Von Fans erstellte Designstudien und Mockups sind immer eine tolle Sache und vor allem auch ein Zeichen für eine intakte Fangemeinde – so auch bei Microsoft und den zahlreichen Konzepten zu Windows 10. Gerade die neue Fluent-Designsprache (früher: Neon) hat viele neue Ideen hervorgebracht. Ein paar dieser Konzepte – zum Teil bisher noch weitestgehend unentdeckt – möchten wir hier einmal zusammenstellen:
Datei-Explorer
An einer Datei-Explorer App im Fluent Design haben sich schon viele Hobby-Designer ausprobiert. Einer von ihnen ist Andy Shi aus den USA: Er hat sich augenscheinlich am Edge-Browser orientiert und eine simple Explorer-App mit Tabs und den wichtigsten Aktionsmöglichkeiten entworfen:
Ein anderes Konzept stammt von Michael Crabtree – ebenfalls aus den USA – und ist schon deutlich mächtiger vom Funktionsumfang und den angezeigten Informationen. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Microsofts tatsächlicher Umsetzung im Fall Creators Update in eine ähnliche Richtung hinauslaufen wird. Michaels Konzept ist übrigens sogar ein bisschen interaktiv: Auf dieser Seite kann man selber damit ein wenig herumspielen.
Bekanntlich sind ja alle guten Dinge drei, weshalb auch zum Abschluss noch ein Mockup zum Datei-Explorer von Masoud Mirpanahi aus dem Iran folgt. Er setzt auf eine ziemlich reduzierte Oberfläche und verzichtet auf Tabs. Mittlerweile hat Microsoft aber ja schon quasi bestätigt, dass der Date-Explorer zukünftig mit Tabs ausgestattet wird. Deshalb würde ich dieses Konzept im Gegensatz zu den anderen beiden als weniger realistisch einschätzen.

Editor (Notepad)
Andy Shi hat sich neben dem Explorer auch über den Editor (Notepad) Gedanken gemacht. Ebenfalls sehr reduziert und mit einer vertikalen Aktionsleiste sowie Transparenz-Effekten. Kann sich durchaus sehen lassen:

Spotify
Mittlerweile ist klar, dass Spotify zwar in den Windows Store kommt – allerdings nicht als richtige UWP-App. Das wusste Dominique Müller aus Stuttgart aber noch nicht, als er sich an die Umsetzung seiner Idee einer modern aussehenden Spotify-App gemacht hat. Seiner Meinung nach passt das neue Fluent Design von Microsoft besonders gut zu Apps, mit denen Inhalte wie Filme, Musik oder Bilder konsumiert werden. Das kann man eindeutig so stehen lassen:

Steam
Ebenfalls von ihm stammt dieses Mockup einer Steam-App für Windows 10 im Fluent-Design. Allerdings wird wird eine solche Anwendung so schnell nicht den Weg in den Windows-Store finden, weil sie ja einen zweiten „Store im Store“ darstellen würde. Dennoch toll, dass sich darüber Gedanken gemacht werden.

IMDb
Die Filmdatenbank IMDb dürfte vielen von euch sicherlich ein Begriff sein. Joshua Grzybowski aus den USA hat sich überlegt, wie eine passende Windows-10-App im Fluent-Design mit den Transparenz-Effekten aussehen könnte. Sogar einmal mit dem hellen Systemschema und einmal mit dem dunklen. Die (relativ) neue vertikale Navigationsleiste ist auch schon enthalten.
Eduardo Rosas aus Mexiko zeigt mit seinem Konzept, mit wie wenig Aufwand die aktuelle Twitter-App an das Fluent-Design angepasst werden könnte. Dazu hat er einfach die Navigationsleiste transparent gestaltet und mit dem wieder modernen Blur-Effekt hinterlegt. Weitere Bilder hierzu findet ihr hinter dem Link aus dem ersten Satz.

Zum Abschluss dieser kleinen Sammlung habe ich noch ein etwas abstraktes Mockup von the minimalist zu einer WhatsApp-App für Windows 10 gefunden. Auch hier ist eine Umsetzung mehr als unwahrscheinlich: WhatsApp hat zwar neuerdings eine App im Store – dabei handelt es sich aber eher um WhatsApp-Web und daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Wer sich dennoch mehr Bilder oder ein Video dazu ansehen möchte, kann auch hier dem Link folgen.

