Sony hat mit den WH-1000XM5 im Jahr 2022 den Nachfolger der bereits beliebten Over Ear Kopfhörer auf den Markt gebracht. Mit einer UVP von 419 Euro setzt man sich allerdings direkt in die Konkurrenz mit der Bose QuietComfort Reihe und den AirPods Max von Apple. Ob die Kopfhörer das Geld wert sind, erfahrt ihr in diesem Testbericht. Vorher geht noch ein Dank raus an Sony, die mir die XM5 für einen Testzeitraum zu Verfügung gestellt haben. Inhaltlich wurden mir aber keine Vorgaben gemacht.
Die wichtigsten Spezifikationen:
- 30mm Treibereinheit
- Bluetooth 5.2
- DSEE Extreme & LDAC Support
- 3.5 Stunden Ladezeit
- Maximal 30 Stunden Wiedergabezeit mit NC und 40 Stunden ohne NC
- Farben: grau und schwarz
Verpackungsinhalt und Design:
Schaut man sich den Verpackungsinhalt und das Design der 1000XM5 einmal an, so erkennt man sofort den unterschied zum Vorgänger. Die Verpackung fühlt sich an, als würde sie aus recycelten Materialien bestehen. Gut für die Umwelt, schlecht für´s Auge. Die äußere Aufmachung gefällt mir deshalb nicht besonders gut. Vor allem im Vergleich zum Vorgänger wirkt das ganze etwas billig, wenn man die UVP im Hinterkopf behält. Aber wenn es der Umwelt gutes tut, soll es mir dennoch recht sein. Wird nach dem Kauf sowieso in den Schrank gelegt.

Packt man die neuen Kopfhörer aus, so fällt einem sofort auf, dass sich auch die Aufbewahrungsbox geändert hat und diese jetzt größer ist. Dazu später mehr. Inhaltlich hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht großartig was verändert. Die Kopfhörer, ein 3.5mm Klinkenkabel und ein USB-C Ladekabel sind enthalten. Ein Reiseadapter wie bei den XM4 war nicht dabei. Kann aber auch an dem Pressegerät liegen. Es ist also alles drin, was man braucht, um die Kopfhörer zu verwenden.

Aufbewahrungsbox und Vorgängervergleich:
Eben schon angesprochen, hat sich das Design der Kopfhörer im Vergleich zum Vorgänger stark verändert. Die Bügel an der Seite lassen sich stufenlos verändern und einklappen ist nun auch nicht mehr möglich. Ein deutlicher Nachteil, wenn man die Box der 1000XM4 zur Hand nimmt. Man erkennt deutlich, wie sehr sie gewachsen ist. Dadurch lassen sie sich nicht mehr so leicht wie früher transportieren und nehmen deutlich mehr Platz ein. Schade. Abgesehen davon gefällt mir das Design sehr gut. Die Verarbeitung ist gewohnt perfekt und ein quietschen oder knacksen ist nicht vorhanden.
Soundqualität und Zusatzfunktionen:
Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt eines Kopfhörers: die Soundqualität und alles was dazu gehört. Ich nutze seit einem Jahr den Vorgänger, also die WH-1000XM4. Ehrlicherweise muss ich also zugeben, dass es nicht wirklich einen Unterschied in der Qualität gibt. Bedeutet nicht, dass sich die Kopfhörer schlecht anhören. Die XM4 haben nur auch schon eine wirklich exzellente Klangwiedergabe. Wer es etwas kräftiger im Bass mag, wird sich in die XM5 verlieben. Die höhen und tiefen werden sehr gut getroffen und egal welches Genre man hört, am Ende ist es definitiv ein Genuss. Wem es aber doch zu viel ist, der kann über den Equalizer in der Headphones Connect App ein feintuning vornehmen.

Man sagt immer, Sony habe das Beste Noise Cancelling auf dem Markt. Ich hatte bereits die aktuellsten Bose, AirPods Max, Libretone und Sennheiser ausprobiert und muss sagen, dass es durchaus seine Richtigkeit hat. Egal ob in der U-Bahn, Tram, Zug oder Flugzeug: dank der Mikrofone werden Umgebungsgeräusche perfekt abgeschirmt und man hört quasi gar nichts mehr davon. In Zahlen würde ich das mit einer soliden 8/10 bewerten, was sich durchaus sehen lassen kann. Wer das ganze aber noch anpassen und verbessern lassen will, kann das wieder in der hauseigenen App tun und genau nach seinen Wünschen konfigurieren.

Zusätzliche Funktionen:
Die App von Sony ist vollgepackt mit Möglichkeiten der freien Konfiguration. Equalizer, Pegelmessung, Ohranalyse, simultane Verbindung und adaptive Geräuschunterdrückung. Das alles und noch viel mehr könnt ihr einstellen und die 1000XM5 anpassen, so wie es euch am liebsten ist.
Klangqualität bei Telefonaten:
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich bei der Klangqualität doch etwas mehr getan. Die zusätzlich verbauten Mikrofone sind eine gute Unterstützung und verbessern die Versändlichkeit beim Gegenüber. Allgemein konnte man immer klar und deutlich verstehen, was ich gesagt habe und umgekehrt genauso. Für Telefonate und Meetings sind diese Kopfhörer also auch durchaus geeignet.
Fazit:
Sony stellt sich mit den WH-1000XM5 erneut gegen die Konkurrenz in den Ring und versucht sich die Krone zurückzuerobern. Apple und Bose sind schwere Gegner, aber trotzdem schafft man es, sich durchzusetzen. Im Noise Cancelling sind diese ungeschlagener Sieger und bei der Klangqualität sind sie auch vorne mit dabei. Am Ende muss jeder für sich entscheiden, für welche Kopfhörer man sich entscheidet. Man macht bei keinem der Hersteller was falsch und wird auf jeden Fall zufrieden sein. Der Otto-Normal Nutzer wird auch wahrscheinlich kaum einen Unterschied feststellen und HiFi-Fanatiker greifen sowieso zu professionellem Equipment. Würde ich sie also empfehlen? Jein. 420 Euro sind schon sehr viel Geld, vor allem in der aktuellen Situation. Den Vorgänger bekommt man für um die 260 € und auch dort macht man nichts falsch. Umsteigen von den XM4 ist also nicht nötig und der Nachfolger kann getrost übersprungen werden. Bleibt abzuwarten, was Sony in Zukunft aus dem Hut zaubert.
Also wenn das NC der Sony XM5 eine 8/10 hat, was ist denn dann bitte eine 09/10 der 10/10? 🤔
Ich habe alle Kopfhörer durch: Apple, Sony, Bose. Das NC der Sony ist der Knaller,weshalb ich sie auch trotz des hohen Preises behalten habe. Will man in einer Videokonferenz die Kopfhörer verwenden, sollte man ein externes Mikrofon nutzen, um die Qualität der Kopfhörer voll auszuschöpfen. Ansonsten wird die Soundqualität wegen der limitierten Datenrate von Bluetooth reduziert, bedingt durch die gleichzeitige Nutzung der Mikrofone und Lautsprecher.
gepostet mit der Deskmodder.de-App für iOS
Wem es hauptsächlich um Klangqualität beim Musik hören geht, dem empfehle ich die B&W PX7/PX5. Das sind in dieser Preisklasse klanglich die besten. Da kann auch Sony nicht mithalten.