Google hat uns gestern sein neues Logo vorgestellt. Irgendwie ändert man dort auch im Jahresrhythmus das Aussehen. Viel interessanter ist aber die Meldung , dass Google zusammen mit Netflix, Amazon, Microsoft, Intel, Cisco und Mozilla – also Branchenriesen – an einem neuen, offenen Standard für Videos ( bzw. an einem neuen Videocodec) arbeitet.
“ Alliance for Open Media“ nennt sich die Gruppe der o.g. namenhaften Firmen.
Der neue Standard bzw. Codec soll flexibel sein und sich z.B. an Hardware anpassen können. Bestmögliche Qualität soll erreicht werden, auch wenn nur geringe Bandbreite oder Hardware zur Verfügung steht.
Im Web soll sich der Codec anpassen an Seitenverhältnisse und Co.. Letztliches Ziel ist es wohl das aktuelle Durcheinander im Web zu vereinen. Derzeit gibt’s HTML 5, Flash und Silverlight als Videostandard.
Hier mal die Ziele, welche der neue Standard verfolgt:
- Interoperable and open;
- Optimized for the web;
- Scalable to any modern device at any bandwidth;
- Designed with a low computational footprint and optimized for hardware;
- Capable of consistent, highest-quality, real-time video delivery;
- and Flexible for both commercial and non-commercial content, including user-generated content.
Ich bin mal gespannt, was der Codec leisten wird und hoffe, dass sich weitere Firmen anschließen werden. Weitere Infos gibt’s HIER.
Ein Video.Codec für UHD. Es ist zu hoffen, dass deren Produkt nicht wie bei MPEG (MP3-Audio und MP4-Video) dazu führt, dass Nutzende wieder Lizenzgebühren zahlen müssen.
Bislang verdienen sich die Lizenzinhaber der alten Standards durch jedes Programm/Gerät was MPEG nutzt, eine goldene Nase.
Schöne Aussicht, aber eben nur Zukunft. Bis der Code rauskommt sind garantiert mindestens zwei Jahre ins Land gegangen. Und ob der Codec dann MPEG-Audio und Video dekodieren kann, steht in den Sternen.
Bis dahin bleibt die Nerverei, dass manche Betriebssysteme oder Browser bestimmte Video- und Audio-Formate/Codecs nicht intern abspielen/streamen können.
Klar, es wäre möglich erst das Audio/Video runter zu laden und dann mit ffmpeg o. ä. um zu kodieren oder gleich mit ffmplay oder einem anderen MediaPlayer abzuspielen. Aber solche Umwege schrecken ab und kosten Zeit, insbesondere wenn die Wuelldatei mehre zig MB hat und der Download dauert.
Hassenswert, dass manche nicht mit offenen Standards wie Ogg oder WebM arbeiten.
Und dann gibt es noch das schrottige Flash, das entweder auf Mobil nicht läuft oder regelmäßig in Linux, Mac und Windows Sicherheitslücken reißt.
Und nicht alle Leute wollen ihren Videos bei Anbeitern wie YT, Vimeo o. ä. hosten die andere Standards on the fly auf ihren Servern ausliefern.