Im Oktober 2025 erweitert Creality sein Portfolio um den K2 Pro, einen 3D-Drucker, der sich klar an ambitionierte Bastler, kleine Werkstätten und Anwender mit professionellem Anspruch richtet. Besonders auffällig ist das Zusammenspiel aus großem Bauvolumen und hoher Druckgeschwindigkeit, das in dieser Preisklasse nur selten anzutreffen ist. Mit der beiliegenden CFS-Einheit lassen sich zudem Projekte mit bis zu 16 Farben realisieren, was in vielen Fällen aufwendige Nacharbeiten wie das manuelle Bemalen überflüssig macht. Dadurch positioniert sich Creality geschickt zwischen klassischen Hobbylösungen und ausgewachsenen Industriemaschinen und schafft eine Kategorie, die für viele Anwender besonders spannend sein dürfte.

Lieferung & Lieferumfang
Der K2 Pro ist kein Leichtgewicht, denn rund 24 Kilogramm bringt das Gerät auf die Waage. Aus diesem Grund wird er nicht mit einem herkömmlichen Paketdienst geliefert, sondern kommt per Spedition auf Palette ins Haus. Schon hier zeigt sich, dass Creality auf Sicherheit setzt, denn die Verpackung ist ausgesprochen stabil. Schaumstoffeinlagen und passgenaue Abdeckungen sorgen dafür, dass selbst lange Transportwege ohne Schäden überstanden werden.

Beim Entladen sollte man besser nicht allein sein, da zwei oder drei helfende Hände die Arbeit deutlich erleichtern. Zum Lieferumfang gehört der Drucker selbst, im Fall des Combo-Pakets außerdem die CFS-Einheit. Darüber hinaus legt Creality Anschlusskabel, ein Werkzeugset sowie die flexible PEI-Druckplatte bei. Praktisch ist auch, dass ein kleines Starterfilament beiliegt, mit dem sich sofort ein erster Testdruck starten lässt. Dank des Quick-Start-Guides und der automatischen Selbsttests ist der K2 Pro nach kurzer Einrichtung einsatzbereit, sodass man ohne lange Vorbereitung in den Druckbetrieb starten kann.
Technische Daten im Überblick
- Bauvolumen: 300 × 300 × 300 mm
- Geschwindigkeit: bis 600 mm/s
- Beschleunigung: bis 20.000 mm/s²
- Extruder: Dual-gear Direct Drive, 40 mm³/s High Flow
- Düsentemperatur: bis 300 °C
- Heizbett: bis 110 °C
- Kammerheizung: aktiv, bis 60 °C
- Materialien: PLA, PETG, ABS, ASA, PA-CF, PPA-CF, Carbonfaser u. a.
- Multicolor: bis zu 16 Farben (4× CFS)
- AI-Kameras: Druckraum + Toolhead
- Besonderheiten: Auto-Leveling, RFID-Erkennung, Air Purifier, Input Shaping
- Speicher: 32 GB EMMC
- Gewicht: 23,7 kg
- Preis: 1099 Euro
Verarbeitung & Design
Beim Aufbau hinterlässt die K2 Pro Combo sofort einen robusten Eindruck. Der sogenannte „Exoskeleton“-Rahmen besteht aus Aluminiumguss und verleiht dem Drucker eine bemerkenswerte Steifigkeit, die Vibrationen minimiert und so für saubere Ergebnisse sorgt. Die X-Achse läuft auf präzise gefrästen Stahlschienen, während gleich vier Linearwellen die Z-Achse stabilisieren. Dadurch bleibt der Drucker selbst dann präzise, wenn mit hohen Geschwindigkeiten gearbeitet wird.

Auch die CFS-Einheit ist mehr als nur ein Anhängsel. Sie fügt sich optisch wie funktional harmonisch ein und schützt die Filamente zuverlässig vor Feuchtigkeit. Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden im Inneren angezeigt, während eine Federmechanik das Herausspringen von Spulen verhindert. Zusätzlich erkennt ein seitlich am Drucker integrierter RFID-Sensor automatisch Materialtyp und Farbe, was den Workflow deutlich vereinfacht.

Praxis im Alltagstest
Im Alltagstest zeigte der K2 Pro, dass er auch bei großvolumigen Drucken nicht ausgebremst wird. Selbst bei sehr hohen Geschwindigkeiten bleibt die Druckqualität stabil, was vor allem an der präzisen Mechanik und den kräftigen Step-Servo-Motoren liegt. Unterstützt wird das Ganze durch die aktiv beheizte Baukammer, die den Innenraum auf bis zu 60 Grad bringt. Gerade bei Filamenten wie ABS oder ASA, die sonst gerne zu Rissen oder verzogenem Druckbild neigen, macht sich dieses Feature deutlich bemerkbar. Gerade bei kohlefaserverstärkten Filamenten macht sich dieser Vorteil bemerkbar.

Besonders interessant ist die Multicolor-Funktion, die zu den Alleinstellungsmerkmalen zählt. Mit einer CFS-Einheit stehen vier Farben bereit, mit bis zu vier Einheiten steigt die Zahl sogar auf 16. Dabei werden die Spulen automatisch erkannt und synchronisiert, ein integrierter Cutter sorgt für saubere Farbwechsel, und durch das Filament-Relay werden Unterbrechungen beim Wechsel vermieden. Das spart Zeit und verhindert Fehldrucke.

