In den ersten Nutzungsbedingungen für die Build 9879 wurde ja schon heftig gewettert, dass Microsoft eine Menge an Daten sammelt und diese auswertet.
Für die Januar Consumer Preview wurden seitens Microsoft nun geänderte Bedingungen angekündigt, die nun online einzusehen sind.
Wirklich geändert hat sich nichts. Wer „Paranoia“ schiebt, muss auch die Finger von der Windows 10 Januar CP lassen.
Denn in den Nutzungsbedingungen steht eindeutig:
Die Programmdienste können:
·automatisch Daten über Aktivitäten auf Ihren Geräten erheben und an Microsoft und ihre Partner übertragen, darunter auch personenbezogene Daten bzw. für Office-Apps, die in der Software enthalten sind.
Weiterführende Links: insider.windows.com/Home/PrivacyStatement
Weiterhin ist auch in der Januar CP Windows Update auf automatisch gestellt und das lässt sich (ohne Trick) nicht ändern. Wobei ich hier sagen muss, in einer Preview ist das automatische Update durchaus empfehlenswert. Denn man soll die Preview ja noch nicht unbedingt als Haupt-System nutzen, sondern testen.
Genau heisst es:
2.2 Updates. Die Programmdienste werden automatisch, beispielsweise über Windows Update, aktualisiert. Dieses Feature kann nicht abgeschaltet werden. Durch Ihre Nutzung der Programmdienste erklären Sie sich mit dem Erhalt automatischer Updates ohne zusätzliche Benachrichtigung einverstanden und gestatten es Microsoft, die Updates für Sie herunterzuladen und zu installieren. Sie stimmen zu, nur Updates von Microsoft oder von von Microsoft autorisierten Quellen zu erhalten.
Alles weitere solltet ihr euch selber durchlesen. Verändert hat sich im Prinzip aber nichts.
Wer Paranoia schiebt, sollte sich keinen Computer – gleich welcher Art auch immer – anschaffen. Und jede Verbindung mit dem Internet ist ohnehin gefährlich. Angefangen vom Verkäufer des Gerätes („dürfte ich Ihre Postleitzahl erfahren?“) über die Aktivierung des Betriebssystems, dem ISP, bis hin zu den Angeboten auf Web-Seiten, alle Unternehmen speichern persönliche Daten und zeichnen das Nutzerverhalten auf. Android-Nutzer reiben sich ja ständig die Augen, wenn sie sehen, welche Berechtigungen eine simple Notiz-App erfordert (Zugriff auf Standort, Kontakte usw.). Da sind die Bedingungen von MS nichts Ungewöhnliches mehr. Interessant war da gestern in der Präsentation die Vorführung von Cortana. Letztlich wird alles, was man Cortana ins Ohr flüstert, in der Cloud abgelegt und ausgewertet…
Aus lauter Jux und Dollerei habe ich mal das Webformular für Anfragen zum Datenschutz ausgefüllt und angefragt, welche persönlichen Daten MS von mir im Rahmen der Nutzung der TP und der Teilnahme am Insider Programm gespeichert hat.
Das Formular findet sich hier:
http://go.microsoft.com/fwlink/p/?LinkId=227290
Ich bin mal auf die Antwort gespannt. Zumindest nach deutschem Datenschutzrecht besteht ein Anspruch darauf, die gespeicherten persönlichen Daten genannt zu bekommen.
Sollte die Antwort ausweichend ausfallen, werde ich einfach mal bei Tilo Weichert und seiner Behörde anklopfen…
Na auf die Antwort bin ich mal gespannt, Andreas.
@Andreas wäre cool wenn du uns hier auf dem Laufenden hälst
@moinmoin & justWachert:
Mach ich. Das ist ja für alle Windows-User interessant. Also: „stay tuned…“
Ein kurzer Zwischenbericht:
Auf meine Anfrage habe ich eine sehr allgemein gehaltene Antwort erhalten.
We feel that the Privacy Statement for the Windows Technical Preview offers a thorough description of the data collected through the Preview, and how that data is collected. However, below is some additional information about how certain information is collected.
Typed Characters
For Windows 10 Technical Preview, we collect text input to help improve autocomplete, spellcheck and dictionary features. We do not associate this data with individual identifiers. In other words, it is not associated with a customer. […].
Usage Data
For Windows 10 Technical Preview we also collect information related to the usage of various apps and services (usage data). […] We do not collect contents of your files.
[…]
Darauf habe ich mit einem Hinweis auf § 34 BDSG reagiert und einfach mal behauptet, daß der auf MS anwendbar ist, da der Service auch in der Bundesrepublik nutzbar ist
Der Eingang dieser Nachricht ist bestätigt. An einer Antwort wird gearbeitet…
Kleiner Nachtrag:
Daher die Auslassungen.
der volle Wortlaut der Antwort war etwas zu lang und produzierte einen „wordpress-Fehler“