Einen der größten Stände auf der diesjährigen IFA hatte der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea. Von energieeffizienten Spülmaschinen über neue Herdsysteme, Kühlschränke, Staubsauger und Waschmaschinen bis hin zu Klimageräten hatte man eigentlich alles zur Ausstattung des Hauses vor Ort ausgestellt.
Die für mich interessanteste Erkenntnis war dabei, das einige der gezeigten Produkte fast komplett in Deutschland entwickelt wurden: In Stuttgart betreibt man nämlich ein eigenes Forschungs- und Entwicklungszentrum in Stuttgart, um Produkte für den europäischen Markt zu entwickeln. Der Standort wurde laut Auskunft von Midea ab 2017 sukzessive neu aufgebaut und nicht beispielsweise von einem Konkurrenten übernommen.
Zwei ausdrücklich deutsche Entwicklungen sind mir bei der Standführung besonders in Erinnerung geblieben:
Midea PortaSplit
Bei der Midea PortaSplit handelt es sich um eine mobile Split-Wärmepumpe. Also ein Klimagerät zum Kühlen und Heizen mit einer Innen- und Außeneinheit, welches aber nicht fest installiert wird. Dadurch soll die PortaSplit vor allem für Mieter interessant sein, weil keine feste Installation notwendig ist und auch kein Fachunternehmen benötigt wird. Innen- und Außeneinheit sind durch einen Schlauch fest miteinander verbunden und können so relativ frei platziert werden.
Der deutsche Vertreter am Stand von Midea sprach von Stromkosten in Höhe von etwa 1 Euro pro Tag für den Betrieb im Sommer.
Zum neuen Jahr wird man bei der PortaSplit beim Kältemittel von R32 auf Propan wechseln. Das soll besser für die Umwelt sein, ist gleichzeitig aber auch deutlich entzündlicher. Von der Leistungsfähigkeit sollen sich beide Mittel nicht viel nehmen.
Midea H-Pack
Ebenfalls in Deutschland und speziell für den hiesigen Markt wurde mit dem H-Pack eine fest verbaute Wärmepumpe ohne Außeneinheit entwickelt, die sich für die Installation in Kellern, Dachräumen oder Garagen eignet. Auch hier hatte man wieder die ganzen Auflagen bezüglich Baumaßnahmen und Lärmschutz im Hinterkopf. Die Luft wird dabei über große Schläuche zur Wärmepumpe geleitet.
Das H-Pack kann im Hybridmodus mit einer Gastherme betrieben werden und wählt automatisch zwischen Wärmepumpe und Gastherme die jeweils effizienteste Betriebsart. Midea möchte mit dem H-Pack eine Option für Bestandsimmobilien anbieten, die auch eine schrittweise Umstellung auf das Heizen mit Strom und klassischen Heizkörpern oder Fußbodenheizung ermöglicht.
Weiteres am Midea-Stand
Nicht in Deutschland entwickelt, aber trotzdem sehenswert: Der neue Midea At6 Ultra Nass- und Trockensauger soll die Bodenreinigung erleichtern. Wahlweise kann er ausschließlich saugen (also auch für kurze Teppiche geeignet) oder zugleich auch wischen. Der Sauger braucht eine Mindesthöhe von 13 Zentimetern unter Möbeln und kommt mit einer Basisstation, die ähnlich wie bei den Saugrobotern die Mopp-Reinigung übernimmt. Er erkennt automatisch die Bewegungsrichtung (vor/zurück) und unterstützt dann mit den Motoren.
Die kleine Demo auf dem wohlgemerkt glatten Boden am Messestand hat er ganz gut gemeistert (1x drüber):