Proxmox hat am Dienstag Version 9.0 seiner Virtualisierungsumgebung veröffentlicht. Das Unternehmen feiert damit nicht nur sein 20-jähriges Bestehen, sondern liefert gleichzeitig eine rundum modernisierte Basis. Im Kern arbeitet jetzt Debian 13 „Trixie“, ergänzt durch den Linux-Kernel 6.14.8-2 und aktualisierte Schlüsselkomponenten wie QEMU 10.0.2, LXC 6.0.4, Ceph Squid 19.2.3 und ZFS 2.3.3. Dank der neuen ZFS-Version lassen sich beispielsweise Geräte in bestehende RAIDZ-Pools mit minimaler Ausfallzeit hinzufügen.

LVM-Snapshots ohne Zusatzsoftware
Viele Nutzer wünschten sich seit Jahren Snapshots für thick-provisioned LVM-Speicher. Diese Möglichkeit steht nun bereit – insbesondere für Umgebungen mit iSCSI- oder Fibre-Channel-SANs. Proxmox setzt dabei auf volumenbasierte Snapshot-Ketten, die nur Änderungen zum jeweiligen Ausgangszustand erfassen. Weil diese Technik auch für Directory-, NFS- und CIFS-Speicher verfügbar ist, profitieren nun auch Anwender ohne spezielle Cluster-Dateisysteme. Sie können ihre Snapshots unabhängig von der eingesetzten Hardware erstellen und verwalten.
SDN-Fabrics vereinfachen komplexe Netzwerke
In der Software-Defined-Networking-Integration gibt es mit Fabrics eine zentrale Neuerung. Sie erleichtert den Aufbau komplexer, gerouteter Netzwerke, weil sich mehrere Pfade zwischen Hosts anlegen und bei Bedarf automatisch nutzen lassen. So entstehen robuste Spine-Leaf-Architekturen mit verbesserter Ausfallsicherheit. Proxmox unterstützt dafür die Routing-Protokolle OpenFabric und OSPF, die sich direkt in der Weboberfläche konfigurieren lassen. Das hilft zum Beispiel bei EVPN- oder Ceph-Vollvermaschungen.
Präzisere Steuerung in HA-Clustern
Für Administratoren von Hochverfügbarkeitsclustern bietet Proxmox nun Affinity-Rules. Damit lässt sich gezielt festlegen, ob bestimmte VMs oder Dienste zusammen auf einem Host laufen oder bewusst auf unterschiedliche Systeme verteilt werden. Diese Regelungen helfen, entweder die Latenz zu senken – etwa bei eng verzahnten Datenbank- und Applikationsservern – oder die Ausfallsicherheit zu erhöhen.
Modernisierte mobile Oberfläche
Auch die mobile Ansicht hat Proxmox deutlich überarbeitet. Sie basiert jetzt auf dem Rust-basierten Yew-Framework und bietet schnellen Zugriff auf Statusinformationen, Start- und Stoppfunktionen für virtuelle Maschinen sowie grundlegende Einstellungen. Anwender können so unterwegs unkompliziert auf ihre Umgebung zugreifen.
Verfügbarkeit und Support
Proxmox VE 9.0 steht ab sofort als ISO-Image zum Download bereit. Wer bereits Proxmox VE 8.x einsetzt, kann den von Proxmox beschriebenen Upgrade-Pfad nutzen. Alternativ lässt sich die neue Version auch auf einem bestehenden Debian-13-System installieren. Wie gewohnt veröffentlicht Proxmox die Plattform unter der GNU AGPL v3-Lizenz. Für Unternehmen gibt es ein Support-Abonnement ab 115 Euro pro Jahr und CPU, das Zugriff auf das Enterprise-Repository und direkten technischen Support bietet.
Wow! Endlich mal wieder ein Beitrag, von dem ich nur Eins verstehe: Bahnhof! 🤔
Man muss ja auch nicht alles kennen… Proxmox ist ein guter Ersatz für VMware
Ich hoffe, dein Kommentar unter einem Beitrag, was dich eh nicht Interessiert, hat dir dein Start in den Tag angenehm beholfen. 🧐
Wow! Endlich mal wieder ein Beitrag, von dem ich nur Eins verstehe: Endlich wieder geballte Infos, das Update spiele ich direkt in mein Homelab ein! (Homelab = der zusammengeschusterte HP Desk-Pro im Abstellraum neben dem Kühlschrank und den Dosentomaten)
@Micha57
Mach es doch einfach wie der alte Werbeslogan der IX. Selbst, wenn man nichts versteht, kann man immer noch damit angeben es gelesen zu haben.
