Die Bundesregierung setzt zwar auf die BundID als Zugangsschlüssel zur digitalen Verwaltung, doch die Zahl der registrierten Konten ist zuletzt stark zurückgegangen. Nach Angaben des Bundesdigitalministeriums waren Mitte August 2025 noch rund 4,86 Millionen Konten aktiv. Ende 2024 lag diese Zahl noch bei knapp 5,3 Millionen, im Frühjahr 2025 sogar bei fast sechs Millionen.
Routinemäßige Löschungen als Ursache
Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, dass der Rückgang auf die automatische Löschung inaktiver Konten zurückzuführen sei. Rechtsgrundlage dafür seien datenschutzrechtliche Vorgaben, wonach Zugänge nach 24 Monaten ohne Nutzung entfernt werden müssen. Besonders stark fiel der Einbruch im April 2025 aus. Laut dem offiziellen „Dashboard Digitale Verwaltung“ sank die Zahl der BundID-Konten in diesem Monat um mehrere Hunderttausend.
Einmalzahlung lockte viele Nutzer
Ein wesentlicher Teil der gelöschten Zugänge dürfte aus dem Jahr 2023 stammen. Damals war die BundID zwingend erforderlich, um die einmalige Energiepreispauschale in Höhe von 200 Euro zu beantragen. Vor allem Schüler und Studierende legten dafür kurzfristig ein Konto an. Nach Erhalt der Einmalzahlung blieb der weitere Nutzen für viele jedoch überschaubar, sodass die Accounts später nicht mehr verwendet wurden.
Steigende Nutzungsrate bei Verbliebenen
Obwohl die Zahl der registrierten Konten zurückging, verzeichnet das Ministerium eine zunehmende Aktivität der verbliebenen Nutzer. Seit Anfang 2024 habe sich die Zahl der monatlichen Logins von durchschnittlich einer auf rund zwei Millionen verdoppelt. Auch die Gesamtzahl der neu angelegten BundID-Konten steige seit Mai 2025 wieder leicht – monatlich um etwa 154.000.
Von der BundID zur DeutschlandID
Die BundID wurde 2019 eingeführt und dient Bürgerinnen und Bürgern als einheitliches Nutzerkonto für verschiedene Verwaltungsleistungen – vom BAföG-Antrag bis hin zur Fahrzeugzulassung. Derzeit sind nach Regierungsangaben knapp 1.800 Onlinedienste angebunden. Künftig soll die BundID im Zuge des Onlinezugangsgesetzes 2.0 (OZG) unter dem Namen „DeutschlandID“ weitergeführt werden. Ziel ist ein zentrales Bürgerkonto, das alle wichtigen Verwaltungsprozesse digital abbildet.