Das sieht ja alles interessant aus, ich freu mich auf die Zukunft
Die beiden ersten Explorerkonzepte überzeugen und wirken auch nicht [I]zu[/I] blurig, sondern ganz in Ordnung. Ich hoffe aber stärkstens, dass Microsoft das alte Explorerfundament beibehält und nicht wieder das Rad neu erfindet – wo kämen wir sonst mit allen guten alten Tweakern wie den von Winaero hin? Wenn MS eine neue App dazu schafft, wird sie bestimmt nicht so einfach über die Registry zu modifizieren sein wie der jetzige Explorer. Außerdem fürchte ich, dass man an C: und D: gar nicht mehr herankommen wird …
Das dritte Konzept zum Explorer hätte mir übrigens eh nicht gefallen, mangels Kontrasten. Zu minimalistisch!
Notepad aber, finde ich, sollte man bis auf vielleicht eine Fluent-Menüleiste wirklich ruhig so lassen, wie es jetzt ausschaut. Sonst enden wir beim Pendant zu Paint 3D und müssen uns am Ende mit einer Richttextbox herumschlagen, oder MS stellt die Codeschriftart mal wieder typisch ganz ab oder die Codierungsoptionen oder so … Zumindest meiner Meinung nach besteht die Funktion von mspaint und notepad gerade in ihrer Spartanität und Klassik, sodass man auf sie vertrauen kann, wenn es z. B. darum geht, ein Bild bzw. einen Text aus der Zwischenablage seiner Formatierung zu entledigen, wo ich mir bei Paint 3D schon nicht mehr ganz so sicher wäre. Zu verwirrend, weil unnötig viele Funktionen! Und wenn sie im Editor anfangen, Formatierung einzubauen oder so, dann wüsste mindestens ich nicht mehr, wie ich mit meinen schnell getippten Notizen zu Rande kommen sollte! Hm, als Auflistung sieht es doch besser aus … aber die Schriftgröße gefällt mir nicht … Einfach unnötig kompliziert wäre das, bitte belass es beim Alten, Microsoft.
Zu den anderen Apps kann ich weniger sagen, da ich sie nicht oder nur sehr sporadisch verwende. Spotify und Steam sehen aber zumindest in den Konzepten schon sehr professionell aus, wohingegen mir bei IMDb die Kontraste (Wechsel einfarbig – Neon) zu stark, ähnlich bei Twitter und einfach zu gering bei Whatsapp erscheinen. Hier sollte man sich auch stärker an der Aufteilung aus der (Android-)App orientieren, wenngleich natürlich eine Erweiterung im Vergleich zur jetzigen UWP-Version sehr attraktiv erschiene, zwei Fenster halte ich da jedenfalls für definitiv übertrieben.
Aber ich stelle fest, dass uns ein sehr interessanter Wandel bevorsteht. Richtig, das heißt wohlbedacht und im rechten Maß eingesetzt kann das Fluentdesign ja doch ganz schick wirken (da hatte ich mich neulich noch wesentlich ablehnender ausgedrückt … man lernt halt nie aus). Aber die verantwortlichen Designer in Redmond und sonstwo müssen wirklich acht geben, dass sie nicht derartig Minimalistisches schaffen wie z. B. im letzten Konzept. Dann kann von mir aus die neue Ära des Fluentdesigns Win32 geradezu verschlingend, besser gesagt: ergänzen, vollkommen hereinbrechen.
Die Tabs sind ja schön aber man muss auf den tabs klicken, für ein Browser oki, für ein Filmmanager ist es besser die 2 Fenster Technik.
Okay, dann vielleicht nach gutem alten WMI-Standard … Tabs können innerhalb des Fensters frei verschoben werden? Andererseits finde ich das Tabsystem wie bei Chrome völlig ausreichend, bei Bedarf kann ich ja einfach einen Tab aus dem Fenster hinausziehen, rechts andocken und das andere Fenster links. Nur ein bisschen unpraktisch, dass man dann selbst den Vorschau-/Detailbereich doppelt sieht :/