Die Deutsche Post verändert ihr Filialnetz grundlegend. Während das Unternehmen lange auf Partnerschaften mit kleinen Geschäften und Agenturen setzte, sollen künftig vermehrt Automaten die Versorgung übernehmen. Laut Bundesnetzagentur gelten inzwischen 72 dieser sogenannten Poststationen als offizielle Standorte – weitere rund 500 Anträge sind in Bearbeitung.

Gesetzliche Vorgaben kollidieren mit der Realität
Der Gesetzgeber verlangt von der Deutschen Post ein Netz mit rund 12.000 Filialen. In der Praxis wird das aber immer schwieriger, weil sich kaum noch Ladenbesitzer finden, die eine Poststelle übernehmen wollen. Gerade in ländlichen Gebieten schließen kleine Partnerfilialen, weil sich der Betrieb wirtschaftlich kaum noch lohnt. Um die gesetzlich geforderte Grundversorgung dennoch zu sichern, greift die Post nun auf Automatenlösungen zurück, die seit einer Gesetzesänderung Anfang des Jahres als vollwertige Standorte anerkannt werden.
Automatisierte Abläufe mit optionaler Videoberatung
Die neuen Stationen übernehmen zentrale Aufgaben des täglichen Postbetriebs. Kunden können dort Briefe und Pakete aufgeben, Sendungen abholen oder Briefmarken kaufen. Über ein integriertes Videoterminal lässt sich bei Bedarf eine Beratung zuschalten – allerdings nur zu festgelegten Zeiten. Nach Angaben des Unternehmens sind bundesweit bereits mehrere Hundert dieser Systeme aktiv, viele davon an Orten, an denen eine klassische Filiale geschlossen wurde oder nie bestand.
Reaktionen aus Kommunen und Verbänden
Während die Post den Schritt als notwendige Modernisierung versteht, sehen Kommunalvertreter und Sozialverbände die Entwicklung kritisch. Der Deutsche Landkreistag warnt vor einer schleichenden Erosion öffentlicher Grundversorgung, da persönliche Ansprechpartner zunehmend entfallen. Auch der Sozialverband VdK äußert Bedenken: Viele Automaten seien weder barrierefrei noch leicht verständlich – ältere Menschen und Menschen mit Behinderung könnten dadurch benachteiligt werden.
Zwischen Effizienz und Kundennähe
Die Post betont, dass die neuen Systeme eine Ergänzung und kein Ersatz für klassische Filialen darstellen sollen. Dennoch ist klar, dass Automaten langfristig Kosten senken und Personalbedarf verringern. Ob dieser Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Bürgernähe gelingt, bleibt offen. Schon jetzt verzeichnen Verbraucherzentralen steigende Beschwerdezahlen – ein Hinweis darauf, dass viele Kunden den Servicewandel kritisch sehen.
Die Automaten sind super. Paket zuhause packen, online frankieren und ab damit in die Packstation. Pakete empfangen ist genauso einfach. Die App zickt zwar manchmal rum, aber das ist in letzter Zeit selten. Ich nutze das regelmässig für alles, was ich nicht in die Schweiz liefern lassen kann. Dann fahre ich abends schnell noch zur Packstation und hole das Zeug ab.
Beim Versand fänd ich es noch gut, wenn eine Waage und ein automatisches Frankiersystem integriert wäre: Paket ins Fach legen -> Es wird gewogen -> Empfänger am Bildschirm eintragen (der Absender kann automatisch anhand der Postnummer identifiziert und vermerkt werden -> Kurze Bestätigung über die entstehenden Kosten -> Zahlung per Handy oder Kreditkarte.
Es könnte so einfach sein, und ich denke, dass das kommen wird.
Barrierefrei und leicht verständlich ist relativ. Gleiches hat man damals über die Bankomaten gesagt. Trotzdem haben sie sich durchgesetzt. Ich weiss auch nicht, wie es in Deutschland ist, aber hier in der Schweiz kann man überall (Bäckerei, Blumenladen, Kiosk, Parkgebühr, …) mit Karte zahlen, wenngleich mir bewusst ist, dass es nach wie vor Technologieverweigerer gibt, die was von Datenschutz faseln.
Beim Datenschutz helfen nur sauber definierte Gesetze, denn alles andere behindert den Fortschritt.
Ich habe mich da noch nie rangetraut. Mal versuchen. Wenn ich mal wieder was bestelle. Hauptsache das geht auch ohne Smartphone.
Die DHL App ist eigentlich ziemlich hilfreich und unterstützend, wenn ein Paket an dich adressiert ist poppt es automatisch in der App auf und man kann sich auch Briefvorankündigungen anschauen (Bild vom Front des Briefes, Je nach Verteilungszentrum auch mal nicht).
Und wenn ich mal nicht Zuhause bin leite ich es einfach an eine Packstation und kann es jederzeit abholen, bei so 20-30 Paketen die ich bis jetzt durch die Packstation erhalten und versendet habe gab es bisher keine Problem.
Geht alles schon ganz gut. Trotzdem sehe ich diesen ganzen Rückzug von menschlicher Interaktion überall sehr bedenklich. Nicht zu vergessen die vielen Stellen, die dadurch mal wieder wegfallen, weil es für Unternehmen wie die Post einfach billiger ist, überall Automaten aufzustellen.
Bei Banken fallen ja auch immer mehr Filialen weg. Es ist einfach traurig, dass man als Kunde immer mehr mit Computerprogrammen anstatt mit Menschen zu tun hat, und all den Nachteilen die man dadurch hat, wie suboptimale Beratung und Hilfestellung.
