Mecklenburg-VorpommernNach einem versuchten Cyberangriff auf die Diensthandy-Infrastruktur der Polizei Mecklenburg-Vorpommern hat das Landeskriminalamt vorsorglich reagiert: Die mobilen Einsatzgeräte – bekannt als mPol-Smartphones – sind aktuell nur eingeschränkt im Einsatz. Grund ist ein sicherheitsrelevanter Vorfall auf dem Server, über den die Geräte zentral vernetzt sind und mit polizeilichen Systemen kommunizieren.

Umfangreiche Analysen laufen
Wie das Innenministerium mitteilt, finden derzeit umfangreiche forensische Untersuchungen auf den betroffenen Servern statt. Dabei handelt es sich um zentrale Rechner, die den Zugriff auf Datenbanken und IT-Dienste für die Diensthandys der Beamten regeln – insbesondere für Abfragen von Fahrzeug- oder Personendaten während des Streifendienstes.
Rückkehr zur analogen Funkabfrage
Solange die Analysen andauern, können die mPol-Geräte nur eingeschränkt genutzt werden. Im Außendienst greifen die Polizeikräfte deshalb wieder auf klassische Kommunikationswege zurück: Fahrzeugkennzeichen und Personendaten werden nun per Digitalfunk an die Einsatzzentrale durchgegeben. Die dortigen Kräfte führen dann die erforderlichen Datenabfragen über Computer durch und übermitteln die Ergebnisse zurück an die Streifenbeamten. Die Telefonie und die Basisfunktionen der Smartphones bleiben laut Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern weiterhin verfügbar und lassen sich wie gewohnt nutzen.
mPol-System seit Jahren im Einsatz
Das mPol-System gehört seit mehreren Jahren zur Standardausstattung im Streifendienst in Mecklenburg-Vorpommern. Die Geräte ermöglichen es Beamten, ortsunabhängig auf zentrale Polizeidatenbanken zuzugreifen. Hierzu gehört die Überprüfung von Führerscheinen, Personalausweisen oder die Halterabfrage bei Fahrzeugen. Sie gelten als wichtiger Bestandteil der digitalen Einsatzmittel.
Sicherheitsüberprüfung hat Priorität
Nach Angaben des Innenministeriums steht die Sicherheit der Systeme an oberster Stelle. Erst nach Abschluss der aktuellen Überprüfungen und einer vollständigen Bewertung möglicher Risiken sollen die mPol-Geräte wieder im gewohnten Umfang zum Einsatz kommen. Ob tatsächlich Daten kompromittiert wurden, ist derzeit noch Gegenstand der laufenden Analyse.