Danke für den Beitrag und Danke an den Autor des Artikels:
Das zeigt mir wieder mal, das ich mich „bei Gelegenheit“ mal wieder hinsetzen sollte, um das mal auszuprobieren.
In Hyper-V und VMware kenne ich mich „etwas aus“, mit Linux auch.
Aber keinesfalls genug, um im kommerziellen Umfeld arbeiten zu können.
Frage an den Autor:
Gibt es brauchbare/gute Youtubekanäle bzw. Tutorials, wie man Proxmox (9) installiert und (mausgesteuert) konfiguriert?
Als Amiga/Windows/Linux-Mint-Mausschubser mag ich die Konsole nur ungern benutzen.
Hyper-V und VMware kann man ja auch via Maus (im Browser) oder MMC-SnapIn konfigurieren …
Wichtig wäre mir: HowTo …
– mehrere physische LAN-Schnittstellen (NICs) konfigurieren
– virtuelle Switche erstellen und konfigurieren (z.B. Uplink zu physikalischen NIC)
– VMs erstellen und ISOs von Betriebssystemen einbinden, virtuelle LAN-Schnittstellen den virtuellen Switchen zuorden .. etc.
etc.
Danke … !
Ja, Proxmox 9 kann man komplett per Maus im Webinterface einrichten – die eigentliche Arbeit beginnt aber erst nach der Installation.
Der Installer selbst ist recht simpel: ISO starten, Festplatte auswählen, Root-Passwort vergeben, Zeitzone und Netzwerkeinstellungen setzen. Danach bootet das System fertig durch und zeigt dir im Textmodus die Webadresse für den Zugriff an.
Ab diesem Moment läuft alles im Browser:
Physische Netzwerkkarten einrichten: Rechenzentrum → Knoten → Netzwerk
Virtuelle Switche (Linux Bridges) anlegen und den gewünschten physischen Ports zuordnen
ISOs hochladen unter Speicher → Inhalt → Hochladen
VM erstellen: ISO auswählen, Hardware einstellen, virtuelle NIC mit einer Bridge verbinden
Man arbeitet danach praktisch wie bei Hyper‑V oder VMware – alles klickbasiert, keine Konsole nötig, wenn man nicht will.
Es gibt bei Proxmox eine hervoragende Dokumentation – ein Forum – und ein Wiki!
Da wird jeder fündig – und wenn es sein muss findest du vieles auch bei YT.
Als ich das folgende las, habe ich schon einen Schreck bekommen: „Für Unternehmen gibt es ein Support-Abonnement ab 115 Euro pro Jahr und CPU“. Das hörte sich für mich nach einer Unschärfe bei der Übersetzung an.
Richtig ist, dass weiterhin die Basis für die Lizenzierung die Anzahl der „CPU-Sockel“ ist.
Nach etwas Überlegung wäre 115€ per Core als Minimum auch reichlich überzogen gewesen…
„Nach etwas Überlegung wäre 115€ per Core als Minimum auch reichlich überzogen gewesen…“ …
ProxMox wird (hoffentlich) NICHT den gleichen Fehler wie „VMware by Broadcom“ machen … Per Core und nicht mehr per Socket.
ProxMox will hoffentlich Neukunden und Fans gewinnen.
Mal schauen, wie sich das in den kommenden Monaten entwickelt und welches Fazit wir z.B. im Jahre 5 nach „VMware by Broadcom“ ziehen werden?
Meine Prognose:
„Die VMware-Großkunden werden den Preis schlucken und bei VMware bleiben (müssen).“
„Der Mittelstand wird nach und nach in eine Alternative migrieren (ProxMox?), vorausgesetzt das KnowHow der IT und der Wille der Finanzcontroller und Geschäftsführung ist vorhanden.“
Und die „Kleinen“ … Learning bei Doing …
Eine CPU = Ein Sockel
Ein oder mehrere Core (Kerne) in einer CPU bleibt bei einer CPU
Wie Du schon schriebst geht es nach CPU-Sockel und abgesehen davon ist es völlig legal, Proxmox ohne ein bezahltes Abo zu benutzen. Es gibt dann halt keinen garantierten Support, kein Zugriff auf das Enterprise Repository und bei der Anmeldung im Web-Interface einen Hinweis auf das nicht vorhandene Abo.