In meinem ersten Erfahrungsbericht hatte ich geschildert, wie monatelange WLAN-Störungen und sporadische Aussetzer bei einem Wireless-Headset schließlich zur Einschaltung der Bundesnetzagentur führten. Inzwischen hat der angekündigte Vor-Ort-Termin stattgefunden – mit zwei Technikern, umfangreicher Messtechnik und einer klaren Zielsetzung: der Identifikation möglicher Störquellen. Doch das Ergebnis bleibt vorerst offen.

Messung durch zwei BNetzA-Techniker – aber keine klare Ursache
Die beiden Mitarbeiter der Bundesnetzagentur führten eine rund einstündige Prüfung durch. Zum Einsatz kamen dabei unter anderem hochauflösende Spektrumanalysen für das 2,4- und 5-GHz-Frequenzband, mit deren Hilfe sich unerlaubte Signale, Überschneidungen oder Störungen aufspüren lassen sollten. Zusätzlich wurde die hausinterne Infrastruktur, darunter Router, Access Points und Endgeräte, unter die Lupe genommen.
Wenig überraschend: Die Experten betonten, dass das 2,4-GHz-Band inzwischen stark beansprucht sei – nicht nur durch klassische WLAN- und Bluetooth-Anwendungen, sondern auch durch zahlreiche weitere Geräteklassen. Von Babyphones über Smart-Home-Komponenten bis hin zu Mikrowellen: Das Band gilt mittlerweile als „überlaufen“. Dennoch ließ sich eine Überlastung in meinem konkreten Fall nicht zweifelsfrei nachweisen – auch nicht mit professioneller Messtechnik.
Diagnose-Tool ohne zielführende Hinweise – Kontakt zu Herstellern geplant
Neben der Messung kam auch eine Diagnosesoftware der BNetzA zum Einsatz, die auf Basis der Daten Handlungsempfehlungen ausgibt. Doch auch diese blieb ohne klaren Hinweis auf eine Fehlerquelle. Der Fall gilt daher weiterhin als ungeklärt. Im Gespräch wurde vereinbart, dass der zuständige Sachbearbeiter sich zeitnah bei mir melden wird, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Zudem wurde angeregt, den direkten Kontakt mit den Routerherstellern – in meinem Fall AVM und MikroTik – zu suchen. Diese könnten möglicherweise spezifischere Informationen liefern oder Firmware-seitige Lösungsansätze anbieten.
Professionelle Prüfung – aber noch kein Durchbruch
Der Vor-Ort-Termin war durchweg professionell organisiert und umgesetzt. Dass trotz umfassender Prüfung bislang keine eindeutige Ursache gefunden wurde, zeigt jedoch, wie komplex und vielschichtig Störungen im Bereich Funk- und Heimnetztechnik inzwischen geworden sind. Ich bleibe dran – und werde selbstverständlich berichten, sobald es neue Erkenntnisse oder Maßnahmen gibt.
öhm ?
Danke für die ausführlichen und guten Berichte! Es ist schön zu lesen dass man mit den Problemen offenbar nicht alleine ist.
Könnte eine neue „OBI-Tapete“ da etwas bewirken, mal nach:
Elektromagnetisches Abschirmvlies EMV Weiß 10,05 x 0,52 m
schauen?
Hallo zusammen,
wurde das Thema WlanSensing angesprochen/abgeklärt!!? Vielleicht war ja gerade immer „jemand“ anwesend als sie Störungen auftraten??? Ein heißes Eisen . . . 😯🤔🤔
Betrifft uns letztendlich alle . . .
Ich hoffe, es wird bald eine Lösung gefunden und bedanke mich auch für den Bericht und die Updates dazu… Sehr interessant, wie das Ganze so abläuft. – Gab es da vor wenigen Jahren nicht mal einen ähnlichen Fall, wo letzlich ein alter Fernseher in der Nachbarschaft ausgemacht wurde? Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, nur dass es in der Nachbarschaft, das betraf einige Häuser, zu massiven Störungen kam. Würde mich nicht wundern, wenn sowas Ähnliches hier auch der „Schuldige“ ist. Bin gespannt wie es ausgeht.
Stimmt, das war in Wales. Ein alter Fernseher hatte beim Einschalten einen elektromagnetischen Impuls ausgelöst, wodurch das DSL-Netz im Dorf ausfiel.
Dann bin ich mal gespannt was AVM dazu sagt, außer, dass es nicht bei ihnen liegt!
Da die Probleme sowohl mit AVM als auch Mikrotik auftreten und die Geräte an anderen Standorten problemlos ihren Dienst verrichten, könnte AVM mit der prognostizierten Aussage sogar richtig liegen. Aber wir werden sehen.
Wie hier im Artikel geschrieben wurde, das 2,4 GHz Band ist überlaufen.
Das wird vor allem dort so sein wo es eine dichte Besiedelung gibt.
