Smart Home im Alltag: HomeKit, Home Assistant und Matter im Zusammenspiel

Smart Home bedeutet heute weit mehr als nur das Ein- und Ausschalten von Lampen über eine App. Richtig umgesetzt, lassen sich ganze Abläufe automatisieren, Geräte verschiedener Hersteller miteinander kombinieren und der Alltag deutlich erleichtern. In meinem Zuhause ist daraus ein komplexes System entstanden, das auf zwei Plattformen aufbaut: Apple Home als zentrale Steuerung für den Alltag und Home Assistant OS als erweiterte Daten- und Integrationsplattform.

Moderne Smart-Home-Umgebung mit zentralem Dashboard für Apple Home, Home Assistant und Matter – vernetzt, übersichtlich und zukunftssicher. Grafik: Deskmodder / KI-Illustration

Das Ziel ist nicht nur Alltagstauglichkeit, sondern auch Sicherheit, Effizienz und Transparenz. Mit Geräten von Philips, Aqara, SwitchBot, Hue, Qingping, Shelly und vielen weiteren Anbietern entstand Schritt für Schritt eine smarte Umgebung, die sich flexibel an den Alltag anpasst.

Die Zentrale: Apple Home und Home Assistant

Im Kern basiert mein System auf einer klaren Aufgabenverteilung. Apple Home übernimmt die alltägliche Steuerung, Sprachbefehle und Szenen. Hier laufen die HomePods zusammen, die als Lautsprecher und Assistenten dienen. HomeKit Secure Video sorgt dafür, dass Kameras nicht nur eingebunden sind, sondern auch intelligent reagieren – etwa durch den Wechsel in den Standby-Modus, sobald jemand zuhause ist.

Apple Home meldet erhöhten CO₂-Wert im Schlafzimmer – alle verknüpften Geräte und Szenen lassen sich direkt in der App steuern. Screenshot: Deskmodder

Home Assistant OS (HAOS) erweitert die Möglichkeiten deutlich. Während Apple Home auf Benutzerfreundlichkeit und Datenschutz setzt, bringt Home Assistant Integrationen ins Spiel, die weit darüber hinausgehen – von Wetterwarnungen und Pollenbelastungen über Hochwasserpegel bis hin zu Flugbewegungen in Echtzeit.

Wetter- und Pollenübersicht im Home Assistant Dashboard – aktuelle DWD-Daten, Vorhersagen und Warnmeldungen auf einen Blick. Screenshot: Deskmodder

Die Kombination beider Systeme macht den Unterschied: Apple Home bietet Komfort und intuitive Bedienung, während Home Assistant als flexible Datendrehscheibe fungiert. Beide Systeme ergänzen sich, statt sich zu ersetzen – ein Ansatz, der Stabilität und Vielfalt gleichermaßen schafft.

Ein weiterer Vorteil: Das gesamte Apple-Home-System lässt sich bequem mit anderen Haushaltsmitgliedern teilen. So können Partnerinnen, Partner oder Mitbewohnerinnen und Mitbewohner eigene Geräte steuern oder Szenen auslösen. Voraussetzung ist allerdings ein iOS-Gerät, da Apple die gemeinsame Nutzung ausschließlich innerhalb des eigenen Ökosystems erlaubt.

Wohnzimmer: Komfort und Automatisierung im Mittelpunkt

Das Wohnzimmer ist der Raum, in dem sich Smart-Home-Technik am deutlichsten zeigt. Eine Hue-Lampe ist in die Deckenbeleuchtung integriert und lässt sich flexibel anpassen. Ergänzend wird eine Stehlampe über eine Tasmota-Steckdose gesteuert. So können auch klassische Leuchten problemlos eingebunden werden.

Für meine Katzen läuft hier ein Trinkbrunnen, der über einen Matter-Smart-Plug eingebunden ist. Er kann Teil von Szenen sein, etwa der Szene „Gute Nacht“, in der er automatisch abgeschaltet wird. Ein HomePod mini ergänzt den Raum als Sprachassistent und Musikwiedergabegerät. Damit wird das Wohnzimmer nicht nur smarter, sondern auch komfortabler.

