüsselung. Ubuntu nutzt dafür das Trusted Platform Module 2.0, um Schlüssel direkt auf der Hardware abzulegen. Der Zugriff auf verschlüsselte Daten ist dadurch an das jeweilige Gerät und den Benutzer gebunden. Beim Einrichten erstellt das System automatisch einen Wiederherstellungsschlüssel. Im neuen Security Center lassen sich Passphrasen und Wiederherstellungscodes künftig einfacher verwalten.

RISC-V-Edition und technischer Ausblick

Parallel erscheint Ubuntu 25.10 erneut in einer RISC-V-Variante, diesmal mit Unterstützung des RVA23-Profils. Passende Hardware steht allerdings erst in Entwicklung. Hersteller wie StarFive arbeiten bereits an Boards mit dem neuen Dubhe-83-Chip.

Mit „Questing Quokka“ treibt Canonical die Modernisierung von Ubuntu sichtbar voran. Viele der heute eingeführten Technologien – vom Einsatz von Rust bis zur TPM-Integration – sollen in den kommenden Monaten weiter verfeinert werden. Spätestens mit Ubuntu 26.04 LTS sollen sie dann als stabile Standards gelten.

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