Apple strukturiert seinen Streamingdienst neu und stellt dabei das veränderte Markenbild sowie eine langfristige Wachstumsstrategie in den Mittelpunkt. Der Dienst, der bislang unter Apple TV+ lief, tritt künftig schlicht als Apple TV auf. Gleichzeitig betont Apple, dass man auch weiterhin keine Werbeunterbrechungen einsetzen werde. Diese Linie hat Dienstechef Eddy Cue im Gespräch mit dem Branchenmagazin Screen bekräftigt.

Neues Branding soll Marke schärfen
Mit dem neuen Namen verfolgt Apple das Ziel, die Plattform stärker als eigenständige Marke zu positionieren. Die Verantwortlichen verweisen darauf, dass Eigenproduktionen weiterhin den Kern des Angebots bilden. Erfolgreiche Serien wie Severance, Slow Horses oder The Morning Show prägen das Profil und sollen zugleich zeigen, in welche Richtung Apple den Dienst inhaltlich weiterentwickeln möchte.
Apple plant laut Cue sowie den Content-Chefs Zack Van Amburg und Jamie Erlicht, das Volumen an neuen Inhalten deutlich zu erhöhen. Für das kommende Jahr seien nahezu wöchentliche Neuveröffentlichungen vorgesehen – ein Tempo, das bisher vor allem Konkurrenten wie Netflix oder Amazon gefahren sind.
Flexible Veröffentlichungsstrategien
Apple behält unterschiedliche Modelle für die Ausstrahlung seiner Produktionen bei. Einige Serien erscheinen klassisch im Wochenrhythmus, andere werden komplett freigeschaltet. Auch Kinostarts bleiben ein Bestandteil der Strategie: Blockbuster wie F1 liefen zunächst exklusiv im Kino, bevor sie zum Streamingdienst wechselten. Andere Titel starten hingegen direkt digital.
Apple setzt weiter auf ein werbefreies Modell
Cue machte deutlich, dass Apple aktuell kein Anzeigenmodell plane, solange der Dienst wirtschaftlich tragfähig bleibe. Die Zuschauerzahlen seien stabil, die Nutzungsdauer steige. Konkrete Unternehmenszahlen nennt Apple zwar nicht, verweist jedoch auf einen stetigen Ausbau des Programms und kontrollierte Investitionen.
Für Nutzer bedeutet das: Wer Apple TV abonniert, streamt weiterhin ohne Werbeunterbrechungen – eine Seltenheit angesichts der aktuellen Entwicklungen bei Netflix, Amazon oder Disney, wo Werbeabos inzwischen fest zum Geschäftsmodell gehören.
Ausblick
Apple will die Reichweite seines Streamingdienstes weiter erhöhen und die Position im internationalen Markt festigen. Die Kombination aus klarem Markenauftritt, gezieltem Ausbau der Inhalte und dem Verzicht auf Werbung soll das Profil des Dienstes langfristig schärfen. Ob der Ansatz aufgeht, wird sich im kommenden Jahr zeigen – dann nämlich steigt das Tempo der Inhalteproduktion deutlich.