Der SwitchBot Air Purifier Table kombiniert Luftreiniger und Beistelltisch – mit integriertem Qi-Ladepad, das iPhones sogar als MagSafe-Ladefläche erkennen. Foto: Deskmodder

Im Wohnzimmer steht außerdem der SwitchBot Air Purifier Table. Er arbeitet nicht nur als leistungsstarker Luftreiniger, sondern dient zugleich als eleganter Beistelltisch. In die Tischplatte ist ein Qi-Ladepad integriert, über das sich Smartphones kabellos aufladen lassen. iPhones ab Modellreihe 12 erkennen die Ladefläche sogar als MagSafe-Pad, was sich an der charakteristischen Ladeanimation im Sperrbildschirm zeigt. Damit fügt sich das Gerät unauffällig, aber funktional in den Raum ein.

Küche: Sensorik und Sicherheit

In der Küche kommt vor allem Sensorik zum Einsatz. Ein Aqara P2-Kontaktsensor ist am Fenster installiert und meldet zuverlässig, ob geöffnet oder geschlossen ist. Diese Information ist besonders praktisch, wenn man unterwegs schnell den Status prüfen möchte.

Der Shelly Flood Gen4 erkennt zuverlässig Wasserlecks und meldet Feuchtigkeit lokal an Apple Home und Home Assistant – ganz ohne Cloud. Foto: Deskmodder

Einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit leistet hier der Shelly Flood Gen4. Der kompakte Sensor erkennt Wasserlecks zuverlässig. Tritt Feuchtigkeit auf – etwa durch eine undichte Leitung –, meldet der Sensor den Vorfall sofort an Home Assistant und Apple Home. Über Automationen lassen sich bei Bedarf angeschlossene Geräte abschalten, um Schäden zu vermeiden. Dank lokaler Kommunikation arbeitet der Shelly Flood Gen4 vollständig ohne Cloud-Anbindung – schnell, sicher und datenschutzfreundlich.

Schlafzimmer: Technikraum mit Komfort

Das Schlafzimmer ist Rückzugsort und Technikraum zugleich. Für die Beleuchtung sorgen zwei Hue-Lampen, eine an der Decke und eine am Nachttisch. Gleichzeitig sind hier mehrere Tasmota-Steckdosen installiert, welche diverse Geräte versorgen. Mit einem Befehl lassen sich diese Geräte einschalten oder komplett vom Netz trennen – ein Sicherheits- und Komfortgewinn zugleich.

Zwei SwitchBot-Kontaktsensoren überwachen die Fenster. Ergänzt wird der Raum durch einen Qingping Air Monitor Lite, der Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO₂-Gehalt und Feinstaubwerte misst. So lässt sich das Raumklima genau beobachten und verbessern.

Auch hier sorgt ein SwitchBot Air Purifier für saubere Luft und reguliert automatisch Leistung und Luftqualität. Wird ein Fenster geöffnet, schaltet sich der Luftreiniger – wie auch die Heizung – automatisch ab. Nach dem Schließen aktiviert er sich erneut. Ein HomePod mini rundet das Setup ab und sorgt für Sprachsteuerung und Musik.

Badezimmer: Klima im Blick

Im Badezimmer sorgt ein Qingping Temp & RH Monitor dafür, dass Temperatur und Luftfeuchtigkeit stets im optimalen Bereich bleiben. Gerade in Räumen mit hoher Feuchtigkeit ist das wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen und ein angenehmes Raumklima zu halten.

Der Qingping Temp & RH Monitor erfasst im Badezimmer Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Echtzeit. Foto: Deskmodder

Der Sensor übermittelt seine Messwerte an Apple Home, wo Temperatur und Luftfeuchtigkeit jederzeit abrufbar sind. So lässt sich beispielsweise eine Automation auslösen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu stark ansteigt oder die Raumtemperatur ungewöhnlich fällt. Das ist nicht nur praktisch im Alltag, sondern trägt auch langfristig zum Werterhalt der Wohnung bei.

Flur: Sicherheit und Automatisierung im Fokus

Im Flur steht die Sicherheit im Mittelpunkt. Hier ist ein SwitchBot Lock Ultra installiert, das die Wohnungstür zuverlässig verriegelt. Über das Keypad Vision lässt sich die Tür auch ohne Smartphone oder Schlüssel öffnen.