Früher war es tatsächlich mal so, dass man den Kunden mit Mitarbeitern in Kontakt gebracht hat, weil es so einfach persönlicher, und für den Kunden angenehmer war.
Mir fehlt da zugegeben die persönliche Erfahrung, da ich (a) nur sehr, sehr selten etwas verschicke, wofür ich auf die Post müsste, und (b) ausserdem (noch?) eine Poststelle im Ort habe.
Meine generelle Erfahrung mit der berühmten Digitalisierung ist es leider, dass es oft unnötig kompliziert gemacht wird. Z.B. kaufe ich Fahrkarten wenn immer möglich nach wie vor am Automaten oder beim Fahrer, weil mir der Online-Kauf schlicht viel zu umständlich ist. Man braucht häufig eine App (wozu?), muss sich registrieren (wozu?), muss seinen Namen und sein Geburtsdatum angeben (wozu?), und dann noch die Zahlungsdaten eingeben (was sich kaum vermeiden lässt) oder, schlimmer, sie beim Anbieter hinterlegen. Warum soll ich mir das antun?
Was Du schreibst, klingt leider wieder genauso unbrauchbar umständlich. Wieso braucht man eine App? Muss man sich etwa auch noch registrieren? Wieso muss man online frankieren, wenn man doch sowieso zum Automaten geht? Vielleicht sogar noch etwas ausdrucken und aufkleben? Und wer denkt sich so etwas aus?
Statt ein Auto ökologisch durch die Stadt und/oder übers Land fahren zu lassen, ist es wirklich sinnvoller dann hunderte, damit zu beschäftigen ihre Pakete und Päckchen aus dem Automaten zu holen. Und natürlich gehen alle zu Fuß oder fahren Rad.
Ach und unsere Rentner nicht vergessen, zum Glück sind alle so mobil und geistig voll da, das das mit dem vorhandenen Smartphon-wissen auch perfekt klappt.
Es soll berufstätige Menschen geben, die während der Arbeitszeit nicht auf den Paketboten zuhause warten können. Da ist es natürlich voll blöd auf dem Nachhauseweg ein Paket abzuholen.
Durch die Packstationen entfallen übrigens keine Paketanliefungen an die Haustür. Und man kann sich auch Pakete abholen lassen. Briefkästen soll es auch noch geben. Ich weiß nicht, wo das Problem liegt.
Und DHL kann sich auch keine Paketboten schnitzen bzw. Ladenbesitzer verpflichten für sie zu arbeiten.
Der einsame Rentner hat dann ja keinen „Schalterbeamten“ mehr zum Quatschen.
Na ja, nach dem mittlerweile reihenweise die Zusteller tot umfallen wegen Ausathmen-Verbot – Zitat: „CO2-freie Zustellung“ – wundert mich überhaupt nichts mehr !!!
Und seit Provider wie Vodafone reihenweise Handy-Nummern – teils mitten im Gespräch – ungefragt und ohne Vorinfo abschalten, macht auch das mit den Smartfones immer mehr Spaß – Beweis: 0172 4782039 …
Da kann sich so Manche(r) das Lachen nicht mehr verbeißen!
Es lebe der Fortschritt und die Dummheit der Menschen !!!
Auf dem Land kann ich mir das vorstellen, besser als nichts.
Aber das muss ohne App, ohne Handy und ohne Online-Abwicklung funktionieren, also gleich vor Ort!
Früher ging man in den Laden, legte den Brief oder den Abholschein hin, zeigte den Perso und fertig. So einfach muss es mit dem Automaten auch sein.
Geht auch ohne Handy,APP. Einfach den Barcode von der Nachricht scannen oder falls der Scanner mal wieder streikt die Nummer eingeben. Funktionierte bei mir bislang einwandfrei.
Wird es wohl so balt nicht mehr geben. Ich z.B. besitze kein Mobilfunktelefon und lehne Kartenzahlung grundsätzlich ab. Von daher für mich demnächst, Tschüß DHL.
Hier steht so ein Ding, in extrem große Ausführung, ca. 20 m (!) entfernt vom Hauptbahnhof der Großstadt an dessen Hauptparkplatz, der fast immer übervoll ist. Wegen dem auch hier wachsendem Vandalismus ist das Ding bis zu 6 mal (!) im Jahr 7 bis 14 Tage am Stück komplett außer Betrieb. Zwar sind dann Pakete da drin, aber die kann keiner raus holen. Und auch DHL kann oft die Pakete, wie versprochen, nicht mehr raus holen. Die Konsequenzen sind für die Empfänger der darin eingesperrten Pakete teilweise recht drastisch. Eine Tante (85) von mir hat es dort auch schon erwischt. Sowieso ist das Zustellsystem von DHL etwas undurchsichtig. Hier ist ein Partner-Shop keine 500 m von mir weg. Pakete werden aber zum Abholen in eine Station in mehr als 2 km Entfernung (ein anderer Stadtteil, am anderen Flussufer) gesteckt. Diese Station steht bei einem Rewe-Markt und auch dort wütet Vandalismus. Sowieso haben Rollstuhlfahrer keine reale Chance aus den oberen Fächern dort Sendungen zu entnehmen. Und hier in dieser Großstadt haben inzwischen mehr als 30% der Einwohner einen Behindertenausweis ! Die Überalterung lässt grüßen. Habe übrigens auch nur ein Handy (mit LTE), Prepaid bei O2.