Microsoft hat nun also auch ein erstes eigenes Wearable vorgestellt: Durch das Microsoft Band sollen wir alle gesünder leben und gleichzeitig produktiver sein. Klingt erstmal nicht schlecht, ist es auf den zweiten Blick auch nicht.
Im Fokus steht deshalb auch erstmals die Gesundheit: Ein GPS-Modul (Alleinstellungsmerkmal!), ein UV-Sensor, ein Herzfrequenzmesser, ein Beschleunigungssensor und ein Hautthermometer sollen unsere Daten sammeln und anschließend gibt uns das Microsoft Band oder die Apps auf dem Smartphone eine Rückmeldung oder Empfehlungen.
Dabei spielt auch das verwendete Betriebssystem keine Rolle, weil die Microsoft-Health-Plattform unter iOS, Android und Windows Phone läuft – so ist zumindest der Plan von Microsoft. Die Gesundheits-App von Apple heißt allerdings auch zufällig Health. Möglicherweise hat Apple den Namen für Softwareprodukte also schon geschützt und wir erleben ein zweites SkyDrive.
Gesteuert wird das Wearable über einen Touchscreen oder mithilfe von Cortana über die eigene Sprache. Deshalb ist das 199 Dollar teure Gerät auch nicht bei uns zu haben. Auf dem Display können außerdem Vorschauen von E-Mails, Finanzen, Kalendern oder Nachrichten angezeigt werden. Auch die Akkulaufzeit ist mit zwei Tagen ohne GPS-Nutzung nicht übel.
Alles andere enttäuscht allerdings: Warum wiederholt man den Fehler von Samsung bei der Gear Fit noch einmal? Die Form des Gerätes und Darstellungsweise der Inhalte erfordert beim Ablesen und Bedienen eine extrem unnatürliche Armhaltung. Samsung hat damals übrigens ein Software-Update nachgeschoben, um den Bildschirminhalt zu drehen. Warum wird das Device augenscheinlich zudem noch in der Handgelenksinnenseite angebracht? Warum ist ein Gesundheitsarmband zur Aufzeichnung aller Aktivitäten nicht wasserdicht? Warum kann die Uhr nicht kabellos geladen werden? Warum wirkt die Uhr schon auf den Produktbildern von Microsoft klobig und zu groß? Warum hat man auf ein gebogenen Display und verschiedene Farben verzichtet? Warum hat man mal wieder keine anständige Präsentation auf die Reihe bekommen und für eine weltweite Verfügbarkeit gesorgt? Warum ist dieser letzte Absatz fast so lang wie alle anderen zusammen?
Naja, demnach wäre es der erste Flop, der innerhalb eines Tages ausverkauft war!
Im übrigen ist die nicht Verfügbarkeit in Europa, nicht auf das fehlen von Cortana zurückzuführen. Da Microsoft selbst die only US Strategie mit einer auf den Markt begrenzten Testphase begründet hat.
Laut Microsoft soll das Band ca. Mitte 2015 in Europa aufschlagen.
Anstatt über die länge des letzten Textabschnitts zu sinnieren, hättest du mal ne Mail an Microsoft senden können und aus Redmond die gleiche Infos erhalten wie alle die es getan haben!
Gelobt seien die guten alten Zeiten, da man aus vollen Herzen Gesundheitsspießer verachtete, Liebeskummer mit einer Flasche Wodka und 3 Schachteln Zigaretten anging, über Vegetarier spottete, kurz nach dem Frühstuck am späten Nachmittag die THC-Tauglichkeit von Start Trek bewies und zu allem, was sonst im Leben passierte, den passenden Soundtrack hatte. Kinders, was ist aus Euch bloß geworden!
„Die Form des Gerätes und Darstellungsweise der Inhalte erfordert beim Ablesen und Bedienen eine extrem unnatürliche Armhaltung. Samsung hat damals übrigens ein Software-Update nachgeschoben, um den Bildschirminhalt zu drehen. Warum wird das Device augenscheinlich zudem noch in der Handgelenksinnenseite angebracht?“
Um das breite Display ordentlich in den Augenschein zu nehmen, bietet sich die Handinnenseite deswegen an, weil gerade diese Armhaltung am sinnvollsten und gar nicht unnatürlich ist, also die gleiche Haltung erfordert, die beim Nasenbohren verlangt wird. Der Ellenbogen braucht noch nicht einmal vom Körper weggespreizt zu werden. Einfach mal ausprobieren!
Ich werd so ein Ding nie im Leben mir umschnallen, aber vom Konzept gefällt es mir besser als das Prinzip, Uhren nachzuahmen. Soll der Skeuomorphismus denn nicht gestorben sein?