Es muss nicht einmal ein Störer sein der auf 2,4GHz arbeitet, es kann auch sein das es durch alle möglichen Mischprodukten und Harmonischen genau in diesem Band zu Störungen kommt.
So vor nicht all zu langer Zeit ein Funkamateur im Osten von München, er hatte enorme Störungen im Kurzwellenband. Er forderte dann die Hilfe der Bundesnetzagentur an. Die stellten fest, es gibt eine Störquelle mit breitem Spektrum. Es wurde als Ursache eine PV Anlage in der Nachbarschaft ausfindig gemacht.
Nicht irgend eine PV Anlage, sondern eine PV Anlage mit MLPE Spannungswandlern direkt an den Modulen.
MLPE-Technologie erhöht die Solarenergieerzeugung, indem sie Probleme wie Schatten und Modulunverträglichkeit bekämpft, was zu einer höheren Energieausbeute und Effizienz führt.
Am ende musste die PV Anlage still gelegt werden. Der Lieferant baute die Anlage komplett ab und verbaute eine Andere Ausführung.
Deshalb immer daran denken Schaltnetzteile und Spannungswandler DC/DC, AC/DC oder DC/AC können alle möglichen Störungen verursachen.
Hi…
Ich hatte damals ein ähnliches Problem…..ich hatte mich über Monate gequält…..
Dauernd fiehl das WLAN aus bzw Die Fritzbox startete dauernd neu.
Dann kam ein Techniker mit einem alten Transistor-Radio, stellte eine Rauschfrequenz zwischen 2 Sendern ein und dann lief er damit durch die Wohnung. Und siehe da , in der Nähe von einem Netzteil fing das Radio an zu brummen…Wir hatten unseren Kindern damals Hoverboards gekauft und das eine Netzteil davon strahlte unwarscheinlich ab…das hätten wir nie bemerkt ohne das alte Radio. Seit dem haben wir die Hoverboards im Schuppen geladen und hatten seit dem keine Probleme mehr mit dem WLAN bzw. der Fritzbox.
Vielleicht hilft es ja bei der Suche
Damals kamen noch die gelben Autos der Bundesnetzagentur, nachdem ich angerufen hatte. Der Grund: Die Türschlösser der Autos entriegelten sich immer wieder von selbst. Ein Ingenieur aus der Nachbarschaft hatte irgendein selbstgebautes Gerät betrieben, das die Störungen verursachte. Übrigens: Früher gehörte die heutige Bundesnetzagentur zur Deutschen Bundespost, später wurde sie zur Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) umbenannt.
Ja damals, als es noch die gelben Fahrzeuge mit den Antennen auf dem Dach waren, hatte bereits das bloße Auftauchen eines dieser markanten Fahrzeuge, als ich vor Jahrzehnten eine Radiostörung gemeldet habe, schon dafür gesorgt, dass der Störer nachhaltig verschwunden war.
Soviel Glück scheint der Artikelschreiber offenbar nicht zu haben, vielleicht sind die aktuellen Fahrzeuge der Bundesnetzagentur ja nicht auffällig genug…
Tatsächlich sind die Fahrzeuge nicht mehr ganz so auffällig – aber trotzdem nicht wirklich zu übersehen.
https://pbs.twimg.com/media/FWK7OYKXwAAmbCX.jpg
Waren denn die Störungen im Raum, als die beiden Techniker ihre Messungen aufnahmen?
Was du nicht ausschließen kannst, sind Einkopplungen über das Niederspannungsnetz. Das Ein- oder Ausschalten von insbesondere induktiven Verbrauchern oder Geräten mit schlecht gefilterten Schaltungen geben dem Versorgungsnetz eine Rückkopplung, was dann insbesondere in elektrischer Umgebung (das kann auch dein Nachbar sein) zu Bildsignalverlusten oder -Störungen, Audioaussetzern oder generellen Verbindungsabbrüchen etc. führen kann. Die Einkopplung geschieht über den jeweiligen Eingangskreis der Elektronik und wirkt somit auch die Sekundärseite innerhalb der Kleinspannungsgeräte. Im Prinzip alles, was eine AC/DC Umwandlung macht und mit kleinen Spannungspegeln arbeitet. Die andere Möglichkeit der Einkopplung ist über abgestrahlte EM-Wellen der Versorgungsleitungen, die dann die Signalleitungen in der Nähe beeinflussen; Bildschirmkabel, Audiokabel, USB etc. Sie fungieren quasi als Antenne bzw. Aufnehmer auch von Störungen.
Hochwertige Geräte haben i.d.R. vernünftige Filter drin, die erst gar nicht solche Störsignale verursachen, aber auch externe dämpfen. Aber je nach Qualität oder Störquelle kann das immer noch unzureichend sein.
Was kann man machen?
Ich würde empfindliche Elektronik (Displays, TV, PC-Netzteil etc.) an eine Steckdosenleiste mit Netzfilter anschließen. Das alleine kann schon viele Probleme lösen. Darüber hinaus kann man noch die Erdung des Hauses kontrollieren (lassen).