Ergänzend kommt ein SwitchBot Bot zum Einsatz, der den Haustüröffner betätigt. Damit wird auch die zentrale Eingangstür smart – ganz ohne bauliche Veränderungen an der Gegensprechanlage.

Ein SwitchBot Bot betätigt den Türöffner der Gegensprechanlage – so wird auch die Haustür ohne Umbauten smart. Foto: Deskmodder

Die Beleuchtung im Flur reagiert automatisch auf die Anwesenheit. Kommt jemand nach Hause, geht das Licht an, ohne dass man den Schalter berühren muss. Verlässt die letzte Person die Wohnung, schaltet es sich wieder aus. Das spart Strom, sorgt für Orientierung im Dunkeln und funktioniert so unauffällig, dass man schnell vergisst, dass dahinter überhaupt Technik steckt.

Balkon: Effizienz und Atmosphäre

Der Balkon zeigt, wie Automatisierungen den Alltag vereinfachen. An der Balkontür ist ein Aqara P2-Kontaktsensor angebracht. Er steuert direkt eine Matter-Steckdose, über die ein Katzentrinkbrunnen läuft. Wird die Tür geöffnet, springt der Brunnen an, und sobald sie geschlossen wird, geht er wieder aus. Zusätzlich sorgt eine Hue-Lampe für stimmungsvolle Beleuchtung – ob für gemütliche Abende oder als Teil einer Szene.

Intelligente Heizungssteuerung

Für die Temperaturregelung sorgen SwitchBot Smart Radiator Thermostate. Sie ermöglichen eine präzise Steuerung in jedem Raum und lassen sich sowohl über Apple Home als auch über Home Assistant einbinden.

Fünf SwitchBot Smart Radiator Thermostate – für die präzise Heizungssteuerung im Smart Home. Foto: Deskmodder

Die Heizkörperthermostate arbeiten eng mit den Tür- und Fenstersensoren zusammen. Wird ein Fenster geöffnet, registriert das System den Luftaustausch sofort und fährt die Heizung automatisch herunter. Wenn das Fenster wieder geschlossen wird, fährt die Heizung automatisch hoch und stellt die gewohnte Temperatur wieder her. So geht keine Wärme verloren, und das Raumklima bleibt konstant – ohne dass man selbst eingreifen muss.

Nach der Bindung an den SwitchBot Hub 3 lassen sich die Thermostate jetzt auch nativ über Matter in Apple Home integrieren – ganz ohne Cloud-Verbindung und mit deutlich schnelleren Reaktionszeiten.

Klassische Schalter modernisiert: Shelly 1 Mini Gen3

Nicht jede Lampe lässt sich umrüsten. In Fällen, in denen herkömmliche Lichtschalter bestehen bleiben sollen, bietet der Shelly 1 Mini Gen3 eine elegante Lösung. Das kompakte Modul wird hinter dem vorhandenen Schalter installiert und macht klassische Beleuchtung smart, ohne sichtbare Änderungen.

Der Shelly 1 Mini Gen3 macht klassische Lichtschalter smart und lässt sich über Matter in Home Assistant und Apple Home einbinden. Foto: Deskmodder

Der Einbau muss zwingend durch eine Elektrofachkraft (VDE-Betrieb) erfolgen, da direkt mit Netzspannung gearbeitet wird. Nach erfolgreicher Installation lässt sich das Licht weiterhin manuell bedienen, gleichzeitig aber auch über Home Assistant oder Home Kit steuern. Mit dem aktuellen Firmware-Update steht zusätzlich Matter als Integrationsoption bereit. Damit wird der Shelly 1 Mini Gen3 vollständig plattformübergreifend nutzbar.

Kameras und Datenschutz

Für die Innenräume kommen eufy Security Indoor Cams zum Einsatz, die vollständig in Home Kit Secure Video eingebunden sind. Sobald Bewohner zuhause sind, wechseln die Kameras automatisch in den Standby-Modus; beim Verlassen aktivieren sie sich wieder. Über die Personenerkennung von Apple werden bekannte Gesichter identifiziert – Datenschutz inklusive, da sämtliche Verarbeitung lokal erfolgt.

