An mehreren Schulen in Kiel stehen derzeit hunderte Schülerinnen und Schüler ohne funktionierende Tablets da. Rund 1.700 iPads der 7. Generation wurden am 11. November zentral gesperrt, weil Apple für dieses Modell keine vollständigen Sicherheitsupdates mehr liefert. Die Stadt hatte die Schulen bereits Mitte Oktober informiert – dennoch trifft die Maßnahme den Unterrichtsbetrieb deutlich spürbar.

Sicherheitslücke statt Unterricht – warum die Sperrung notwendig wurde
Nach Angaben der Stadt war die Entscheidung unumgänglich. Da Apple die betroffene iPads der siebten Generation nicht mehr mit sicherheitsrelevanten Updates versorgt, gelten die Tablets für schulische IT-Infrastrukturen nicht mehr als einsatzfähig. Für kommunale Schulträger stehen solche Vorgaben inzwischen nicht zur Debatte – fehlende Sicherheitsupdates bedeuten zwingend eine Außerdienststellung. Gerade im täglichen Unterricht führt das jedoch zu erheblichen Einschränkungen, da zahlreiche Lernplattformen und digitale Aufgabenfelder fest auf mobile Endgeräte abgestimmt sind.
620.000 Euro fehlen – Ersatz erst Anfang 2026 möglich
Ein schneller Austausch der gesperrten 1.700 Tablets ist aktuell nicht machbar. Zwar müsste die Stadt neue iPads beschaffen, doch die Finanzierungslücke beträgt rund 620.000 Euro. Erst im Rahmen des Digitalpakts 2.0 von Bund und Land, der Anfang 2026 starten soll, sind entsprechende Mittel vorgesehen. Bis dahin versucht die Stadt zu improvisieren: ungenutzte iPads aus Schulen und Verwaltung werden eingesammelt, geprüft und anschließend an besonders betroffene Klassen verteilt. Komplett ausgleichen lässt sich der Ausfall aber nicht.
Notlösung vor Weihnachten – und offene Fragen
Die Übergangslösung dürfte den Unterricht zumindest stabilisieren, allerdings bleiben Fragen offen. Kritiker bemängeln, dass der Rückzug von Apple-Updates für ältere Geräte im Schulkontext gravierende Folgen habe. Gleichzeitig zeigt der Fall, wie fragil die Ausstattung ist, wenn Geräte nach Jahren aus dem Support fallen – wobei Apple mit rund sieben Jahren Vorreiter in Sachen Updateversorgung ist. Der Unterrichtsausfall durch die Sperrung soll sich dennoch in Grenzen halten. Die Stadt betont, man arbeite eng mit den Schulen zusammen, um die Lücken „bestmöglich“ zu schließen.
Ein schneller Google-Check sagt, Erscheinungsjahr 2019, A10 CPU, iOS 18.7.2 ist verfügbar, was ca. 2 Wochen alt ist
Mir fehlt hier eine Quellenangabe, oder ich erkenne keine. Könntet Ihr künftig Quellenangaben hinzufügen, oder diese besser kenntlich machen? Danke.
Habs nochmal im Artikel verlinkt. Da ist der Link während der Veröffentlichung wohl geschluckt worden.
Danke fürs nachtragen!
Naja mit einem A10 Chip vielleicht erstmal besser das die Geräte kein iOS 26 erhalten haben, allerdings erhält selbst das iPad 6. Generation noch Sicherheitsupdates für iPadOS 17. Das iPad 7. Gen wird wahrscheinlich die gleiche Behandlung für ein Jahr erhalten
„im Schulkontext gravierende Folgen“. Ich wundere mich wie zu meiner Zeit in der Schule die Bildung von Statten ging, ganz ohne Tablet,und Taschenrechner. Ich kann mir da wirklich keine gravierenden Folgen vorstellen.
Wenn die Kurse alle Ihre Lerninhalte auf dafür eingerichteten Lehrportalen nur noch in PDF vorhalten (auch um die Druckkosten gering zu halten), sind hier massive Medienbrüche zu erwarten. Für Schulen die auf die Nutzung von entsprechenden Geräten ausgelegt sind, kann das schon betriebsstörend sein, da die Prozesse gar nicht mehr auf analoge Nutzung ausgelegt sind.
Richtig und fast jede Stunde 2 A4 Seiten Folie vom Overhead Projektor abschreiben weil die Schule nicht mal Geld für ein paar Kopien hatte. Wir haben sogar damals unser Essensgeld „gespendet“ um mal Kopien zu bekommen. Egal wie schlecht es manchmal war aus uns ist was geworden.
Das aktuelle Update (18.7.2) ist vom 5.11.2025. Daher macht diese Aktion imho wenig sinn.
https://en.wikipedia.org/wiki/IPadOS_version_history
Andererseits ist es bei Apple leider so das man nie ein klares EOS Datum im Vorfeld genannt bekommt mit dem man wirklich planen könnte.
5 jahre sagt man oder jetzt den 7 wenn EU.
Völlig unverständliche Aktion:
entweder ist der Artikel des NDR schlecht recherchiert und es handelt sich um viel ältere Geräte (selbst die 5. Generation erhielt mit iPadOS 16.7.12 noch Sicherheitsupdates) oder die Entscheider in Kiel haben wirklich keine Ahnung.
Anscheinend gibt es bei der Stadt Kiel auch keine Investitionsplanung. Selbst Kreidetafeln haben eine begrenzte Nutzungsdauer.
Ich tippe auf „keine Ahnung“, bin mir aber noch etwas unschlüssig, ob ich dem NDR oder der Stadt Kiel den schwarzen Peter in die Schuhe schiebe, tendiere aber zur Stadt Kiel. Fakt ist, jemand hat sich nicht ordentlich informiert.
Ich würde auch auf die Stadt Kiel tippen. Daher habe ich dort auch eine entsprechende Anfrage zu den Hintergründen laufen. Zumal die EOL-Zeiträume sowohl für iOS als auch iPadOS mehr oder minder bekannt sind.
iPad OS 18 wird sicher noch 1-2 Jahre Sicherheitsupdates erhalten, völlig überreagiert!