Screenshot: Deskmodder
Auch die Extrusionseinheit überzeugt. Der Direct-Drive-Extruder mit gehärteten Stahlzahnrädern ist stabil genug für abrasive Filamente, während das High-Flow-Hotend mit 40 mm³/s für schnelles Arbeiten sorgt. Praktisch ist zudem, dass das Hotend dank Magnetabdeckung mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden kann.
Kameras und Überwachung
Für zusätzliche Sicherheit sorgen zwei AI-Kameras, die während des Druckvorgangs aktiv mitarbeiten. Die Kammerkamera überwacht die Bauplattform, erkennt typische Fehler wie das gefürchtete „Spaghetti-Printing“ und kann gleichzeitig Zeitrafferaufnahmen erstellen. Die Toolhead-Kamera wiederum passt die Materialextrusion automatisch an, optimiert den Fluss und überprüft auch den Purge Chute, sodass Abfallreste keine Probleme verursachen. Zusammengenommen ergibt sich ein System, das für deutlich weniger Fehldrucke sorgt und die Zuverlässigkeit im Alltag erhöht.

Screenshot: Deskmodder
Software & Bedienung
Auf Softwareseite setzt Creality beim K2 Pro auf Creality OS, das auf Klipper (Fluidd) basiert. Standardmäßig erfolgt die Steuerung über die Creality-Oberfläche, die mit klaren Menüs und übersichtlicher Darstellung überzeugt. Hier lassen sich Drucke starten, Temperaturen einstellen und die Kamerabilder im Blick behalten.
Wer mehr aus dem Gerät herausholen will, kann über Fluidd auf sämtliche Klipper-Funktionen zugreifen. Das eröffnet Möglichkeiten für Makros, Feintuning bei Pressure Advance oder Input Shaping und eine detaillierte Steuerung über die Konsole. Allerdings richtet sich diese Option eher an erfahrene Anwender, die bereit sind, tiefer in die Materie einzusteigen. Für die meisten Nutzer genügt die Creality-Oberfläche, während Profis mit Fluidd die maximale Kontrolle erhalten.

Darüber hinaus steht mit Creality Print 6.0 ein moderner Slicer bereit, der über 40 Filament-Presets bietet und Multi-Color-3MF-Dateien zuverlässig verarbeitet. Über Creality Cloud lassen sich zudem Modelle aus einer umfangreichen Bibliothek abrufen und direkt an den Drucker senden. Mit 32 GB internem Speicher ist auch für große Projekte genügend Platz vorhanden.
Komfortfunktionen
Neben den großen Highlights hat Creality auch kleine, aber praktische Details eingebaut. Ein Air Purifier filtert Dämpfe, die beim Druck entstehen, und sorgt so für ein angenehmeres Arbeitsumfeld. Die flexible PEI-Platte erleichtert das Ablösen fertiger Drucke erheblich. Ein seitlich angebrachter Zusatzlüfter verbessert die Kühlung und reduziert Stringing.

Bereits beim Einschalten führt der Drucker einen automatischen Selbsttest durch. Lüfter, Sensoren und Leveling werden geprüft, sodass innerhalb weniger Minuten alles betriebsbereit ist. Dadurch verkürzt sich die Einrichtungszeit erheblich, was den K2 Pro auch im Alltag komfortabler macht.
Vergleich & Marktumfeld
Vergleicht man die K2 Pro Combo mit anderen Geräten seiner Preisklasse, zeigt sich, wie ungewöhnlich stark das Gesamtpaket ist. Multicolor-Druck, aktive Kammerheizung und ein großes Bauvolumen finden sich nur selten in einem Gerät, das noch klar für Maker und kleine Werkstätten gedacht ist.
Der größere K2 Plus bietet mit 350 mm Bauvolumen und noch mehr Features zwar zusätzliche Reserven, richtet sich jedoch stärker an industrielle Anwender. Für Nutzer, die Wert auf Vielseitigkeit legen und zugleich eine kompaktere Lösung bevorzugen, ist der K2 Pro die bessere Wahl.
Preis & Verfügbarkeit
Die Creality K2 Pro Combo ist ab Oktober 2025 erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 1.099 Euro. Die Standalone-Version ohne CFS ist günstiger, bietet jedoch nicht die volle Multicolor-Funktionalität. Beide Varianten sind direkt im Creality-Shop sowie über ausgewählte Händler verfügbar.
Fazit
Die Creality K2 Pro Combo ist mehr als ein gewöhnlicher 3D-Drucker. Er kombiniert Multicolor-Druck, aktive Kammerheizung, Dual-AI-Kameras und eine robuste Bauweise mit moderner Software, die sowohl Einsteiger als auch Profis abholt. Während die Creality-Oberfläche einfache Bedienung garantiert, können erfahrene Nutzer über Fluidd die volle Klipper-Power nutzen und damit bis ins kleinste Detail optimieren.