Apple steckt mitten in einem harten Abwerbungswettbewerb um Spitzenkräfte im Bereich Künstliche Intelligenz. Seit Jahresbeginn haben rund ein Dutzend Fachleute den Konzern verlassen, darunter führende Köpfe aus dem Team für „Foundational Models“. Sie wechselten zu Rivalen wie Meta, OpenAI, xAI und dem kanadischen Start-up Cohere. Besonders gravierend ist der Weggang von Ruoming Pang, Leiter des Foundation-Model-Teams. Er ging im Juli zu Meta, wo Chef Mark Zuckerberg gezielt Top-Talente mit Antrittsprämien von teils über 100 Millionen US-Dollar lockt. Auch Mark Lee, Tom Gunter, Bowen Zhang und Shuang Ma wechselten zu Meta. OpenAI sicherte sich mit Brandon McKinzie und Dian Ang Yap zwei erfahrene Ingenieure aus Apples Forschung.
Warnsignal für Apples KI-Strategie
„Der Weggang von Pang ist ein klares Signal für eine Vertrauenskrise in Apples KI-Strategie“, so Aaron Sines, Leiter KI-Recruiting bei Razoroo gegenüber der Financial Times (Paywall). In der Branche werde Apple aktuell als leichtes Ziel gesehen. Viele der Abgeworbenen hatten noch im vergangenen Jahr an Forschungsarbeiten mitgewirkt, die Apple erstmals öffentlich vorgestellt hatte.
Probleme bei der Weiterentwicklung von Siri
Apple arbeitet derzeit an einer umfassenden Überarbeitung von Siri. Geplant ist, große Sprachmodelle einzusetzen, um deutlich präzisere Antworten auf Sprachbefehle zu ermöglichen. Doch die Entwicklung verzögert sich. Deshalb übergab man die Verantwortung für Siri von John Giannandrea an Mike Rockwell, der zuvor das Vision-Pro-Headset leitete.
Die neue Siri-Version soll ein Kernstück von „Apple Intelligence“ werden – einer KI-Funktionssammlung, die auf der WWDC vorgestellt wurde. Analyst Wamsi Mohan von der Bank of America warnt jedoch, dass das langsame Tempo Apple im Vergleich zur Konkurrenz ins Hintertreffen bringen könnte.
