FCC-Chef an Europa: „Entscheidet euch – USA oder China“

Brendan Carr, Chef der US-Telekommunikationsaufsicht FCC und enger Vertrauter von Donald Trump, hat Europa zu einer klaren Positionierung in der Technologiedebatte aufgerufen. In einem Interview mit der Financial Times warnt er vor wachsendem Einfluss Chinas. Gleichzeitig fordert er die europäischen Partner auf, Elon Musks Starlink-System stärker zu unterstützen.

Der FCC-Chef fordert Europa auf eine Entscheidung zu treffen. Symbolfoto: DALL·E / OpenAI

Kritik an China – und an der EU

Carr sieht die „westlichen Demokratien“ in einem Grundsatzkonflikt: „Wenn man wegen Starlink besorgt ist, sollte man auf die Version der KP Chinas warten – das wird noch unangenehmer.“ Er will, dass sich Europa deutlicher an Washington orientiert, besonders bei Schlüsseltechnologien wie Satelliteninternet oder künstlicher Intelligenz. Zudem wirft Carr der Europäischen Kommission vor, US-Unternehmen systematisch zu benachteiligen. Die Regulierung wirke aus seiner Sicht protektionistisch und „anti-amerikanisch“. Er selbst gehört zu den Autoren von „Project 2025“, einem konservativen Regierungsplan für eine mögliche zweite Trump-Amtszeit.

Sorge um Starlink – politische Unsicherheit in Europa

Die Aussagen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem viele europäische Staaten und Unternehmen mit Blick auf Starlink zögern. Grund ist unter anderem die Debatte in den USA, ob der Dienst in der Ukraine bei Bedarf abgeschaltet werden kann. Einige Provider wie BT und Virgin Media O2 testen Starlink bereits – verbindliche Verträge gibt es allerdings nicht.

Carr gilt als enger Unterstützer von Elon Musk. Er kritisiert die Biden-Regierung, die Starlink seiner Meinung nach unfair behandelt habe. Beispielsweise erhielt das Unternehmen keine Fördermittel für den Breitbandausbau in ländlichen US-Regionen.

Zölle als Druckmittel – Nokia und Ericsson im Fokus

Carr erhöht den Druck auf europäische Ausrüster. Nokia und Ericsson, so sein Vorschlag, sollten mehr Produktionskapazitäten in die USA verlagern. Andernfalls drohten Strafzölle. Beide Firmen gehören zu den wichtigsten Lieferanten für US-Mobilfunknetze. Für Unternehmen mit Werken in den USA stellt Carr mögliche Vorteile in Aussicht – etwa bei Zulassungen für neue Technologien.

Ericsson-Chef Börje Ekholm zeigte sich zuletzt offen für eine Ausweitung der Fertigung in den USA. Die genaue Entscheidung hänge aber von der zukünftigen Handelspolitik ab. Nokia sieht die USA bereits als „zweite Heimat“ und verweist auf fünf Werke und fünf Forschungszentren vor Ort.

EU setzt auf eigene Lösungen – technisch aber unterlegen

Die EU-Kommission verfolgt aktuell das Ziel, sich mit eigenen Satellitendiensten unabhängiger zu machen. Dazu will Brüssel künftig Dienste für militärische Kommunikation bevorzugt über europäische Anbieter abwickeln lassen. Diese Strategie ließ die Aktienkurse von Eutelsat und SES deutlich steigen.

Doch viele Analysten warnen: Kein europäisches System könne derzeit mit Starlink konkurrieren – weder beim Ausbau noch bei der Stabilität der Verbindung. Deshalb bleibe Elon Musks Netzwerk trotz aller politischen Diskussionen vorerst führend.

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