Szenen und Automationen

Ein Smart Home entfaltet seinen Nutzen erst durch Szenen. Die Szene „Gute Nacht“ schaltet sämtliche Geräte aus, deaktiviert den Trinkbrunnen im Wohnzimmer und verriegelt die Wohnungstür.

Noch umfassender ist die Szene „Killswitch“, die nahezu alle Geräte deaktiviert – nur die Kameras bleiben aktiv. Beim Verlassen der Wohnung kommt „Zuhause verlassen“ zum Einsatz: Sie sperrt die Tür, deaktiviert nicht benötigte Geräte und setzt das System in den Ruhemodus.

Home Assistant: Integrationen als Herzstück

Home Assistant ist die Datendrehscheibe des Systems. Hier laufen Integrationen für ÖPNV-Abfahrten, Müllabfuhrtermine, Einkaufsliste, Wetter- und Warnmeldungen zusammen.

Im Home Assistant Dashboard laufen Wetterwarnungen, Müllabfuhrtermine und ÖPNV-Abfahrten übersichtlich zusammen. Screenshot: Deskmodder

Besonders nützlich ist die Kombination aus DWD-Daten, NINA-Warnungen und Hochwasser-Informationen – sie liefern verlässliche, europäische Quellen ganz ohne Zusatzkosten.

Infrastruktur und Redundanz

Das Rückgrat des Systems bildet eine virtualisierte Umgebung, in der Home Assistant OS und weitere Dienste in separaten Containern und VMs laufen. Zwei Pi-hole-Server sorgen für sicheres DNS-Filtering, während ein Proxmox Backup Server regelmäßig Sicherungen erstellt. Ein Synology NAS liefert System- und Speicherdaten an Home Assistant und dient gleichzeitig als zusätzlicher Backup-Speicher.

Für die Internetanbindung sorgt eine FRITZ!Box 6860 5G, ergänzt durch eine Fritz!Box 7530 im Mesh-Verbund. Über einen MikroTik-Router mit VPN-Verbindung zu einem Cloud Hosted Router werden externe Standorte verwaltet und Fernzugriffe abgesichert.

Selbst bei einem Ausfall des Home Assistant bleibt die Grundsteuerung über Apple Home weiterhin aktiv. Diese bewusste Trennung von Komfort- und Kernfunktionen sorgt für Stabilität im Alltag: Automationen und Steuerungen laufen unabhängig voneinander und blockieren sich nicht gegenseitig. So bleibt das Smart Home auch im Störungsfall zuverlässig bedienbar.

Technische Erweiterungen für Home Assistant

Erweiterungen wie TasmoAdmin, HACS, Mosquitto Broker und Tailscale sorgen für einfache Verwaltung, sichere Verbindungen und flexible Geräteintegration. Über Bluetooth-Adapter wie den Asus USB-BT500 werden SwitchBot-Sensoren lokal eingebunden – schnell, zuverlässig und ohne Cloud.

Matter als verbindendes Element

Immer mehr Geräte setzen auf den gemeinsamen Standard Matter. Dazu gehören Kontakt-Sensoren, Smart Plugs, das SwitchBot Lock Ultra, die Smart Thermostate und der Shelly 1 Mini Gen3. Auch der SwitchBot S20 hat mittlerweile sein Matter-Update erhalten und lässt sich damit vollständig in Apple Home und Home Assistant integrieren. Damit etabliert sich Matter endgültig als gemeinsamer Nenner moderner Smart-Home-Systeme – herstellerübergreifend, zukunftssicher und stabil.

Ein persönliches Fazit

Die Kombination aus Apple Home und Home Assistant hat sich in der Praxis bewährt. Apple sorgt für Komfort und intuitive Bedienung, während Home Assistant die Basis für Daten, Integrationen und Transparenz liefert. Zusammen entsteht ein Smart Home, das nicht nur intelligent, sondern auch alltagstauglich, erweiterbar und zuverlässig ist – mit wachsender Bedeutung von Matter als gemeinsamer Sprache zwischen allen Komponenten.

Nach Jahren intensiver Nutzung zeigt sich für mich klar: Ein Smart Home funktioniert dann am besten, wenn Komfort, Kontrolle und Datenschutz im Gleichgewicht stehen – und wenn Technik den Alltag leiser, statt lauter macht.

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